Deutschland: Brand im ukrainischen Flüchtlingsheim - Rechtsextreme Brandstiftung wird untersucht (Video)
Fr., 21. Okt. 2022

Mecklenburg-Vorpommern — Die Polizei im norddeutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern teilte am Donnerstag mit, sie untersuche, ob ein politisches Motiv hinter dem Feuer in einer Unterkunft für ukrainische Flüchtlinge nahe der Stadt Wismar stecke, das in der Nacht zuvor ausgebrochen war.
Der Fall wurde zunächst von der Polizeidirektion Rostock, einer Stadt nordöstlich von Wismar, bearbeitet.
Später hieß es, der Fall sei an den Staatsschutz übergeben worden, um die Umstände des mutmaßlichen Brandanschlags zu ermitteln.
Der Rostocker Polizeivizepräsident Michael Peter sagte: “Jeder Anschlag auf Flüchtlinge oder deren Unterkünfte ist auch ein Anschlag auf unsere Grundwerte — ein solcher Anschlag ist schockierend und inakzeptabel.”
Die Beamten teilten mit, dass die zuständigen Brandexperten an den Ort des Geschehens entsandt wurden, um die Ermittlungen aufzunehmen.
Überwiegend ukrainische Flüchtlinge in der Unterkunft:
Das Feuer brach am späten Mittwochabend in der Unterkunft in einem kleinen Dorf nordöstlich von Wismar aus.
Zum Zeitpunkt des Brandes befanden sich 14 Bewohner, überwiegend ukrainischer Herkunft, und drei Mitarbeiter in dem Gebäude.
Keiner von ihnen wurde verletzt, da die Feuerwehr die Flammen unter Kontrolle bringen konnte.
Der Schaden war so groß, dass die Behörden befürchteten, das Gebäude könnte einsturzgefährdet sein.
Der Kommunalpolitiker Tino Schomann sagte, dass die gleiche Flüchtlingsunterkunft am vergangenen Wochenende die Polizei gerufen hatte, weil auf ihrem Eingangsschild Hakenkreuzzeichnungen gefunden worden waren. Schomann fügte hinzu, dass es seiner Meinung nach offensichtliche Hinweise auf Brandstiftung gebe.
“Es hat nicht von selbst gebrannt”, sagte er.
Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser äußerte ihre Empörung über den Vorfall.
“Das ist eine schreckliche Nachricht. Menschen, die bei uns Schutz vor Putins Krieg gefunden haben, mussten aus den Flammen gerettet werden”, sagte Faeser.
“Wenn sich Brandstiftung bestätigt, ist das ein unmenschliches Verbrechen, das mit aller Härte verfolgt werden wird”.
Für Donnerstagabend ist ein Besuch Faesers vor Ort geplant.
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