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99 Jahre für Ausländer gefordert

99 Jahre für Ausländer gefordert
The Nation

Thailands Immobilienbranche schlägt Alarm: 99-Jahre-Pacht soll Retter sein

Thailands Immobilienbranche warnt vor einer wirtschaftlichen Abwärtsspirale und fordert eine radikale Gesetzesreform: Die maximale Pachtzeit für Ausländer soll von 30 auf 99 Jahre verlängert werden. Dieser Schritt sei der dringend benötigte „Treibstoff“ für ausländische Investitionen in einer Wirtschaft, die unter lähmender Haushaltsverschuldung leidet.

Wirtschaftswachstum unter 2% 
Traditionelle Motoren versagen

Auf dem Seminar „Thailand Economic Outlook 2026“ zeichneten Branchengrößen ein düsteres Bild: Das Wachstum liege in diesem Jahr voraussichtlich unter 2%. Pasu Liptapanlop von Proud Real Estate und Poomipak Julmanichoti von Sansiri analysierten die Gründe: Der private Konsum sei durch Schulden erdrückt, Exporte litten unter dem starken Baht, und private Investitionen blieben schwach.

„Das Problem der Haushaltsverschuldung ist eine große Hürde für den Immobiliensektor“, so Pasu. Sie beeinträchtige direkt die Kaufkraft und das verfügbare Einkommen der Kunden. Regierungsmaßnahmen wie das „Kon La Khreung“-Programm würden nur die Ausgabenlast mildern, aber kein echtes Einkommenswachstum schaffen.

99-Jahre-Pacht als Game-Changer

Angesichts der eingeschränkten Inlandsnachfrage müssten sich Entwickler dem internationalen Markt zuwenden. Die zentrale Forderung: Die maximale Pachtzeit für Ausländer von 30 auf 99 Jahre verlängern – ein Standard, den bereits viele Nachbarländer eingeführt haben.

Die Manager wiesen Bedenken zum „Verkauf der Nation“ zurück: „Das Land fällt nach Ablauf der Pacht wieder an den Staat zurück“, argumentierten sie. Thailand brauche dringend ausländische Arbeiter und Investitionen, da Bevölkerung und Arbeitskraft schrumpften.

Tourismus muss Qualität vor Quantität setzen

Während der Tourismus früher 20% zum BIP beitrug, könne das Wachstum nicht mehr allein durch Besucherzahlen gestemmt werden. Der Fokus müsse auf höheren Pro-Kopf-Ausgaben liegen – derzeit durchschnittlich 50.000 Baht, deutlich weniger als in Singapur oder Japan.

Die Lösung: Mehr „Content“ entwickeln, Thailands Stärken in Wellness und Langzeitaufenthalten nutzen. Doch strukturelle Probleme behindern dies: unzureichende Infrastruktur, Verkehrschaos und Abfallmanagement-Probleme in Destinationen wie Phuket.

Neue Geschäftsmodelle und digitale Assets

Entwickler passen sich mit neuen Strategien an: Branded Residences mit Hospitality-Services und Luxus-Marken werden zum wichtigen Unterscheidungsmerkmal. Nachhaltigkeit ist kein Bonus mehr, sondern Voraussetzung – 70% der Generation Z priorisieren nachhaltige Reiseziele.

Gleichzeitig eröffnen digitale Assets neue Möglichkeiten: „Regulierungen erlauben die Aufteilung von Immobilieneigentum, sogar Käufe ab einem Quadratmeter“, erklärt Pasu. Digitale Token könnten alternative Kapitalbeschaffungswege für Entwickler werden.

Was kommt als Nächstes?

Die Branche steht an einem Wendepunkt: Entweder gelingt die Öffnung für internationale Investoren durch Reformen wie die 99-Jahre-Pacht – oder Thailand riskiert, im regionalen Wettbewerb zurückzufallen. Die Zeit drängt, denn die Konkurrenz schläft nicht.

Reform oder Risiko? Ihre Meinung ist gefragt

Soll Thailand die maximale Pachtzeit für ausländische Investoren wirklich auf 99 Jahre ausdehnen – oder gefährdet das langfristig nationale Interessen? Teilen Sie Ihre Einschätzung mit uns.

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Quelle: The Nation

2 Kommentare zu „99 Jahre für Ausländer gefordert

  1. Wenn die oben erwähnten Zahlen und Daten halbwegs stimmen sollten, dann wurden hier durchaus ein paar richtige Weichenstellungen angesprochen. Wobei die geforderte 99-Jahre-Pacht nur ein Baustein sein kann. Wenn man Langzeitaufenthalte damit fördern will, müsste man auch das Aufenthaltsrecht entstauben, vereinfachen und vor allem die unsägliche Papier-Bürokratie der Immigration reformieren und die Korruption in dieser Behörde bekämpfen. Wo es doch genügend offene, arbeitsintensive Baustellen geben würde um die sich diese Behörde nicht nur kümmern sollte, sondern sogar schon längst müsste. Selbst ein ganz kleiner ausländischer Rentner bringt jährlich locker das zehnfache eines durchschnittlichen Touristen ins Land. Auch die Diskriminierung von Ausländern im Bankenbereich muss ein Ende haben. Insbesondere da mir kein Fall involvierter Ausländer und Mule-Konten bekannt wäre. Aber als „Gast“ in diesem Land bringt so ein Wunschzettel natürlich rein gar nichts. Bleibt nur ganz entspannt abzuwarten ob und was unsere Gastgeber selbständig daraus machen.

  2. Ich bin mit nicht sicher ob man Langzeitaufenthalte fördern möchte. Meiner Erfahrung nach eher nicht. Man will verkaufen, Geschäfte machen. Aber die lästigen Ausländer sollen nicht lange bleiben. Ansonsten würde ich Oskar’s Kommentar voll und ganz unterschreiben.

Kommentare sind geschlossen.