Schulbus-Inferno: Eltern klagen an
„Wir kriegen keine Gerechtigkeit!“
Ein Jahr nach dem verheerenden Schulbus-Brand in Pathum Thani mit 23 Toten kämpfen die Angehörigen immer noch um Gerechtigkeit. Das Gericht verhängte milde Strafen gegen die Verantwortlichen – die Opferfamilien fühlen sich im Stich gelassen und müssen jetzt selbst Anwälte bezahlen.
Das Urteil: Milde Strafen für verantwortliche Bus-Betreiber
Am 9. September 2025 verkündete das Bezirksgericht Thanyaburi sein Urteil: Die Bus-Garagenbesitzer, ein Mann und seine Tochter, erhielten zunächst acht Jahre Haft und 200.000 Baht (5.000 Euro) Geldstrafe. Nach Geständnissen wurden die Strafen halbisiert auf vier Jahre und 100.000 Baht – dazu fünf Jahre auf Bewährung. Der Busfahrer bekam ursprünglich acht Jahre und zwei Monate plus 205.000 Baht Strafe, reduziert auf vier Jahre und einen Monat sowie 102.500 Baht – ebenfalls mit Bewährung.
„Alle Verurteilten sind sofort wieder auf freiem Fuß“, empört sich Jirawan, deren Tochter bei dem Inferno am 1. Oktober 2024 ums Leben kam. Der Brand auf der Vibhavadi Rangsit Road nahe dem Nationaldenkmal hatte 23 Menschen das Leben gekostet – Schüler und Lehrer aus der Provinz Uthai Thani.
Zynische „Entschädigung“:
Reis, Öl und Austernsauce
Doch nicht nur die milde Strafe empört die Familien. Die sogenannte Entschädigung der Busbesitzer kommt einer Ohrfeige gleich: „Sie gaben uns Reis, Speiseöl, Zucker und Austernsauce“, berichtet Jirawan fassungslos. „Das ist unangemessen und taktlos für den Verlust von jungen Leben.“
Zusätzlich erhalten die Familien monatliche Raten von 10.000 Baht (250 Euro) – bis insgesamt 550.000 Baht (13.750 Euro) pro Opfer ausgezahlt sind. Eine Summe, die in keinem Verhältnis zum Wert eines Menschenlebens steht, wie die Angehörigen betonen.
Einsamer Kampf der Hinterbliebenen
Da sie sich von den Behörden im Stich gelassen fühlen, haben die Familien nun selbst Anwälte eingestellt. „Wir müssen unabhängig handeln, weil wir uns auf keine externen Stellen verlassen können“, erklärt Jirawan. Der Fall dürfe nicht in Vergessenheit geraten. Viele Familien haben private Gedenkstätten errichtet – eine Familie baute sogar einen Stupa für ihre tote Tochter Peach – und gedenken täglich ihrer verlorenen Kinder. Am 1. Oktober 2025, genau ein Jahr nach der Tragödie, wird die Schule im Lan Sak Bezirk eine Gedenkzeremonie abhalten.
Rechtsexperten erklären die milden Strafen mit dem thailändischen Justizsystem: Geständnisse führen regelmäßig zu Strafminderungen, und Bewährungsstrafen sind bei Ersttätern üblich. Doch für die Angehörigen wirkt dies wie Hohn angesichts von 23 Toten. Hinzu kommt: Die Busbesitzer zeigten nie echtes Mitgefühl. Statt angemessener Entschuldigung gab es symbolische Lebensmittelpakete – ein Affront für die Trauernden.




unvorstellbar dieses Gerichts Urteil ich hoffe die Hinterbliebenen bringen diese Verbrecher hinter Gitter viel Glück