Deutschland und Israel gedenken 50 Jahre nach dem Attentat bei den Olympischen Spielen in München
Fr., 02. Sept. 2022

Berlin — Der israelische und der deutsche Bundespräsident werden gemeinsam des Attentats bei den Olympischen Spielen 1972 in München gedenken, bei dem 11 israelische Athleten ums Leben kamen.
Etwa 70 Angehörige der Opfer werden am kommenden Montag an der feierlichen Zeremonie zum 50. Jahrestag teilnehmen, sagte Ankie Spitzer, deren Ehemann Andre Spitzer zu den Toten zählte.
Unabhängig davon bestätigte das Israelische Olympische Komitee die Teilnahme einer Delegation an der Veranstaltung.
Die seit langem geplante Zeremonie drohte wegen eines Streits zwischen den Angehörigen und dem deutschen Staat über eine finanzielle Entschädigung für ihr Leid in einem Fiasko zu enden.
Doch am Mittwoch wurde in letzter Minute eine Einigung über “historische Klärung, Anerkennung und Entschädigung” verkündet, in deren Rahmen Deutschland 28 Millionen Euro (Dollar) als Entschädigung anbietet, das Sechsfache der zuvor bereitgestellten Summe.
Mit der Vereinbarung bekennt sich der deutsche Staat zu seiner “Verantwortung und erkennt das schreckliche Leid der Getöteten und ihrer Angehörigen an”, so Frank-Walter Steinmeier und sein israelischer Amtskollege Isaac Herzog in einer Erklärung.
“Das Abkommen kann nicht alle Wunden heilen. Aber es öffnet eine Tür füreinander”, fügten sie hinzu.
Bei der Zeremonie auf dem Fliegerhorst Fürstenfeldbruck, westlich von München, wo die Geiselnahme ihren tragischen Höhepunkt erreichte, hoffen die Hinterbliebenen auch, dass Steinmeier als erstes deutsches Staatsoberhaupt öffentlich Verantwortung für die Versäumnisse übernimmt, die zu dem Bl***ad geführt haben.


