Anutin hält Dringlichkeitssitzung ab, nachdem WHO Affenpocken zum Notfall erklärt hat

Bangkok — Gesund­heitsmin­is­ter Anutin Charn­vi­rakul berief am Son­ntag eine Dringlichkeitssitzung mit Vertretern des öffentlichen Gesund­heitswe­sens ein, um Maß­nah­men zur Bekämp­fung der Affen­pock­en zu erörtern, die zu einem glob­alen Gesund­heit­snot­fall erk­lärt wurden.

Anutin Charn­vi­rakul sagte, diese Diskus­sion sei notwendig, nach­dem die Welt­ge­sund­heit­sor­gan­i­sa­tion (WHO) den jüng­sten Aus­bruch der Affen­pock­en in den Sta­tus ein­er inter­na­tionalen gesund­heitlichen Not­lage (Pub­lic Health Emer­gency of Inter­na­tion­al Con­cern, PHE­IC) erhoben hatte.

Zwis­chen dem 1. Jan­u­ar und dem 20. Juli wur­den der WHO aus 72 Län­dern 14.533 wahrschein­liche und bestätigte Fälle von Affen­pock­en gemeldet. Unter den Fällen waren drei Todes­fälle in Nige­ria und zwei in der Zen­tralafrikanis­chen Republik.

Der PHE­IC-Sta­tus wurde von WHO-Gen­eraldirek­tor Tedros Adhanom Ghe­breye­sus am Sam­stag bekan­nt gegeben. Die Hochstu­fung zielt darauf ab, eine inter­na­tionale Reak­tion auf den Aus­bruch der Krankheit einzuleit­en. Sie kann auch Mit­tel für die Zusam­me­nar­beit oder die gemein­same Nutzung von Impf­stof­fen und Behand­lungsmeth­o­d­en freisetzen.

Tedros sagte, dass ein Expertenkomi­tee am Don­ner­stag zusam­menkam, um den Aus­bruch zu besprechen, und dass es bei der Entschei­dung, den Aus­bruch hochzustufen, geteil­ter Mei­n­ung war: Neun Mit­glieder sprachen sich gegen und sechs für die Erk­lärung aus.

Der WHO-Chef sagte, er habe ein­greifen müssen, um die fest­ge­fahrene Sit­u­a­tion zu been­den und den PHE­IC zu erklären.

“Obwohl ich einen inter­na­tionalen Gesund­heit­snot­fall erk­läre, han­delt es sich im Moment um einen Aus­bruch, der sich auf Män­ner konzen­tri­ert, die Sex mit Män­nern haben, vor allem auf solche mit mehreren Sex­u­al­part­nern”, sagte Tedros am Sam­stag bei einem Medi­en­brief­ing in Genf.

Anutin sagte unter­dessen, er werde Präven­tiv­maß­nah­men und Behand­lungsmöglichkeit­en mit den Gen­eraldirek­toren der Abteilung für Seuchenkon­trolle, der Abteilung für medi­zinis­che Dien­ste, der Abteilung für medi­zinis­che Wis­senschaften und der Abteilung für die Unter­stützung des Gesund­heits­di­en­stes sowie mit medi­zinis­chen Experten besprechen.

Er sagte, Thai­land ergreife seit Mai Maß­nah­men gegen die Affen­pock­en, obwohl der erste bestätigte Fall erst let­zte Woche aufge­treten sei. Seit Mai seien die Kranken­häuser angewiesen wor­den, mögliche Fälle zu scan­nen und poten­zielle Patien­ten unverzüglich Labortests zu unterziehen.

Der erste bekan­nte bestätigte Affen­pock­en-Patient in Thai­land war ein 27-jähriger Nige­ri­an­er, der nach Kam­bod­scha floh, nach­dem er in einem Kranken­haus in Phuket pos­i­tiv auf Affen­pock­en getestet wor­den war. Der Mann wurde schließlich aufge­spürt und am Sam­stagabend in Phnom Penh festgenommen.