Schweiz: Lohn von Frauen liegt 43% unter dem der Männer
Fr., 07. Okt. 2022

Bern — Frauen in der Schweiz verdienen 43 Prozent weniger als Männer und beziehen weniger Rente. Das geht aus einem am Mittwoch von der Regierung verabschiedeten Bericht zum geschlechtsspezifischen Lohngefälle hervor, der auf den hohen Anteil von Frauen in Teilzeitarbeit verweist.
Die vom Parlament für 2019 geforderte Studie zum Gender Overall Earnings Gap (GOEG) der Regierung zeigt, dass die Schweiz im europäischen Vergleich relativ schlecht abschneidet.
“Im Jahr 2018 lag der GOEG für die Schweiz bei 43,2 Prozent. Das bedeutet, dass der Verdienst von Frauen bei allen Arbeitsstunden zwischen 15 und 64 Jahren um 43,2 % niedriger ist als der von Männern”, so das nationale Statistikamt in einer Erklärung.
Im Jahr 2020 betrug das geschlechtsspezifische Rentengefälle 34,6 %, so das Amt.
Die jährliche Gesamtrente für Frauen betrug im Durchschnitt 35.840 Schweizer Franken, 18.924 Franken weniger als die der Männer.
Darin spiegeln sich Unterschiede in der Erwerbsbeteiligung, die Auswirkungen von Familien- und Lebensmodellen sowie die Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern im Laufe der Zeit wider.
Die Daten liegen vor dem Referendum vom 25. September, bei dem die Schweizer Wähler darüber entscheiden, ob das staatliche Rentensystem reformiert werden soll, indem das Rentenalter der Frauen um ein Jahr auf 65 Jahre angehoben wird — das gleiche wie das der Männer — und die Mehrwertsteuersätze erhöht werden, um das System zu finanzieren.