Blitzflut in Rayong:
50.000 Hühner ertrunken
Farmerin verzweifelt
Eine verheerende Flutwelle hat eine Hühnerfarm in der ostthailändischen Provinz Rayong komplett vernichtet. Über 50.000 Masthühner ertranken in ihren Ställen, als eine Blitzflut das Gelände überraschte. Der Schaden geht in die Millionen.
50.000 Tiere ertrunken – in Minuten!
Es war eine schlaflose Nacht für Farmerin Aphiradee. Schwere Regenfälle prasselten bereits die ganze Nacht auf ihren Betrieb in Kachet, Bezirk Muang, nieder. Doch gegen 5 Uhr morgens am Montag wurde aus Regen eine Katastrophe: „Plötzlich kam eine Flutwelle und innerhalb von Minuten standen beide Ställe unter Wasser“, berichtet die verzweifelte Besitzerin.
Das Wasser stieg rasend schnell auf über 30 Zentimeter an. Die Hühner, eigentlich schlachtreif für den 18. September, hatten keine Chance. Tausende Tierkörper trieben leblos in den überfluteten Ställen. Ein Stall wurde komplett weggespült, im zweiten überlebte kaum ein Tier.
Zweite Flutkatastrophe binnen drei Jahren
Für Aphiradee ist es bereits das zweite Mal, dass eine Naturkatastrophe ihre Existenz bedroht. „2022 traf uns bereits eine ähnliche Flut, damals war der Schaden sogar noch größer“, erklärt die Farmerin mit brüchiger Stimme. Der aktuelle Verlust wird auf 8-10 Millionen Baht (ca. 200.000-250.000 Euro) geschätzt.
Ihre Farm spezialisiert sich auf Broiler-Hühner für den Verkauf. Nun steht nicht nur die traurige Bergung der Kadaver an, sondern auch der komplette Neuaufbau. Eine Aufgabe, die kaum zu bewältigen scheint.
Politiker versprechen Hilfe
Katastrophengebiet beantragt
Rayong MP Krit Sinlapachai eilte persönlich zur Unglücksstelle, nachdem Aphiradee ihn informiert hatte. „Wir werden sofort die Schäden erfassen und dem Gouverneur melden“, versprach der Abgeordnete. Sein Ziel: Die Ausrufung des Katastrophengebiets, um finanzielle Unterstützung für die betroffenen Anwohner zu ermöglichen. Doch Hilfe kommt für viele zu spät. Neben der Hühnerfarm wurden auch umliegende Felder und Häuser überflutet. Die Wassermassen trafen die Region völlig unvorbereitet, obwohl Wetterwarnungen herausgegeben worden waren.
Die wiederholten Überschwemmungen in der Region werfen Fragen auf. Handelt es sich um einfaches Pech oder bereits um Folgen des Klimawandels? Experten warnen seit Jahren vor zunehmenden Wetterextremen in Thailand. Für die lokalen Farmer bedeutet dies existentielle Sorgen. „Wie soll man weitermachen, wenn alle paar Jahre alles zerstört wird?“, fragt ein Nachbar. Investitionen in höhere Dämme oder Umsiedlung wären notwendig, doch das übersteigt die finanziellen Möglichkeiten der meisten Betriebe.



