Stratus-Variante XFG: Warum das Coronavirus gerade jetzt wieder zuschlägt
Das Coronavirus bleibt präsent – auch fünf Jahre nach Beginn der Pandemie. Seit Ende der Sommerferien und mit dem einsetzenden Herbst steigen die Infektionszahlen in Deutschland spürbar an. Im aktuellen Bericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) wird deutlich: Die Aktivität von SARS-CoV-2 nimmt zu, wenn auch von einem niedrigen Niveau ausgehend. Der Hauptverantwortliche hinter dieser Entwicklung ist eine neue Variante, die auf den Namen XFG oder Stratus hört.
Stratus ist eine Rekombination der bekannten Linien LF.7 und LP.8.1.2. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet, dass Stratus spezifische Mutationen an den Spike-Proteinen aufweist. Diese könnten dem Virus helfen, dem Immunsystem noch besser auszuweichen als bisherige Varianten. Innerhalb von drei Monaten wurde Stratus in Deutschland zur dominierenden Variante und macht laut RKI bereits rund 65 Prozent der Covid-Infektionen aus. Auch international setzt sich die Mutante rasant durch und hat europaweit starke Zuwächse.
Neue Corona-Symptome: Warum Stratus wie Rasierklingen im Hals brennt
Auch wenn führende Experten und die WHO Entwarnung geben – ein Grund zur Sorglosigkeit ist eine Infektion mit Stratus nicht. Zwar gibt es keine Hinweise auf schwerere Verläufe oder erhöhte Sterblichkeit, doch die Symptome haben sich verändert. Besonders auffällig: Viele Patienten berichten von sehr starken Halsschmerzen, die sie als „rasierklingenartig“ beschreiben – ein neues Symptom, das frühere Varianten so nicht gezeigt haben.
Neben diesem brennenden Halsgefühl gehören weiterhin Fieber, trockener Husten, Halsweh, Müdigkeit und Durchfall zu den typischen Anzeichen. Wer sichergehen möchte, kann weiterhin auf bewährte Antigen-Schnelltests zurückgreifen. Diese erkennen auch Stratus zuverlässig, sofern sie korrekt gelagert und nicht abgelaufen sind. Eine Isolation ist aktuell nicht mehr vorgeschrieben – die Behandlung erfolgt wie bei einer gewöhnlichen Erkältung: Ruhe, Tee und Geduld.
Wer sich jetzt gegen Corona impfen sollte – und warum
Eine Auffrischungsimpfung empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) gezielt: Menschen ab 60 Jahren, Personen mit Vorerkrankungen oder Berufstätige im Gesundheitswesen sollten sich schützen. Die Impfung sollte rund zwölf Monate nach der letzten Dosis oder einer Infektion erfolgen – idealerweise im Herbst. Experten gehen davon aus, dass die aktuellen Covid-19-Impfstoffe auch bei Stratus und der vorhergehenden Nimbus-Variante weiterhin vor schweren Verläufen schützen.
Interessant: Stratus und Nimbus tragen erstmals seit fast zwei Jahren wieder einen informellen Spitznamen. Die Bezeichnungen stammen dieses Mal von Wolkenarten – ein Trend, der von der internationalen Wissenschafts-Community gepflegt wird. Laut Ryan Gregory, Biologe an der University of Guelph, hilft das, die Aufmerksamkeit auf die wichtigsten Varianten zu lenken. Beide konkurrieren derzeit weltweit um die Vorherrschaft – und können neue Infektionswellen auslösen. In Deutschland entscheiden nun gezielte Impfungen und Vorsicht vor allem in Risikogruppen über das Infektionsgeschehen.



