Wer ist "Inspektor Sua"?

Bangkok — Ober­stleut­nant Wasawat Mookarasakul, der rang­ho­he Polizeibeamte, der in einem brisan­ten FB-Post­ing let­zte Woche als ​“Inspek­tor Sua” beze­ich­net wurde, ist bis zum Abschluss der Ermit­tlun­gen der Abteilung für Ver­brechens­bekämp­fung (CSD) vom Dienst sus­pendiert wor­den. Wenn das Cen­tral Inves­ti­ga­tion Bureau eine ger­adlin­ige Unter­suchung ver­spricht, die ​“streng im Ein­klang mit dem Gesetz” ste­ht, muss man sich fra­gen, was bei anderen Unter­suchun­gen vor sich geht.

Akribis­che Ermittlungen

Ver­stoßen manche Ermit­tlun­gen gegen das Gesetz? Beu­gen einige der Ermit­tlun­gen des Cen­tral Inves­ti­ga­tion Bureau (CIB) das Gesetz, aber nur ein biss­chen? Gehen einige dieser so genan­nten Ermit­tlun­gen ziem­lich leicht­fer­tig mit dem Gesetz um? Gibt es dazu Sta­tis­tiken, oder hat der CIB-Kom­mis­sar Pol Lt-Gen­er­al Jirab­hop Bhuridej gestern nur eine Mei­n­ung geäußert? Hält sich die CIB nur dann ​“streng” an das Gesetz, wenn sie gegen sich selb­st ermittelt?

Jirab­hop sagte am Sam­stag, dass die CSD die Infor­ma­tio­nen über 11 Fir­men, die Ober­stleut­nant Wasawat Mookarasakul gehören, ​“sorgfältig” prüfen werde — ein erfrischen­der Ver­trauenss­chub für geset­zestreue Bürg­er über­all. Wasawat wird von Chuwit Kamolvis­it beschuldigt, einem ehe­ma­li­gen Poli­tik­er und Geschäfts­mann, der gle­ichzeit­ig als Selb­stjus­ti­zler auftritt. Chuwit hat­te Wasawat zuvor mit dem Spitz­na­men ​“Inspek­tor Sua” beze­ich­net, doch in einem brisan­ten Face­book-Post am Don­ner­stagabend nan­nte er ihn beim Namen und fügte hinzu, dass diejeni­gen, die mit Online-Glücksspie­len zu tun haben, den Beamten als ​“Sua von der Pen­tor-Gruppe” ken­nen. Am Fre­itag wurde der Ober­stleut­nant vom Dienst sus­pendiert. Chuwit behauptet, dass Wasawat an min­destens 10 Unternehmen beteiligt ist, die zur Geld­wäsche genutzt werden.

Pen­tor-Imperi­um

Chuwit zufolge gehören zu Wasawats Geschäftsin­ter­essen die Pen­tor Exchange (Devisen­han­del), PT Soft­ware, Pen­tor Prop­er­ty, Pen­tor Enter­tain­ment (Betreiber der Tomor­row Land Exclu­sive Lounge und des Dubai Lux­u­ry Club in Bangkok), Snocko Tech­nol­o­gy (Com­put­er­per­son­al), AMB Games, die Gesund­heit­splat­tform Esyms, die Spar- und Kred­itgenossen­schaft der Pen­tor-Gruppe und Lal­isa 2020, ein Betreiber von Mas­sage­sa­lons. Als er Wasawat unerk­lär­licher­weise als ​“Inspek­tor Sua” beze­ich­nete, schoss Jirab­hop zurück…

“Wir wer­den her­aus­find­en, ob über diese Unternehmen Geld gewaschen wird. Wir wer­den auch Inspek­tor Sua und andere Leute befra­gen, wenn es nötig ist. Die Dinge wer­den im Ein­klang mit dem Gesetz behan­delt.” Jirab­hop hat ein Team zusam­mengestellt, das den Fall aufk­lären soll und Män­ner damit beauf­tragt, Beweise zu sam­meln und Zeu­gen zu find­en. Gegen jeden, der in ein Fehlver­hal­ten ver­wick­elt ist, wird strikt rechtlich vorge­gan­gen, wie es bei Ermit­tlun­gen der CSI unver­mei­dlich ist.

Chuwit behauptete, dass ​“Inspek­tor Sua”, ein Polizei-Ober­stleut­nant im Logis­tik­büro der Königlich Thailändis­chen Polizei, hin­ter dem Betrieb ein­er Online-Glücksspielplat­tform steck­te. Chuwit — der früher selb­st sechs Mas­sage­sa­lons besaß, bevor er zum promi­nen­ten Sit­ten­wächter wurde — behauptete auch, dass Inspek­tor Sua von ​“Gen­er­al J.” geschützt werde. 

Wann hört dieser Unsinn mit den Spitz­na­men ​“Inspek­tor Gad­get” endlich auf? Wann wird Chuwit alles, was er weiß, an die Polizei weit­ergeben und seine plap­pern­den Lip­pen ver­siegeln? Die Selb­st­darstel­lung wird immer ermü­den­der als die tat­säch­lichen Ereignisse, die Chuwit ange­blich aufdeckt.

Chuwit’s Net­zw­erk

Es drängt sich der Ver­dacht auf, dass der emer­i­tierte Bade­wan­nenkönig nicht die Anti-Kor­rup­tions-Katze ist, die mit der RTP-Maus spielt, die er zu sein scheint. Trotz der Son­nen­brille im Stil von Charles Bron­son Death­wish und sein­er Hin­fäl­ligkeit ist es wahrschein­lich, dass Chuwit sich als aus­ge­lassenes Kätzchen ent­pup­pt, das mit einem Sko­r­pi­on spielt. Sein enormes Wis­sen (oder seine Fan­tasie) muss er sich irgend­wie angeeignet haben. Sein anscheinend riesiges Netz von Infor­man­ten, Spi­o­nen und Ver­rätern muss sehr hohe Kosten verursachen.

Der CIB-Chef bedank­te sich am Sam­stag bei Chuwit für die Infor­ma­tio­nen und dank­te dem nationalen Polize­ichef, Pol Gen­er­al Dam­rongsak Kit­tipra­pas, für sein Ver­trauen in den CSD. Beson­ders beun­ruhi­gend ist, dass Jirab­hop sagte: ​“Ich kann bestäti­gen, dass wir unser Bestes tun werden.”