11 Mio. Baht Spenden veruntreut – Polizei ermittelt gegen Abt

11 Mio. Baht Spenden veruntreut - Polizei ermittelt gegen Abt
Komchadluek

Skandal in Chonburi: Abt gesteht Veruntreuung von 11 Millionen Baht!

Ein buddhistischer Abt aus der Provinz Chonburi hat nach massiven Veruntreuungsvorwürfen sein Amt niedergelegt und ist aus dem Mönchsstand ausgetreten. Ihm wird vorgeworfen, zwischen 2021 und 2025 mehr als 11 Millionen Baht (ca. 275.000 Euro) an Spenden veruntreut zu haben. Die Polizei ermittelt in einem Fall, der die finanzielle Transparenz religiöser Institutionen infrage stellt.

Spenden verschwanden in privaten Taschen

Der Abt des Wat Ratniyomtham in Si Racha gestand, dass er sich von einer Frau habe täuschen lassen, die ihn zu angeblichen Investitionen überredet habe. Die Ermittlungen begannen am 23. Oktober 2025, als Anwohner von Koh Si Chang beim amtierenden Bezirksmönch Phra Kru Sathit Kittiyan offiziell Beschwerde einreichten.

Die Untersuchungen ergaben ein alarmierendes Muster: Spenden aus Kathina-Zeremonien wurden nicht auf das Tempelkonto eingezahlt, sondern entweder in Bar aufbewahrt oder direkt auf das Privatkonto des Abts überwiesen. Besonders betroffen sind die Jahre 2022 bis 2024 mit Gesamtsummen von 6 Millionen, 2,1 Millionen und 2,9 Millionen Baht.

Familienmitglieder als Komplizen

Die Ermittler entdeckten, dass Familienmitglieder eine aktive Rolle bei der Veruntreuung spielten. Der jüngere Bruder und der Schwager des Abts verwalteten Schlüsselpositionen in der Tempeladministration. Teile der veruntreuten Gelder wurden sogar für den Kauf eines Pickup-Trucks auf den Namen des Abts verwendet.

Interessanterweise blieben die 3 Millionen Baht aus der königlichen Kathina-Zeremonie 2025 unangetastet – möglicherweise aus Angst vor besonderer Aufmerksamkeit.

Abt tritt zurück und stellt sich der Polizei

Der beschuldigte Abt suchte zunächst Phra Thep Wachirapanyaporn, den amtierenden Provinzmönchführer, auf und bat offiziell um die Entlassung aus dem Mönchsstand. Anschließend stellte er sich der Polizei von Si Chang.

Seine Erklärung, eine unbekannte Frau habe ihn zu den Investitionen verleitet, stieß bei den Ermittlern auf Skepsis. Sie verweisen auf die mehreren großen Überweisungen an Verwandte, die auf systematisches Vorgehen hindeuten.

Weitreichende Konsequenzen

Die Staatsanwaltschaft hat bereits Anklage wegen Veruntreuung erhoben und sammelt weitere Beweise für die Gerichtsverhandlung. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die mangelnde finanzielle Transparenz in religiösen Einrichtungen und die problematische Rolle von Familienmitgliedern in der Tempelverwaltung.

Für die Gläubigen von Koh Si Chang ist der Skandal ein tiefer Vertrauensbruch. Die Kathina-Spenden, eigentlich für den Erhalt und Betrieb des Tempels gedacht, landeten in privaten Taschen – ein finanzieller und moralischer Bankrott.

Glaubenskrise im Tempel – Ihre Meinung

Wie sehr erschüttern solche Skandale das Vertrauen in Thailands Tempel? Soll die Verwaltung von Tempelspenden staatlich kontrolliert werden – oder bleibt das eine religiöse Angelegenheit? Diskutieren Sie über Geld, Moral und Glaubwürdigkeit im modernen Buddhismus.

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Quelle: Siamnews

Ein Kommentar zu „11 Mio. Baht Spenden veruntreut – Polizei ermittelt gegen Abt

  1. Da reiht sich nach meiner Wahrnehmung derzeit aber ein „Einzelfall in Orange“ ziemlich regelmäßig an den anderen.

Kommentare sind geschlossen.