Naivität von Pattayas Kartenspielern aus Indien ist verblüffend

Pat­taya — Bei der Razz­ia der Polizei in einem Kon­feren­zraum, der zum Casi­no umfunk­tion­iert wurde, im Hotel Asia Pat­taya wur­den rund 80 indis­che Glücksspiel­er und eine Rei­he thailändis­ch­er und myan­marisch­er Karten­händler, Rei­sev­er­anstal­ter und Geldzäh­ler festgenom­men. Es ist schw­er vorstell­bar, dass ein Glücksspiel-Urlaub noch stüm­per­hafter und chao­tis­ch­er ver­laufen wäre, was zu Trä­nen und Schlim­merem führen musste. Der Hotelleitung wurde mis­strauisch mit­geteilt, dass kein­er ihrer Mitar­beit­er den großen Raum betreten dürfe, da es sich um eine pri­vate Ver­anstal­tung han­dele. Doch aufmerk­samen Hote­langestell­ten war bere­its aufge­fall­en, dass einige der größeren Kof­fer offen­bar keine Klei­dung und per­sön­liche Gegen­stände enthielten.

Erstaunlicher­weise befan­den sich unter den ver­hafteten Glücksspiel­ern mehrere indis­che Geschäft­sleute mit hohem Bekan­ntheits­grad. Ein­er von ihnen war laut indis­chen Medi­en­bericht­en Chikoti Praveen, der zuvor ähn­liche VIP-Glücksspiel­par­tys in Indone­sien, Nepal und Banglade­sch organ­isiert hat­te. Er war jedoch in seinem Heimat­land wegen ange­blich­er Ver­stöße gegen die Devisen­vorschriften, Geld­wäsche und Steuer­hin­terziehung geson­dert vor der Voll­streck­ungs­be­hörde erschienen. Andere promi­nente Män­ner an den Black­jack-Tis­chen waren ein indis­ch­er Bankman­ag­er und ein Direk­tor eines Reiseunternehmens.

Zu den ver­schiede­nen Extras gehörten mehrere ille­gale Wasserpfeifen, die bei der Razz­ia beschlagnahmt wur­den und mit denen Tabak, aro­ma­tisiert­er Tabak oder Haschisch erhitzt oder ver­dampft und dann ger­aucht wird. Die meis­ten Mit­glieder der Gruppe waren am 27. April angereist, und die Razz­ia fand kurz nach Mit­ter­nacht am 1. Mai statt, dem let­zten Tag der Grup­pen­buchung. Die Gruppe ver­brachte ihre gesamte wache Zeit mit Glücksspie­len, was ein offen­sichtlich­es Indiz war. Kein Wun­der, dass ein besorgter Bürg­er Ver­dacht schöpfte. Auf dem Polizeire­vi­er ver­sucht­en einige der Festgenomme­nen sog­ar zu argu­men­tieren, dass das Glücksspiel in Thai­land jet­zt legal sei, da es eine staatliche Lot­terie gebe und auch Wet­ten auf Pfer­deren­nen erlaubt seien.

Strafvertei­di­ger in Pat­taya sagen, dass die wahrschein­lich­ste Strafe für die indis­chen Glücksspiel­er eine hohe Geld­strafe, die Ausweisung und die Auf­nahme in die schwarze Liste sein wird. Die thailändis­chen Organ­isatoren kön­nten mit anderen Ankla­gen rech­nen. Die Geschichte zeigt jedoch, dass Pat­taya vor 30 Jahren eine Stadt des ​“Wilden West­ens” war, die den Ruf hat­te, alles zu tun, was man will. Das ist sie heute nicht mehr.