Die bisher strenge Vorgehensweise der thailändischen Regierung in Bezug auf Tourismus setzt sich laut neuesten Angaben fort. Während noch vor kurzem eine Regelung bezüglich eines neuen Touristenvisums beschlossen wurde, wird ausländischen Gästen noch bis April der Riegel vorgeschoben. Auch im Angesicht der deutlich geschädigten Tourismusbranche besitzt der Schutz vor der Pandemie hier den größeren Stellenwert.
Strenge Maßnahmen als Erfolgsrezept
Speziell zur Winterzeit, vor allem auch über Weihnachten und Neujahr, zählt Thailand zu den beliebtesten Reisezielen in Deutschland und anderen Ländern Europas. Ein exotisches Frühstücksbuffet und der Besuch am warmen Strand stellt für viele Einheimische eine weitaus angenehmere Morgenroutine dar, als in der verschneiten, kalten Heimat aufzuwachen. Aus der üblichen Hochsaison, wo sich Besucher aus aller Welt einfinden, wird dieses Jahr jedoch nichts. Laut aktuellen Meldungen des thailändischen Tourismusministeriums heißt es für deutsche Urlauber dieses Jahr Schnee statt Strand.
Grund für die erweiterte Grenzschließung bis mindestens April ist die momentan gute Sachlage in Bezug auf das Coronavirus. Im Gegensatz zu vielen europäischen Ländern gab es keine große, zweite Welle in ähnlichem Ausmaß — diese Entwicklung möchte man nun aufrechterhalten. Durch die bislang strengen, gesetzten Maßnahmen sind die Infektionszahlen vergleichsweise deutlich niedriger. Andererseits bahnt sich jedoch eine andere Herausforderung für das asiatische Land an.
Ein wirtschaftlicher Rückgang steht bevor
Durch die Maßnahmen, die zur Eindämmung der Krankheit angewendet werden, droht Thailand eine wirtschaftliche Katastrophe. Aufgrund des drastischen Einbruchs in der Tourismusbranche rechnen Experten damit, dass dem Land die schwerste Rezession der Geschichte bevorstehen wird. Mit dem neuen Beschluss, sich noch bis mindestens April abzuriegeln, wird die Wahrscheinlichkeit dieser Problematik wohl noch größer werden. Bis Ende März werden Visa-Anträge nicht mehr berücksichtigt. Der Zeitraum, in denen kein Tourismus in Thailand stattfand, würde sich dann auf ein Jahr belaufen.
Bislang erhielten nur Langzeittouristen mit besonderen Auflagen die Einreiseerlaubnis — eine Bestimmung, für welche sich das Land heftiger Kritik aussetzen lassen musste. Auch ein eigenes Vermögen von mindestens 15.000 Euro war erforderlich; diese Bestimmung wurde allerdings mittlerweile von der königlichen, thailändischen Botschaft zurückgezogen. Dennoch nimmt dieses Konzept noch nicht richtig Form an. Der Andrang ist gering, wodurch sich der Aufschwung in Thailand zusätzlich schwierig gestaltet.
Teilöffnungen sind als temporäre Lösungen im Gespräch
Um dennoch wieder auf die Zielgerade zu kommen, stehen für ausgewählte Regionen spezielle Überlegungen im Raum. Ko Samui, Krabi oder auch Phuket, die besonders auf Besucher angewiesen sind, sollen für Touristen aus bestimmten Ländern geöffnet werden um die Bildung von Reiseblasen zu ermöglichen. Bislang hat sich die thailändische Regierung zu diesem Vorhaben jedoch nicht erneut geäußert.
Aufgrund dessen fordern viele Reiseunternehmen die Regierung auf, mit jenen Ländern, die ein niedriges Infektionsrisiko aufweisen, Partnerschaften dieser Art einzugehen. Des Weiteren gehört auch eine Aufhebung der bislang als obligatorisch eingestuften Quarantänebedingungen zu den Forderungen jener Branche.