Muay Thai zählt zu den traditionsreichsten und gleichzeitig härtesten Kampfsportarten der Welt. Da zahlreiche gefährliche Techniken erlaubt sind, besteht ein hohes Verletzungsrisiko für die Kämpfer. Dennoch ist Muay Thai in Thailand so populär wie in Deutschland der Fußball. Neben der staatlichen Unterstützung genießt der Kampfsport hohe Popularität in der Bevölkerung, die ihre Thai-Boxer für ihren Lebensstil und ihren Einsatz im Ring lieben.
Die kurze Historie von Muay Thai
Muay Thai ist der Nationalsport Thailands, dessen Spuren bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgt werden können. Der Kampfsport war zu der Zeit nicht nur eine praktische Kampftechnik für die eigentliche Kriegsführung, sondern wurde auch im Königspalast während der Ayutthaya-Ära zur Unterhaltung der Gäste von Kämpfern praktiziert. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Muay Thai in Thailand flächendeckend als Sport akzeptiert und Schritt für Schritt durch die Einführung von offiziellen Regeln institutionalisiert. Aufgrund langjähriger Streitereien in Bezug auf die Regelungen fand eine einheitliche Verbreitung auf internationaler Ebene erst in der zweiten Hälfte der 1990er statt. Bis heute unterstützt das thailändische Königshaus weltweit die Bekanntmachung des klassischen Muay Thais, um die Degeneration des traditionellen Kampfstils zu verhindern. Die Bemühungen des Landes haben sich bewährt: Der Nationalsport Thailands könnte bald in den Olympischen Spielen zu sehen sein.
Stilistische Elemente des Muay Thai
Stilistisch wird Muay Thai von Faust‑, Fuß‑, Ellenbogen- und Knietechniken dominiert. Eine typische Angriffsform im Wettkampf ist der Kick des Gegners mit dem blanken Schienbein. Während das Clinchen bzw. das Umklammern im Boxsport regelwidrig ist, dürfen Kämpfer diese Technik im Stehen ausüben. Dabei versuchen die Kontrahenten, sich aus dem Gleichgewicht zu bringen, und mit den Knien Oberkörper oder Oberschenkel des Gegners zu treffen. Erlaubt ist zudem das Festhalten des gegnerischen Beins mit Folgetechnik sowie Hebel und Würfe, die über den Oberschenkel gezogen werden.
Klare Fouls während einer Begegnung sind Schläge und Tritte in die Genitalien und an den Hinterkopf sowie Schulter- und Hüftwürfe. Offiziell verboten, aber in Thailand teilweise toleriert, sind Schläge in die Knie sowie das Nachschlagen der knienden oder auf dem Boden liegenden Gegner. Obwohl Kopfstöße in der Urform des Kampfsports erlaubt waren, befinden sie sich heute in der Liste der verbotenen Techniken.
Das Leben der Kämpfer im Überblick
Muay Thai ist nicht nur nationales Kulturgut, sondern auch der beliebteste Sport Thailands. Erfolgreiche Kämpfer genießen hohe Popularität und werden wie Stars verehrt. Ihre Aufeinandertreffen werden zur besten Sendezeit im Fernsehen übertragen und sind Gegenstand hoher Sportwetten, weshalb viele junge Sportler eine Kämpferkarriere anstreben. Der Staat unterstützt den Kampfsport auf finanzieller und struktureller Ebene. Man legt viel Wert auf die vernünftige Ausbildung der Thai-Boxer und deren Trainer. Nur wer eine solide Lehre durchläuft und die offiziellen Prüfungen besteht, wird als Trainer anerkannt.
Das Leben der Kämpfer schließt tägliches Training über mehrere Stunden ein und das in der schwülen Hitze Thailands. Der Speiseplan eines Thai-Boxers strotzt überraschenderweise nicht über mit Proteinen und Nahrungsergänzungsmitteln, sondern ähnelt dem eines durchschnittlichen Thailänders, der sich hauptsächlich von Reis und frisch zubereitetem Obst und Gemüse ernährt. Für gewöhnlich ist die Nahrungsaufnahme der Thai-Boxer nicht komplett frei von tierischen Produkten. Vor allem Eier werden gern verzehrt. Allerdings scheint die Fülle der vegetarischen Speisen aus der landeseigenen Küche die Kämpfer mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen – eine Ernährungsweise, die auch einige Sportstars aus anderen Branchen für sich entdeckt haben. Laut dem Blogartikel von Betway Sportwetten bestätigen einige Sportler, dass das Fehlen von tierischen Proteinen in ihrer Ernährung weder ihre Gesundheit noch Leistungsfähigkeit negativ beeinflussen würde. Dazu scheint eine pflanzenbasierte Ernährung die Erholungszeiten von Sportlern zu senken.
Die andersartige Lebensweise der Thai-Boxer lockt internationale Kampfsportler in die thailändischen Kampfsporthallen. Dort verfeinern die Gastsportler durch das Wissen der lokalen Trainer ihren Kampfstil und lernen von der Lebensweise der einheimischen Kämpfer, die trotz der hohen Popularität meist nur bescheiden ist. Die maßvolle Lebensphilosophie der Thai-Boxer ist ein Teil ihrer staatlich unterstützten Ausbildung. Dahinter steckt sowohl der Traditionsreichtum von Muay Thai als auch die absolute Härte der Kampftechniken. Für eine faire Ausübung des Kampfsports ist ein bescheidener und disziplinierter Charakter vonnöten, damit die allseits beliebten Wettkämpfe sportlich korrekt bleiben. In der Tat ist dies einer der Gründe, warum Muay Thai seit Jahrhundert nichts an seiner Beliebtheit verloren hat und zum Nationalsport Thailands aufgestiegen ist.