Österreich plant hartes Durchgreifen gegen Online-Hassreden
Di., 06. Sept. 2022

Wien — Die österreichischen Justiz- und Sicherheitsbehörden planen nach dem Tod einer Ärztin, die wegen ihres Eintretens für Impfstoffe gegen Covid-19 von Verschwörungstheoretikern mit Morddrohungen bombardiert wurde, ein härteres Vorgehen gegen Hassreden im Internet 👍
Justizministerin Alma Zadic plant, mit Innenminister Gerhard Karner zusammenzuarbeiten, um jeder Polizeidienststelle und jeder Staatsanwaltschaft die notwendigen Mittel und Instrumente an die Hand zu geben, um alle Opfer ernst zu nehmen und die Täter ohne unnötige Verzögerung vor Gericht zu bringen.
Diese Ermittlungen dauern oft zu lange, was für die Opfer natürlich extrem belastend ist, sagte sie am Samstag.
Ihre Äußerungen kamen einen Tag, nachdem österreichische Beamte erklärten, sie würden mit deutschen Staatsanwälten zusammenarbeiten, um nach denjenigen zu suchen, die in den sozialen Medien Todesdrohungen gegen Lisa-Maria Kellermayr, eine 36-jährige Ärztin, die durch Selbstm*** starb, ausgesprochen hatten.
Die Ärztin, die sich im Kampf gegen die Pandemie engagiert hatte, war einer Welle von Todesdrohungen von Kritikern der staatlichen Eindämmungsmaßnahmen ausgesetzt.
Sie wurde vor etwas mehr als einer Woche tot in ihrer Praxis aufgefunden.
Den österreichischen Behörden wird vorgeworfen, keine ausreichende Unterstützung geleistet zu haben.
Unterdessen dauern die Ermittlungen in Deutschland an, nachdem am Freitag die Wohnung eines Mannes in Bayern durchsucht worden war.