Britin schmuggelt 26 kg Cannabis
Jetzt Knast!
Eine 46-jährige Britin sitzt nach einem Thailand-Urlaub hinter Gittern. Keira Borrett wurde am Londoner Heathrow Airport mit 26 Kilogramm Cannabis im Gepäck erwischt â eine Ladung mit einem StraĂenwert von fast einer Million Pfund (ca. 1,17 Mio. Euro).
Der verhängnisvolle Thailand-Trip
Die Geschichte begann scheinbar harmlos in einer Bangkoker Bar. Borrett, die sich als Transfrau identifiziert, traf nach eigenen Angaben zufällig einen Mann, der ihr ein verlockendes Angebot machte. âEr sagte, ich solle einfach zwei Koffer nach England bringen und wĂźrde dafĂźr 10.000 Pfund (ca. 11.700 Euro) bekommen â Geld, das ich fĂźr meine Geschlechtsangleichung brauchteâ, erklärte sie vor Gericht.
Die schweren Koffer wurden ihr am letzten Urlaubstag ßbergeben. Erstaunlicherweise passierten sie sowohl die Kontrollen in Bangkok als auch während des Zwischenstopps im Nahen Osten unbemerkt. Erst in Heathrow fiel die Frau bei einer zufälligen Kontrolle auf.
Das perfide Spiel der Drogenkartelle
Alex Murray, Direktor der britischen National Crime Agency (NCA), sieht in dem Fall ein typisches Muster: âDrogenbosse setzen gezielt ahnungslose Urlauber als Kuriere ein. Die Risiken sind fĂźr sie kalkulierbar, fĂźr die Schmuggler jedoch lebensverändernd.â Tatsächlich habe sich der Drogenschmuggel aus Thailand verändert â statt Pakete wĂźrden nun vermehrt Personen ausgenutzt.
Statistiken der NCA zeigen das AusmaĂ: Allein an Londoner Flughäfen wurden im letzten Jahr 431 Personen mit Cannabis erwischt, insgesamt 15.000 Kilogramm beschlagnahmt. Dennoch bleibt die Aufklärungsquote lĂźckenhaft, wie Experten einräumen.
Warum die Kontrollen oft versagen
Interessant ist die technische Seite des Falls. Thailand entkriminalisierte Cannabis 2022, weshalb Screenings am Bangkok Airport laut Insidern oft oberflächlich ausfallen. âBei StoĂzeiten hat jedes GepäckstĂźck nur etwa drei Sekunden Scanner-Zeitâ, erklärt ein Sicherheitsexperte. Professionell verpackte Drogen kĂśnnten so leicht durchrutschen.
Die thailändische ZollbehĂśrde meldete zwar 187 Drogenfunde an Flughäfen in den letzten zehn Monaten, doch nur wenige betrafen Cannabis. Ohne Ausfuhrgenehmigung droht hier meist nur eine Geldstrafe â ein Risiko, das internationale Kartelle bewusst eingehen.
Das gefährliche Transit-Roulette
Besonders tĂźckisch: Zwischenlandungen. Wie der Fall der Britin Bella Culley zeigt, die aktuell in Georgien wegen Drogenschmuggels angeklagt ist, kĂśnnen Transitpassagiere ungewollt zu Opfern werden. Da Gepäck meist durchgecheckt wird, erfolgen Kontrollen oft erst am Zielort â mit dramatischen Konsequenzen.
Das Magazin âHolidaysâ kommentiert nĂźchtern: âSolange Millionen Passagiere keine stundenlangen Wartezeiten fĂźr intensive Kontrollen akzeptieren, bleibt die Aufdeckung von Drogen teilweise dem Zufall Ăźberlassen.â
Ein Leben in TrĂźmmern
FĂźr Keira Borrett endete der Traum von der Geschlechtsangleichung im Gefängnis. Die 18-monatige Haftstrafe zeigt die Härte des britischen Rechtsystems. âIch wusste nicht, was ich transportiereâ, beteuert die 46-Jährige â eine Aussage, die das Gericht nicht glaubte.
Der Fall wirft viele Fragen auf: War Borrett wirklich ahnungslos? Oder wurde sie gezielt wegen ihrer besonderen Lebenssituation angeworben?



