Australischer Mörder stirbt auf Flucht in Thailand
Schicksal schlägt nach 23 Jahren zu
PATONG, PHUKET – Mehr als zwei Jahrzehnte entzog sich Kevin Steven Correll der Justiz – doch nun fand der Hauptverdächtige im Mordfall Rachelle Childs ein mysteriöses Ende in Thailand. Der 69-jährige Australier wurde am 18. Juli um 10:30 Uhr tot in Patong, einem für Partys und Ping-Pong-Shows bekannten Touristenhotspot, aufgefunden. Die thailändische Polizei bezeichnet die Umstände seines Todes als „rätselhaft“.
Ein ungelöster Mord und verlorene Beweise
Correll stand seit 2001 im Verdacht, die 23-jährige Autoverkäuferin Rachelle Childs ermordet zu haben. Ihre Leiche wurde damals nackt und mit Benzin übergossen in einem abgelegenen Waldgebiet bei Gerroa, südlich von Sydney, entdeckt. Die Polizei ging davon aus, dass der Täter versucht hatte, DNA-Spuren zu vernichten – vermutlich wurde sie erwürgt oder erstickt.

Doch die Ermittlungen waren von schweren Pannen geprägt:
• Überwachungsvideos einer Tankstelle, auf denen Rachelle mit einem Mann (mutmaßlich dem Täter) zu sehen war, verschwanden spurlos.
• DNA-Proben von einem Laken in ihrem Auto wurden durch unsachgemäße Handhabung kontaminiert.
• Handyauswertungen und Zeugenbefragungen unterblieben, darunter Mitarbeiter des Bargo Hotel, wo Rachelle sich angeblich treffen wollte.
„Nicht traurig, dass er tot ist – nur traurig, dass Rachelles Familie nie Gerechtigkeit erfährt“, sagte ein Angehöriger der Daily Mail. Auch Corrells eigene Tochter Jazz äußerte sich: „Ich trauere um seine vielen Opfer.“
Eine Geschichte voller Verdachtsmomente
Bereits in den 1980er-Jahren war Correll wegen Vergewaltigungsvorwürfen vor Gericht gestanden – doch trotz belastender Aussagen („Er drohte, meine Kinder zu töten!“) wurde er stets freigesprochen. Als Rachelles Chef bei Camden Holden geriet er erneut in den Fokus, doch sein Alibi („Ich war bei meiner Partnerin in Campbelltown“) wurde nie überprüft.
Thailand: Letzte Station eines flüchtigen Verdächtigen
Zum Zeitpunkt seines Todes lebte Correll seit etwa drei Monaten in einer Fernbeziehung mit einer thailändischen Frau. Ob sie ihn nach Patong begleitet hatte, ist unklar. Während sein Tod das Kapitel seines Lebens schließt, bleibt für Rachelles Familie eine quälende Frage: War er ihr Mörder?



