Bewährte Wege zum sicheren Noten lesen

Lauter Punk­te, Lin­ien, Zeichen und Zahlen: Noten lesen zählt zu ein­er der häu­fig­sten Befürch­tun­gen von Anfän­gerin­nen und stellt zum Teil auch für fort­geschrit­tene Musik­erin­nen eine erhe­bliche Her­aus­forderung dar. Die Ver­suchung ein­fach drau­f­los“ zu spie­len, deckt sich schließlich vielmehr mit der eigentlichen“ Begeis­terung für das Instru­ment oder den Klang von Musik an sich. Zugle­ich ist das Noten­le­sen aber eine lohnende Fähigkeit, die musikalis­che Frei­heit­en und Unab­hängigkeit ver­schafft. So kön­nen Musik­erin­nen, die Noten lesen, sich Stücke selb­st aneignen, brauchen nie­man­den zum Vor­spie­len und kön­nen auch kom­plexere Beziehun­gen inner­halb der Kom­po­si­tion der Musik erken­nen, die ohne das Noten­blatt nicht unbe­d­ingt her­auszuhören wären. Mit den nach­fol­gen­den Tipps, wollen wir Ihnen deshalb ein­fache und in der Prax­is bewährte Wege zeigen, wie auch Sie das Noten­blatt meis­tern und damit Ihre Musikken­nt­nisse verbessern können.

Stamm­ton­rei­he gut ein­prä­gen und auswendig können

Begin­nen Sie mit ein­er grundle­gen­den Ori­en­tierung: Machen Sie sich zunächst mit Stammtö­nen gut ver­traut und gewin­nen Sie einen ersten Überblick, wo sich diese auf den Noten­lin­ien befind­en. Rah­men Sie Ihren ersten Überblick mit dem soge­nan­nten Fix­punkt-Trick“. Dabei begin­nen Sie mit der unter­sten und ober­sten Lin­ie im Noten­sys­tem, die Ihnen Fix­punk­te“ darstellen, von denen Sie zu allen anderen Punk­ten im Noten­spek­trum gelan­gen. Im Vio­lin­schlüs­sel han­delt es sich dabei um die Noten E“ auf der ersten Noten­lin­ie (von unten) und um die Note F“ auf der ober­sten Lin­ie. Beim Bass-Schlüs­sel markiert die untere Lin­ie das G“ und die ober­ste Lin­ie das A“.

Das Noten­spek­trum durch Abzählen beherrschen

Sofern Sie die bei­den genan­nten Fix­punk­te inwendig parat haben, kön­nen Sie durch Abzählen zu jedem beliebi­gen Punkt im Noten­sys­tem gelan­gen. Der Schritt von ein­er Lin­ie zum näch­stliegen­den Zwis­chen­raum entspricht dabei einem Halbton­schritt auf der Stamm­ton­rei­he. Mit jedem Schritt nach oben“ bewe­gen Sie sich auch auf Ihrem Instru­ment in höhere Ton­la­gen, mit jedem Schritt nach unten“ entsprechend in tief­ere Lagen. Auch wenn dies viel Geduld zu Beginn bedeutet: mit der Zeit wer­den Sie nicht nur schneller Noten lesen kön­nen, son­dern weit­ere Fix­punk­te“ inwendig parat haben. Damit wer­den die Abzählschritte“ klein­er, während sich das Spek­trum an ables­baren Noten vergrößert.

Bilden Sie sich Brück­en beim Ler­nen neuer Fixpunkte

Das Noten­le­sen fällt dann deut­lich leichter aus, wenn es durch Ori­en­tierung bietende Brück­en“ begleit­et wird. Dazu ver­helfen uns prak­tis­cher­weise die bei­den bere­its genan­nten Noten­schlüs­sel. So wird der Vio­lin­schlüs­sel auch als G‑Schlüssel beze­ich­net, da er von der Note G“ aus­ge­hend, mit großem Schwung begin­nt. Damit markiert er – auf der zweit­en unteren Lin­ie des Noten­sys­tems – einen weit­eren Fix­punkt. Der Bass-Schlüs­sel wird auch F‑Schlüssel genan­nt, da er durch zwei Punk­te die Note F“ auf der vierten Lin­ie von unten markiert. Eine weit­ere Brücke bildet die soge­nan­nte FACE“-Methode (englisch für Gesicht). Dabei ergeben alle Noten in den Zwis­chen­räu­men, also im Raum zwis­chen zwei Noten­lin­ien, auf­steigend von unten nach oben gele­sen das Wort FACE“.

Machen Sie sich ver­traut mit rhyth­mis­chen Vorgaben

Noten­le­sen set­zt natür­lich nicht nur voraus, das Spek­trum an Tönen richtig able­sen zu kön­nen, son­dern auch die jew­eilige Nuance der zu spie­len­den Note zu ver­ste­hen. Dazu soll­ten Sie ler­nen, Tak­tarten, Note­narten (wie Viertel­noten, Achtel­noten, Sechzehn­tel­noten oder Tri­olen) sowie Noten­werte (welche durch die Anzahl der Punk­te an ein­er Note bes­timmt wer­den) erken­nen und dif­feren­zieren zu können.

Begin­nen Sie mit dem groben Lesen leichter Stücke

Machen Sie es sich zu Beginn zur Gewohn­heit, jedes neue Stück erst­mal langsam vom Blatt zu lesen – bevor Sie damit begin­nen, es zu spie­len. Analysieren Sie gemäß Ihrer eige­nen Möglichkeit­en und schöpfen Sie bei einem groben Überblick aus Ihrem bish­eri­gen Wis­sen: welche Fix­punk­te erken­nen Sie wieder? Welche nahe­liegen­den Noten kön­nen Sie rel­a­tiv schnell abzählen? Welche Noten­län­gen sind Ihnen ver­traut? Kön­nen Sie anhand der Tak­tvor­gabe bere­its ein Rhyth­mus­ge­fühl in die Musik hinein-lesen“?

Spie­len Sie in Zeitlu­pen-Tem­po vom Blatt

Auch wenn Sie im Hin­terkopf schon eine genaue Vorstel­lung und Erwartung vom jew­eili­gen Musik­stück haben: Machen Sie sich zunächst frei von Melo­di­en und Rhyth­men und set­zen Ihren Fokus darauf, ein Lesev­er­ständ­nis der Kom­po­si­tion zu entwick­eln. Hier­bei gehen Sie am besten so vor, dass Sie Note für Note gemäß dem Dreis­chritt Lesen – Denken – Spie­len“ vorge­hen. Mit etwas Geduld und Aus­dauer wer­den Sie schon bald in der Lage sein, Ihre ersten Musik­stücke ohne Blick auf Ihr Instru­ment spie­len zu können.

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