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900 Schulen bleiben zu – Kinder fliehen vor dem Krieg

900 Schulen bleiben zu – Kinder fliehen vor dem Krieg
Thai PBS

Bildung in Gefahr: 
900 thailändische Schulen nach Grenzkonflikt weiter geschlossen 

Trotz eines Waffenstillstands zwischen Thailand und Kambodscha bleiben über 900 Schulen in den Grenzregionen vorerst geschlossen. Seit Beginn der Gefechte Ende Mai wurden fast 190.000 Menschen evakuiert – darunter Tausende Kinder, deren Bildung und psychische Gesundheit nun auf dem Spiel stehen.

Zwei Monate ohne Schule: 
Kinder zwischen Angst und Unsicherheit

Die Kämpfe rund um Chong Bok in Ubon Ratchathani haben nicht nur militärische Verluste gefordert, sondern auch das Leben zahlreicher Zivilisten erschüttert. Unter den Toten waren auch Kinder – ein Trauma für ganze Gemeinden. Das thailändische Bildungsministerium hält eine Wiedereröffnung der Schulen für riskant, solange die Sicherheit nicht garantiert ist.

„Die psychischen Folgen sind zwar nicht sofort sichtbar, aber sie können zu langfristigen Ängsten führen“, warnt Assoc. Prof. Dr. Prachuap Chanmuen von der Sisaket Rajabhat University

Viele Kinder hätten nicht nur Unterricht verpasst, sondern auch ihre täglichen Routinen – vom regelmäßigen Essen bis zum Schlafen in sicheren Betten.

Evakuierung im Chaos: 
„Die Kinder waren panisch“

Eine Lehrerin aus Si Sa Ket schildert die dramatischen Szenen während der Evakuierung: „Wir hatten zwar Notfallübungen, aber als die Granaten einschlugen, gerieten alle in Panik. Die Kinder weinten, einige konnten sich kaum bewegen.“ 

Ähnliche Berichte kommen aus Nachaluay School in Ubon Ratchathani, wo Schüler während des Unterrichts plötzlich Schüsse hörten. Kurz darauf flogen thailändische Kampfjets Vergeltungsschläge gegen kambodschanische Stellungen.

Notunterricht und Therapie: 
Rettungsanker für traumatisierte Kinder

Um den Bildungsausfall abzufedern, setzt das Office of Basic Education Commission (OBEC) auf Alternativen wie Fernunterricht, gedruckte Materialien und Online-Lernplattformen. Gleichzeitig richtet der Equitable Education Fund (EEF) in Ubon Ratchathani, Si Sa Ket, Surin und Buri Ram Notlernzentren ein – nicht nur für Unterricht, sondern auch zur psychologischen Betreuung.

„Diese Zentren sind mehr als Klassenzimmer – sie sind Orte der Heilung“, erklärt Kraiyos Patrawart, Geschäftsführer des EEF.

Spezielle Programme mit Musik, Kunst und Gruppentherapie sollen den Kindern helfen, ihre Erlebnisse zu verarbeiten. Bei schweren Traumata vermitteln die Helfer psychiatrische Fachkräfte.

Waffenstillstand bröckelt 
Wann kehrt Normalität zurück?

Obwohl Thailand und Kambodscha seit dem 29. Juli offiziell eine Waffenruhe vereinbart haben, mehren sich Berichte über Verstöße. OBEC-Generalsekretär Thanu Wongjinda betont, dass die Schulöffnungen von militärischen Einschätzungen abhängen. „Wir arbeiten an Lösungen, aber Sicherheit geht vor.“

Experten warnen indes vor Langzeitfolgen: Posttraumatische Belastungsstörungen (PTSD) könnten viele Kinder dauerhaft belasten – mit Folgen für ihre schulische und soziale Entwicklung. „Wenn wir jetzt nicht handeln, droht eine verlorene Generation“, so Kraiyos.

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