Thailand ist bekannt für seine weißen Strände, smaragdgrünen Dschungel und die ehrwürdigen Tempel. Millionen von Touristen bereisen jährlich das Land, um die Kultur und Natur zu erforschen und dabei zu entspannen. Bei einem so großen Land verwundert es, dass sie kein gutes Fußball-Nationalteam haben. So findet sich die Nation derzeit nur auf dem 117. Rang der Weltrangliste wieder und auch bei der Weltmeisterschaft 2022 wird das Team nicht dabei sein. Wir schauen uns die Fußball-Strukturen in Thailand an und warum der Sport trotzdem beliebt ist.
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Dass Fußball beliebt ist, zeigt sich an den Fernsehzuschauern bei großen Spielen. So ist in Thailand weniger die heimische Liga beliebt, sondern die Premier League. Der Grund dafür ist eine breit angelegte Marketing-Kampagne der Premier League Mannschaften. Diese haben bereits zu Beginn der 2000er-Jahre das Vermarktungspotenzial in Asien erkannt und die Mannschaften reisen in der Sommerpause gerne in die Region und spielen dort gegen lokale Vereine und bestreitet Spiele und Turniere. Eines dieser Turniere ist die Asia Trophy in Thailand. Seit 2003 findet in den ungeraden Jahren ein Turnier zwischen vier Vereinen statt. Drei aus der Premier League und ein heimischer Club sind hie die Teilnehmer. Bei der letzten Auflage konnten sich die Wolverhampton Wanderers im Finale gegen Manchester City durchsetzen. Das dies in der Premier League auch passiert ist unwahrscheinlich. Während Wolverhampton derzeit einen Mittelfeldplatz einnimmt, ist City der Favorit auf den Titel. Das zeigt sich bei den Fußball-Quoten auf den Premier League Titel, wo Manchester City eine Quote von 1,72 hat. Trotzdem haben die Reisen und Turniere für eine Begeisterung für Fußball in Thailand und vor allem für die Premier League gesorgt. Die Serie A und Bundesliga versuchen zwar nachzuziehen, der Vorsprung der Engländer ist ihnen aber nicht zu nehmen.
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Nachdem die englische Liga in Thailand so beliebt ist und man alle Spiele der Premier League verfolgen kann, ist die Begeisterung für den nationalen Fußball weniger ausgeprägt. Es gibt zwar die Thailand Premier League, diese hat jedoch keine hohen Zuschauerzahlen und wird auch nicht stark verfolgt. Ein Grund dafür sind auch die Besitzer der Vereine. Es gibt nur wenige Teams, wie etwa der FC Chonburi, die eine Stadt oder eine Region repräsentieren. Die meisten Mannschaften gehören den thailändischen Behörden, dem Militär oder großen privaten Firmen. Deswegen entsteht eine kleinere Bindung zu den Vereinen, was zu weniger Interesse und Fans führt. So ist die durchschnittliche Zuschauerzahl unter 6.000 Menschen pro Spiel, was bei einem Land mit fast 70 Millionen Einwohnern eine kleine Zahl ist. Der Rekordmeister ist mit sieben Titeln Buriram United, der derzeit vom Politiker Newin Chidchob geführt wird. Mit durchschnittlich 13.000 Zuschauern haben sie eine akzeptable Fangruppe.
Obwohl Fußball in Thailand nicht die beliebteste Sportart ist, gibt es eine Begeisterung für den Sport. Es gibt eine eigene Liga und eine Nationalmannschaft, zu welcher viele Einwohner jedoch keine Beziehung haben. Ganz im Gegensatz zu den Vereinen aus der Premier League. Diese haben schon früh das Potenzial des asiatischen Raums erkannt und halten deswegen jährlich Reisen in die Region ab. So konnte man in Thailand eine Begeisterung für Fußball entfachen.