Deutscher H1-Energieverbrauch um 3,5 % gesunken
Mi., 03. Aug. 2022

Berlin — Der deutsche Primärenergieverbrauch ist in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 wegen der schwächeren Konjunktur, hoher Preise und des milden Wetters um 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken, wie die Arbeitsgemeinschaft für Industriestatistik (AGEB) am Dienstag mitteilte.
In ihrem Bericht für den Zeitraum Januar bis Juni 2022 gab die AGEB an, dass Europas größte Volkswirtschaft in diesem Zeitraum 203,0 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten — ein Standardmaß für die Industrie — verbrauchte, verglichen mit 210,4 Millionen Tonnen ein Jahr zuvor.
Primärenergie bezieht sich auf rohe Energiequellen wie fossile Brennstoffe und erneuerbare Energien, die nicht in andere Formen umgewandelt werden.
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Bei den Energiepreisen wurde gespart, was langfristig zu einem geringeren Verbrauch führen wird, da sich Investitionen in die Effizienz mehr lohnen, so die AGEB.
Der Mineralölverbrauch stieg in den sechs Monaten um 7,3 % im Vergleich zum Vorjahr.
Der Gasverbrauch ging um 15 % zurück, da die industriellen Verbraucher die horrenden Preise scheuten und weniger Gas in der Stromerzeugung eingesetzt wurde, wo günstige Wetterbedingungen zu einer höheren Produktion von Wind- und Solarstrom führten.
In der Stromwirtschaft wurde auch mehr Kohle eingesetzt, um eine Versorgungslücke zu schließen, die durch die Schließung von drei Kernkraftwerken Ende 2021 entstanden ist.