Tödliche Bodenbakterien:
Thailand warnt vor Melioidosis-Welle!
Die thailändische Regierung hat eine landesweite Gesundheitswarnung herausgegeben, nachdem die Fälle von Melioidosis stark angestiegen sind. Die durch Bodenbakterien verursachte Krankheit hat bereits 92 Menschenleben gefordert und über 2.000 Infektionen verursacht. Besonders betroffen sind Bauern und Tagelöhner im Nordosten des Landes.
Regenzeit bringt doppelte Gefahr
Bei einer Pressekonferenz am 1. August warnte der stellvertretende Regierungssprecher Anukool Pruksanusak vor den besonderen Risiken der Regenzeit.
„Neben Atemwegsinfektionen sehen wir jetzt auch einen starken Anstieg von bakteriellen Erkrankungen, die durch Kontakt mit Erde und Wasser übertragen werden“, erklärte er.
Die Zahlen des Department of Disease Control (DDC) zeigen bisher 2.036 bestätigte Melioidosis-Fälle in diesem Jahr mit einer Todesrate von 4,52 Prozent.
Die meisten Patienten sind Männer im Durchschnittsalter von 58 Jahren, die in der Landwirtschaft oder als Hilfsarbeiter tätig sind. Viele von ihnen leiden unter Vorerkrankungen wie Diabetes, Nierenversagen oder chronischem Alkoholismus, was sie besonders anfällig macht. Die Burkholderia pseudomallei-Bakterien, die die Krankheit verursachen, lauern vor allem in schlammigen Feldern und werden durch barfüßiges Arbeiten oder Hautkontakt übertragen.
Leptospirose: Die unterschätzte Gefahr im Hochwasser
Parallel zur Melioidosis-Welle bereitet den Gesundheitsbehörden auch die Zunahme von Leptospirose („Rattenurin-Fieber“) Sorgen. Mit 1.895 Fällen und 25 Toten liegt die diesjährige Infektionsrate bereits über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt. Die Krankheit wird durch mit Tierurin kontaminiertes Hochwasser übertragen und kann ohne Schutzmaßnahmen tödlich verlaufen.
„Wir appellieren an die Bevölkerung, nach Möglichkeit keinen Kontakt mit Hochwasser zu haben“, so Anukool. „Wer in überfluteten Gebieten arbeiten muss, sollte unbedingt Gummistiefel und Handschuhe tragen und sich regelmäßig die Hände waschen.“
Was tut die Regierung?
Die Behörden haben mobile Untersuchungsteams in Bereitschaft versetzt und planen Aufklärungskampagnen zur Krankheitsprävention. Lokale Verwaltungen wurden angewiesen, Sofortmaßnahmen umzusetzen und die Bevölkerung über Schutzmöglichkeiten zu informieren.
„Der Schutz der öffentlichen Gesundheit hat oberste Priorität“, betonte der Regierungssprecher. „Wir arbeiten daran, durch frühzeitige Diagnose, Behandlung und Aufklärung die Todesfälle zu reduzieren.“
Für weitere Informationen verweist die Regierung an das Department of Disease Control.



