Ein israelisches Start-Up hat mit einer besonderen Geschäftsidee für Aufsehen gesorgt. Der Businessplan, in welcher Insektenlarven eine entscheidende Rolle spielen, beinhaltet neben dem gesetzten Investitionsziel von umgerechnet fünf Millionen Euro auch die Errichtung einer Produktionsstätte, welche in Thailand seinen Standort haben soll.
Ein Pionier mit großen Ambitionen
Das weltweit erste Unternehmen, welches Nebenprodukte von Insekten als Basis fürs Geschäft nutzt, hat vor kurzem den Eintritt in Börsenmarkt in Tel Aviv gewagt. FlyingSparkArk, welches alternative Formen von Proteinpulver und ähnlichen Ergänzungsmitteln produziert, strebt zum kürzlichen Start seines geschäftlichen Daseins eine weitere Investitionsrunde an, die mehrere Millionen Euro einbringen soll. Zu Beginn wird das Start-Up, welches grundsätzlich auf Insektenlarven setzt, auf einen Unternehmenswert von etwa 10 bis 15 Millionen geschätzt. Mit diesem Geld soll primär die Produktionsstätte gesichert werden, welche in Thailand seine Pforten öffnen soll.
Das Unternehmen FlyingSpArk existiert mittlerweile bereits seit über 5 Jahren und war zunächst als Tochter für das Unternehmen “The Strauss Group” tätig. Gegenwärtig handelt es sich hierbei auch einen der wichtigsten,strategischen Investoren mit insgesamt 35 Prozent aller verfügbaren Aktien.
Produktion in Thailand auf mediterrane Tiere spezialisiert
Sobald die Finanzierung der thailändischen Produktionsstätte gesichert ist, wird der Fokus vor Ort auf der sogenannten Ceratitis capitata liegen. Beim Umgang mit der Fruchtfliege werden die Wissenschaftler allerdings auf eine besonders hohe Effizienz angewiesen sein. Die Larven können zwar ihre Körpermasse mit dem Faktor 250 multiplizieren, besitzen allerdings nur eine Lebenserwartung von knapp sieben Tagen. Trotz sorgfältigen bzw. fordernden Prozessen wird das Unternehmen keinen negativen Beitrag zur Umweltverschmutzung in Thailand leisten. “Die uns verfügbare Technologie ermöglicht die einfache und vor allem kostensparende Kultivierung und Verarbeitung. Während der Produktion wird praktisch kein Müll entstehen”, wird ein Sprecher von FlyingSpArk zitiert.
Der Hauptgrund für die Expansion nach Thailand ist laut Vertretern des Unternehmen vor allem globalen, gesellschaftlichen Entwicklungen geschuldet. “Im Jahr 2050 wird die Erde höchstwahrscheinlich überbevölkert sein. Daraus wird ein Verlangen an alternativen Nahrungsquellen, spezielle nach jenen die Eiweiß enthalten, in hohem Ausmaß resultieren”, heißt es weiter. Dies ist auch im Einklang mit der Prognose der UN, die ab 2025 einen jährlichen Lebensmittelmangel von 60 Millionen Tonnen prognostiziert.
Unterstützung auch von thailändischem Lebensmittelhersteller
Aufgrund jener Ambitionen erhielt das Unternehmen auch tatkräftige Unterstützung innerhalb des Landes. Die “Thai Union Group”, ein millionenschwerer Lebensmittelhersteller aus Thailand, erkannte das Potenzial und investierte tatkräftig in das Pionier-Start-Up. Die Partnerschaft der beiden Unternehmen zielt vor allem darauf ab, aus Insektenlarven gewonnenes Eiweiß als nachhaltige und nahrhafte Alternative im Lebensmittelmarkt zu etablieren.
In diesem Rahmen wurde FlyingSpark Teil einer Investitionsrunde, die insgesamt über 30 Millionen US-Dollar beinhaltete. Tunyawat Kasemsuan, globaler Direktor für Innovation bei “Thai Union Group” zeigte sich erst kürzlich von jenem Schritt begeistert: “Durch die Kooperation mit Flying Spark sind wir sicher, dass die Wünsche der Konsumenten in Bezug auf Eiweiß direkt angesprochen werden können. Abgesehen davon sehen wir auch die einfache Kultivierung, das schnelle Wachstum sowie auch den niedrigen CO2-Fußabdruck als wichtige Komponenten für diese Investition”.