13 Tote, ungeklärte Spenden: Big Buddhas dunkle Wolken

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Phra Phuttha Mingmongkol Sattha 45 Foundation

Kultstätte vor Wiedereröffnung – doch der Schatten des Erdrutsches bleibt 

Wiedereröffnung in Sicht 
doch zu welchem Preis?

Der majestätische Big Buddha auf den Nakkerd Hills zwischen Chalong und Kata auf Phuket bereitet sich auf ein wichtiges Kapitel vor. Nach monatelangen rechtlichen Auseinandersetzungen kündigt die verantwortliche Phra Phuttha Mingmongkol Srattha 45 Foundation die baldige Wiedereröffnung des beliebten Aussichtspunkts an. 

Doch während die einen von einem Neuanfang sprechen, erinnern andere an die ungelösten Fragen rund um die tragischen Ereignisse des vergangenen Jahres.

Behörden uneins über Rechtslage

Foundation-Präsident Suporn Vanichkul zeigt sich gegenüber The Phuket News zuversichtlich: „Der Fall mit dem Phuket-Büro der Königlichen Forstbehörde ist nun abgeschlossen. Es ist vorbei.“ Seine Worte klingen wie ein Schlussstrich unter einen langwierigen Konflikt. 

Doch nur wenige Kilometer entfernt im Büro des Phuket Forestry Center widerspricht Direktor Sorasak Rananan deutlich: „Ich verstehe nicht, wie er das sagen kann… Der Fall ist noch nicht abgeschlossen.“ Diese gegensätzlichen Aussagen verdeutlichen die komplexe Lage, in der sich das Wahrzeichen Phukets befindet.

Tragödie von Kata noch nicht aufgearbeitet

Hintergrund ist der verheerende Erdrutsch vom 23. August letzten Jahres, der in Kata 13 Menschenleben forderte und über 50 Häuser zerstörte. Untersuchungen der Königlichen Forstbehörde hatten ergeben, dass die Katastrophe ihren Ursprung hinter dem Gelände des Big Buddha hatte und mit illegalen Bauaktivitäten auf geschütztem Waldland in Verbindung stand. Die Folgen waren drastisch: Die Behörden beschlagnahmten mehr als fünf Rai Land der Stiftung, die als unrechtmäßig erweitert galten.

Foto: The Phuket News

Fragwürdige Finanzgebaren der Stiftung

Während Suporn die spirituelle Bedeutung der Stätte betont – „Täglich kommen über 1.000 Menschen, die meisten aus Myanmar, um zu meditieren und spirituelle Zuflucht zu finden“ – bleiben kritische Fragen unbeantwortet. Besonders die finanziellen Aktivitäten der Stiftung liegen im Dunkeln. Obwohl alle eingetragenen Stiftungen gesetzlich verpflichtet sind, ihre Finanzgeschäfte offenzulegen, heißt es seitens der Foundation: „Ich weiß nichts über die Spenden. Geld ist nicht der Hauptfaktor.“ Dabei belaufen sich die jährlichen Spenden nach Schätzungen auf Millionenbeträge.

Juristisches Tauziehen geht weiter

Die juristische Aufarbeitung der Ereignisse scheint ebenfalls in einer Grauzone zu stecken. Während die Polizei von Karon die Ermittlungen eingestellt hat – „Es handelt sich um eine Naturkatastrophe“, so Oberstleutnant Ekkasak Kwanwan – bereitet die Phuket Anwaltskammer im Namen der Opfer eine Zivilklage vor. „Der Fall der Anwohner ist noch nicht abgeschlossen“, betont Rechtsanwältin Rungnapa Phutkaew und verweist auf eingereichte Beschwerden beim Zivilgericht und Ombudsmann.

Ein Wahrzeichen zwischen den Fronten

Die geplante Wiedereröffnung des Big Buddha markiert somit nicht das Ende, sondern vielmehr einen neuen Abschnitt in einer komplexen Geschichte. Sie steht symbolisch für den Balanceakt zwischen touristischer Bedeutung, spirituellem Anspruch und der Aufarbeitung vergangener Tragödien. Während die einen den Neuanfang feiern werden, werden andere weiterhin nach Antworten und Gerechtigkeit suchen – ein Spannungsfeld, das den Big Buddha auch in Zukunft begleiten wird.

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