800 Baht für Gesichtsscan? Behörden warnen in Phatthalung

800 Baht für Gesichtsscan? Behörden warnen in Phatthalung
Pattaya Mail

Thailand im Scam-Fieber: 
800 Baht für Iris-Scan 
Gouverneur warnt vor Betrug 

Phatthalung – Hunderte Bürger strömten in ein Einkaufszentrum in Phatthalung, um ihre Iris oder ihr Gesicht scannen zu lassen – angelockt durch das Versprechen von 800 Baht (ca. 20 Euro) Belohnung. Jetzt hat der Gouverneur die Aktion stoppen lassen und warnt vor einem möglichen landesweiten Betrugsskandal.

Wie der angebliche „Sofort-Geld“-Trick funktionierte

Seit Anfang August 2025 tauchten in mehreren Einkaufszentren der Provinz mysteriöse Scan-Stationen auf. Angeblich im Rahmen eines „Forschungsprojekts“ konnten Teilnehmer eine App herunterladen, ihre biometrischen Daten erfassen lassen und erhielten dafür digitale Token, die später in Bargeld umgetauscht oder auf Bankkonten überwiesen werden sollten.

Vor Ort assistierten angeblich freundliche Mitarbeiter beim gesamten Prozess. „Alles wirkte vollkommen professionell – wie eine offizielle Aktion“, berichtet eine betroffene Anwohnerin. Die Verlockung war groß: 800 Baht entsprechen in der ländlichen Provinz etwa zwei Tageslöhnen.

Behörden schreiten ein 
Gouverneur warnt

Gouverneur Rattasat Chidchu ordnete sofort eine vorläufige Suspendierung der Dienste an. Sicherheitskräfte des Mueang Phatthalung Distrikts, das Internal Security Operations Command (ISOC) und Polizeiermittler durchsuchten das Einkaufszentrum in der Khao Chiek Unterbezirk.

„Wir müssen die Bürger über die Risiken aufklären“, betonte der Gouverneur. „Biometrische Daten sind höchst sensibel. Wenn diese in falsche Hände geraten, können sie für Identitätsdiebstahl, Betrug oder sogar Erpressung missbraucht werden.“

Was steckt wirklich dahinter?

Experten warnen vor mehreren Gefahren:
• Missbrauch der Gesichtserkennungsdaten für betrügerische Verträge oder Kontoeröffnungen
• Zugang zu sensiblen Apps wie Mobile Banking, die zunehmend biometrische Authentifizierung nutzen
• Mögliche Verknüpfung mit internationalen Betrüger-Netzwerken

Die Ermittler prüfen nun, wer hinter der Aktion steckt und ob die versprochene Auszahlung tatsächlich erfolgt wäre. Bisher gibt es keine Bestätigungen, dass Teilnehmer tatsächlich Geld erhalten haben.

Landesweite Warnung ausgesprochen

Der Vorfall erinnert an ähnliche Vorfälle in anderen Provinzen, bei Bürger mit vermeintlichen „Steuerrückerstattungen“ oder „Sozialhilfeprogrammen“ geködert wurden. Die Behörden raten:
• Nie biometrische Daten an unbekannte Dritte weitergeben
• Offizielle Stellen fordern keine Iris-Scans in Einkaufszentren
• Bei verdächtigen Angeboten sofort die Polizei verständigen

Rechtliche Konsequenzen für die Verantwortlichen?

Gouverneur Chidchu kündigte rechtliche Konsequenzen für die Verantwortlichen an: „Sollte es sich um einen Betrug handeln, werden wir alle Beteiligten zur Rechenschaft ziehen.“

Der Fall zeigt, wie verwundbar besonders einkommensschwache Bevölkerungsgruppen für moderne Formen des Betrugs sind. Während die Technologie voranschreitet, hinken Aufklärung und Verbraucherschutz oft hinterher.

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