Annalena Baerbock: "Feministische Außenpolitik ist der Schlüssel für Menschenrechte"
Fr., 23. Sept. 2022

Berlin — Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock will die Verbesserung der Rechte von Frauen zu einer zentralen Säule der internationalen Politik machen. “Feministische Außenpolitik ist kein europäisches oder westliches Konzept. Es ist ein universelles Menschenrechtskonzept”, sagte sie bei einem Treffen am Rande der UN-Generalversammlung in New York.
Die Gesundheit von Frauen und ihre reproduktiven Rechte seien Themen von globaler Bedeutung, sagte Baerbock.
Sie leitete eine Podiumsdiskussion, an der auch die Außenministerinnen Schwedens und Kanadas, Ann Linde und Melanie Joly, sowie ihre niederländischen, chilenischen, liberianischen und mongolischen Amtskollegen teilnahmen.
Die Länder hinken hinterher, wenn es um die Gesundheit und die reproduktiven Rechte von Frauen geht, sagte Baerbock, die als erste Frau das deutsche Außenministerium leitet und Mutter von zwei Mädchen ist.
Sie wies auf die Verletzung der Menschenrechte von Frauen hin und sagte, dass es einen weltweiten Aufschrei geben würde, wenn nationale oder europäische Vorschriften und Gesetze die Entscheidungen von Männern über ihren Körper einschränken würden.
“Wenn Frauen sicher sind, sind alle in der Gesellschaft sicher”, sagte Baerbock und zitierte damit einen der Ansätze, die ihrer Idee zugrunde liegen.
Umgekehrt gilt: “Wenn Frauen nicht sicher sind, ist niemand in einem Land sicher”, sagte sie und verwies auf die Situation im Iran, der derzeit von Protesten erschüttert wird, nachdem eine Frau in Haft gestorben ist.
Die Rechte der Frauen seien ein Indikator für den freien und demokratischen Zustand von Gesellschaften, sagte sie in der Vergangenheit häufig.