An einem kalter Januarmorgen in München, als Hans mit seinen Gedanken alleingelassen wurde, kreisten seine Gedanken nur um Eins, die geplante Zukunft.
Seit acht Jahren lebte er nun mit seiner Frau Noi, einer herzlichen und warmherzigen Thailänderin, in der bayerischen Hauptstadt.
Ihre gemeinsame Geschichte war geprägt von Liebe und kulturellen Unterschieden, die sie beide meisterhaft zu einem harmonischen Alltag verbanden, wenn da nicht diese ungeklärten Zweifel blieben sowie die Wünsche und Nois Bedürfnis, zweimal im Jahr für jeweils zwei Monate nach Thailand zu reisen.
Jedes Jahr dasselbe Spiel. Die Flüge, die Unterbringung – es verschlang Unsummen von Geld. „Wie schaffen das andere Paare in derselben Situation?“, fragte sich Hans oft, während er die Abrechnungen durchging und die immer schmaler werdenden Ersparnisse sah. Die Ersparnisse, die eigentlich für ein gemeinsames Leben im Ruhestand in Thailand gedacht waren. Immer wieder spürte er dieses nagende Gefühl der Unsicherheit und des Zweifels.
Besonders quälend waren die Momente, wenn er Fotos von immer demselben Mann auf Nois Handy entdeckte. Er hatte ihre Erklärungen gehört – alte Freunde, Familienfeiern, nichts Besonderes. Aber die Häufigkeit dieser Fotos ließ seine Zweifel nicht verstummen. Wer war dieser Mann wirklich? Und was machten Noi und er in diesen zwei Monaten?
Hans spürte, dass diese Fragen nicht nur finanzieller Natur waren. Sie waren Ausdruck seiner tiefsten Ängste und Unsicherheiten. Er hatte sich immer eine transparente Kommunikation mit Noi gewünscht, doch bei diesem Thema schien eine unsichtbare Wand zwischen ihnen zu stehen. Seine Bedenken und Sorgen nahm sie oft mit einem Lächeln auf, das ihn gleichzeitig beruhigte und nervös machte.
Eines Abends, während sie zusammen auf dem Sofa saßen, beschloss Hans, dass es an der Zeit war, Klartext zu reden. „Noi, ich muss etwas Wichtiges mit dir besprechen“, begann er zögernd. „Du weißt, ich liebe dich und ich unterstütze deine Reisen nach Thailand, aber ich mache mir wirklich Sorgen. Nicht nur um das Geld, sondern auch, was du dort machst und warum dieser Mann so oft auf deinen Fotos ist.“
Nois Lächeln erstarb für einen Moment, und sie schien nach den richtigen Worten zu suchen. „Hans“, begann sie sanft, „ich verstehe, dass du dir Sorgen machst. Dieser Mann, den du auf den Fotos siehst, ist mein Schwager, Ich habe dir nie alles erzählt, weil ich dachte, es würde dich beunruhigen. Meine Familie in Thailand braucht Unterstützung, und mein Schwager hilft mir dabei, Dinge zu organisieren.“
Hans brauchte einen Moment, um diese Informationen zu verarbeiten. „Aber warum hast du mir das nicht früher gesagt?“, fragte er verblüfft.
„Weil ich wusste, dass du dir dann noch mehr Sorgen machen würdest“, gestand Noi leise. „Ich wollte dir keine zusätzliche Last aufbürden. Ich habe das Gefühl, dass wir das zusammen schaffen können. Aber wir müssen miteinander reden und eine Lösung finden, die für uns beide funktioniert.“
In dieser Nacht sprachen sie lange über ihre Ängste, Hoffnungen und die gemeinsame Zukunft. Sie beschlossen, einen Plan zu erstellen, der es ihnen ermöglichte, ihre Finanzen besser zu verwalten und sicherzustellen, dass ihre Träume von einem Ruhestand in Thailand nicht in Gefahr gerieten. Hans versprach, offener über seine Gefühle zu sprechen, und Noi versprach, ihn mehr in ihre Pläne einzubeziehen.
Weiterhin ist der geplante Ruhestand in Thailand ein Thema, dass aber bedingt der hohen monatlichen Ausgaben, dieses Vorhaben immer mehr in die Ferne rückt.
Die Zeit wird zeigen, wie es weitergeht.
*Anmerkung der Redaktion:
Wir behalten uns vor, Ihren Leserbriefe umzuschreiben, wobei aber der Inhalt aber sachgemäß wiedergegeben wird.