1 Jahr nach dem Hochwasser in Deutschland bleiben Narben zurück (Fotos)
Mi., 13. Juli 2022

Ahrtal (Deutschland) — Die Narben der tödlichen Überschwemmungen des letzten Jahres sind im Ahrtal, einer hügeligen Region südlich von Köln, noch immer deutlich sichtbar. Offiziellen Angaben zufolge starben in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 134 Menschen, als heftige Regenfälle angeschwollene Flüsse in reißende Ströme verwandelten, die über die Ufer traten und Autos, Straßen und Häuser wegspülten.
Die Gesamtzahl der Todesopfer in den drei Ländern lag bei mindestens 239.
Nach Ansicht von Experten werden solche extremen Wetterereignisse aufgrund des Klimawandels immer wahrscheinlicher.
Das liegt daran, dass wärmere Luft mehr Wasser speichern kann, was zu größeren Wolkenbrüchen führt, wenn es freigesetzt wird.
Die deutschen Behörden erklärten sich bereit, 30 Milliarden Euro für den Wiederaufbau der von den Überschwemmungen betroffenen Regionen bereitzustellen, was die Katastrophe zu einer der teuersten in der Geschichte des Landes macht.
Für viele Menschen im Ahrtal geht der Schmerz jedoch tiefer als der Verlust eines Hauses oder Geschäfts. Freunde, Familienmitglieder und Kollegen trauern noch immer.
Das älteste Opfer war 97 Jahre alt, das jüngste 4 Jahre.
Die meisten Todesopfer waren über 60 Jahre alt, aber auch drei Kinder, 12 Bewohner einer Einrichtung für betreutes Wohnen und ein freiwilliger Feuerwehrmann waren unter den Toten.
Mehr als 750 Menschen wurden verletzt. Mindestens zwei Selbstmorde wurden im Zusammenhang mit den Überschwemmungen registriert.
Die Staatsanwaltschaft untersucht noch immer, ob die Behörden bei der Reaktion auf die Katastrophe Fehler gemacht haben.
Überlebende berichteten, dass sie von den Behörden kaum über den dramatischen Anstieg des Wassers informiert wurden, obwohl Meteorologen seit Tagen vor möglichen Überschwemmungen gewarnt hatten.
Wissenschaftler sagen, dass die Überschwemmungen von 2021 deutlich machen, dass keine Region der Welt vor den Auswirkungen des Klimawandels sicher ist.
Solche Warnungen veranlassen einige im Ahrtal zu der Frage, ob sich Katastrophen, von denen man früher dachte, sie kämen nur alle hundert Jahre vor, bald wiederholen könnten.
Und ob es nicht besser ist, die kaputte Brücke wieder aufzubauen und die schlammverkrusteten Habseligkeiten zu reinigen — oder einfach wegzuziehen.
Führende deutsche Politiker, darunter Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, werden am Donnerstag an einer Gedenkveranstaltung im Hauptort der Region, Ahrweiler, teilnehmen.









