Viele Menschen besuchen Wochenmärkte allein wegen der Vielfalt an Obst und Gemüse. Längst mischen sich unter Apfel, Kartoffel, Kirsche und Zwiebel auch Exoten wie Granatapfel, Batate oder Litschi. Einige Exoten lassen sich auch im kühlen Deutschland heranziehen.
Anzucht wettergeschützt oft erfolgversprechend
Wetterschutz ist für hitzeverwöhnte Exoten wichtig. Aber der Garten muss dafür nicht ständig lichtdurchflutet sein. Eine günstige Sonnenlage auf der Terrasse, nahrhafte Erde und täglich genügend Wasser sind die Basics für exotischen Anbauerfolg. Auch müssen nicht extra Beete angelegt werden. Viele Pflanzen gedeihen im Kübel und selbst einem Blumentopf gut, solange ihre Wurzeln genügend Platz und ihr Blattwerk genügend Licht bekommen. Manche Sorten mögen zwischendurch Düngezugaben. Andere sind speziell auf mageren Böden Weltmeister im Wachstum und Fruchtertrag. Nicht für alle Anbauerfolge steht eine Ernte in Aussicht. Denn heimische Bestäuber besuchen weiterhin nur die ihnen bekannten Blüten.
Wenig Platz für viel Anbauerfolg
Wohnung mit Balkon ist durchaus für viele Wohnungssuchende verfügbar. Ein Garten oder eine Terrasse sind dagegen schon Lebensluxus. Findige Hobbygärtner bringen als Alternative sogar Süßkartoffeln vom eigenen Balkon in den Topf. Dafür setzen sie die Anzuchtknollen einfach in einen ausreichend großen Pflanzkübel. Schon nach einigen Wochen können von einer Batate-Knolle mindestens vier, oft acht Prachtexemplare geerntet werden. Auf diese Weise kommt Gemüse auf den Tisch, das an Frische und somit Nährstoffgehalt nicht zu übertreffen ist. Für jede selbst gezogene Sorte entfallen Transportwege, Pestizideinsatz und große Mengen an Wasserverbrauch. Die Umwelt bedankt sich mit schmackhaften Geschenken während der kompletten Pflanz- und Erntesaison.
Ideales Wachstum im Kübel
Die Erde für exotisches Gemüse im Pflanzkübel muss für manche Sorten speziell zusammengesetzt sein. Ein Gärtner kann sicherlich Tipps für die richtige Erdqualität geben. Fast immer eignet sich Wald- und Wiesenboden, fein ausgesiebt, mit einer kleinen Menge Sand als Erdmischung für Gemüse. Manche Sorten sind säureempfindlich. Ihnen tut es gut, wenn der selbst gemischte Naturboden mit Kalk gemischt wird. Den Zweck der pH-Wert-Verbesserung erfüllen Eierschalen sehr gut. Fein zerstoßen, werden sie in der Erde weiter zersetzt. Kleine Teile davon holt sich die Gemüsepflanze nach Bedarf direkt aus dem Erdreich. Damit wird Biomüll gleichzeitig naturfreundlich recycelt.
Exotisches Obst als Ziergewächs pflanzen
Die Anlage von exotischen Obstsorten ist ebenfalls im Pflanz- und Blumenkübel möglich. Diese Anbaumethode hat mehrere Vorteile. Buchstäblich nach dem Licht lassen sich die Kübel beliebig umstellen. Für die Überwinterung können Bastmatten oder Bambushauben einfach obenauf gestülpt werden. Etwas Geduld erfordert das Wachstum von exotischen Obstgehölzen bis zur ersten Blüte. Falls die Bestäuber das fremde Früchtchen ignorieren, sind solche Sorten mindestens als dekorative Topfkultur ein hübscher Begleiter auf Terrasse und Balkon. Die Erde muss allerdings für gutes Wachstum stets locke-gehalten werden. Weißer Mehltau liebt neue Siedlungsräume. Tauchen weiße Pünktchen an den Exoten auf, wird einfach eine Eins-zu-Acht-Mischung aus Kuhmilch und Wasser großzügig von oben, von der Seite und unter die Blätter gesprüht.
Exoten frostfrei überwintern
Viele selbst gezogene Sorten Obst und Gemüse halten ihre Ruhephase im deutschen Winter aus, solange sie vor Frost geschützt werden. Wer mindestens eine Terrasse an der Wohnung hat, kann dort entweder einen Wintergarten zur Orangerie umfunktionieren. Das ansonsten so geliebte Sonnenlicht könnte hier allerdings die Pflanzen schädigen. Sinnvoll ist daher wenigstens für den intensivsten Sonnenstand ein Schutz durch Rollos oder eine Aufstellung im schattigen Bereich des Wintergartens. Als frostfreier Platz eignet sich auch der Keller. Für einen Blumen- oder Pflanzkübel ist dort allemal noch ein Streifen frei. Das Problem Sonnenlicht ist automatisch durch die düstere Innenraum-Lage gelöst.
Fazit:
Die Vielfalt an exotischen Früchten und Gemüsesorten auf Wochenmärkten wird immer größer. Exoten lassen sich erfolgversprechend auch im heimischen Garten anbauen. Beim Pflanzen in Pflanzkübel lässt sich damit sogar der Sonnenhunger durch Umstellen gut stillen. Mit Erde, Wasser und Sonne liegen damit vielleicht schon bald erste Loquats (japanische Wollmispeln) in der Gemüseschale.