Die Verbände der Asiatischen Fußball-Konföderation (AFC) bekamen für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar vier Startplätze. Auch auf interessante Spiele von Australien, die sich über das interkontinentale Play-Off qualifiziert haben, kann man bei der WM 2022 wetten. Mit dem Gastgeber sind es sogar sechs Nationalverbände der AFC, die an der WM 2022 teilnehmen. Thailand hat es leider nicht geschafft, an dem großen Turnier teilzunehmen. Wir wollen uns heute ihren Weg in der asiatischen WM-Qualifikation für die WM 2022 ansehen.
Format
Wie es in Asien üblich ist, wird die Qualifikation in mehreren Runden gespielt. Von den 46 Nationalverbänden spielen die zwölf im AFC-Ranking niedrigsten in der ersten Runde in einem Hin- und Rückspiel gegeneinander. Die sechs Sieger kommen zu den restlichen 34 Nationen hinzu, dann werden die Mannschaften in acht Gruppen à fünf Teams gelost. Die Sieger der Gruppen sowie die fünf besten Gruppenzweiten wurden in Runde drei in zwei Sechsergruppen aufgeteilt. Die ersten beiden der zwei Gruppen qualifizierten sich direkt für die Weltmeisterschaft, während die beiden Drittplatzierten sich in der vierten Runde gegenüberstanden, um den asiatischen Vertreter im interkontinentalen Play-Off auszumachen. In diesem Fall waren es die Vereinigten Arabischen Emirate und Australien, die gegeneinander spielten, wobei Australien als Sieger hervorging.
Verlauf
Der Trainer Thailands zur WM-Qualifikation war Akira Nishino. Der Japaner ist vor allem bekannt für seine zehnjährige Zeit als Trainer bei Gamba Osaka, mit denen er mehrere Titel holte. Des Weiteren nahm er mit dem Nationalteam seines Heimatlandes an der WM 2018 teil, welches die Sympathien der Fußballwelt gewann, nachdem es in einem packenden Spiel von Belgien eliminiert wurde. Nishino übernahm die thailändische Nationalmannschaft im Sommer 2019. Er setzte bevorzugt auf ein 4−2−3−1. Zu seinem Kader gehörten unter anderem Manuel Bihr, der in der Jugend des VfB Stuttgart und 1. FC Nürnberg sowie in der ersten Mannschaft der Stuttgarter Kickers spielte, Tristan Do, ehemals in der dritten französischen Liga unter Vertrag, sowie Elias Dolah, der in der dritten schwedischen Spielklasse aktiv war.
In seinem ersten Spiel gab es am 5. September 2019 vor rund 19.000 Zuschauern im Rajamangala National Stadium ein ereignisarmes 0:0 gegen Vietnam. Fünf Tage später trat man gegen Indonesien an. In Jakarta siegte man mit 3:0 nach einem Doppelpack von Offensivakteur Supachock Sarachat sowie einem verwandelten Elfmeter durch Linksverteidiger Theerathon Bunmathan. Im nächsten Match empfingen die „War Elephants“, wie der Spitzname der thailändischen Nationalmannschaft lautet, die Vereinigten Arabischen Emirate. Teerasil Dangda, der die zweitmeisten Einsätze sowie die drittmeisten Tore für sein Nationalteam hat, brachte sein Land in Führung, doch kurz nach Wiederanpfiff glichen die VAE durch Al-Jazira-Legende Ali Mabkhout aus. Nichtsdestotrotz gelang Ekanit Panya, der bereits das erste Tor vorlegte, der Siegestreffer. Als nächstes traf man auf die Herren aus Malaysia. Nach einer frühen Führung durch den offensiven Mittelfeldspieler Chanathip Songkrasin kassierte man in der 26. Minute den Ausgleich sowie in der 56. den Rückstand und verlor somit. Zum Abschluss des Länderspieljahres 2019 trat man erneut gegen Vietnam an. Wieder gab es ein torloses Remis.
Aufgrund der Corona-Pandemie wurden 2020 keine Länderspiele ausgetragen und die restlichen vier Spieltage auf unbestimmte Zeit verschoben. Die AFC entschied sich dazu, die restlichen Gruppenspiele im Juli 2021 auszutragen. Zusätzlich dazu wurde jeder Gruppe ein zentraler Austragungsort zugewiesen, der einem der Gruppenteilnehmer entsprach. Im Fall der Gruppe G waren es die Vereinigten Arabischen Emirate, in denen die restlichen Begegnungen ausgespielt wurden.
Im sechsten Qualifikationsspiel trafen die „War Elephants“ auf Indonesien, die bis dahin noch keinen Punktgewinn verzeichnen konnten. Nach fünf Minuten brachte Rechtsverteidiger Narubadin Weerawatnodom Thailand in Führung, doch kurz vor der Halbzeitpause glich Kadek Agung aus. Fünf Minuten nach Start gingen die Thailänder durch Mittelstürmer Adisak Kraisorn in Führung, nur um zehn Minuten später erneut den Ausgleich, dieses Mal durch Evan Dimas zu kassieren. Das war der erste und einzige Punkt, den Indonesien in der WM-Quali holte. Danach traf Thailand auf den Gastgeber, die VAE, die in der ersten Hälfte durch zwei Tore von den eingebürgerten Brasilianern Caio Canedo und Fábio Lima in Führung gingen. Zwar schoss Suphanat Mueanta den Anschlusstreffer, aber der eingewechselte Mohammed Jumaa machte in der Nachspielzeit mit seinem bisher einzigen Länderspieltor den Sack zu. Zum Abschluss stand man nochmal Malaysia gegenüber. Man verlor 0:1 durch einen Strafstoß.
Mit neun Punkten aus acht Matches beendete Thailand die Qualifikation auf dem vierten von fünf Gruppenplätzen und verpasste somit den Aufstieg in die nächste Runde, der den VAE und Vietnam mit 18 beziehungsweise 17 Punkten gelang. Dahinter lag Malaysia mit zwölf Zählern, Gruppenletzter wurde Indonesien.