Highspeed-Trasse nach China in der Krise:
Minister ĂŒbernimmt Krisenmanagement
Thailands Prestigeprojekt einer Hochgeschwindigkeitszugverbindung nach China steckt in der Krise. Transportminister Phiphat Ratchakitprakarn muss persönlich eingreifen, um stockende VertrÀge und Konflikte um das UNESCO-Welterbe in Ayutthaya zu lösen. Eine Dekade nach dem Start sind erst zwei von 14 Vertragsabschnitten fertig.
Eine Vision in Zeitlupe:
10 Jahre und kaum Fortschritt
Das von China unterstĂŒtzte Projekt startete mit groĂem Tamtam: Im Dezember 2015 fand die Grundsteinlegung in Chiang Rak Noi in Ayutthaya statt. PrĂ€sentiert als transformatives Verkehrsprojekt fĂŒr SĂŒdostasien, sollte es Thailands Anbindung an China revolutionieren. Zehn Jahre spĂ€ter herrscht ErnĂŒchterung: Die Baufortschritte bleiben weit hinter den Erwartungen zurĂŒck.
Die erste Phase der Strecke BangkokâNakhon Ratchasima (253 Kilometer, Budget: 179,41 Milliarden Baht) kommt nur im Schneckentempo voran. Von 14 Vertragsabschnitten sind erst zwei abgeschlossen, zehn in Arbeit â und zwei stecken fest.
Problem-VertrÀge:
Bang SueâDon Mueang und Ayutthaya
Contract 4-1 (Bang SueâDon Mueang, 15,21 Kilometer, 9,21 Milliarden Baht) liegt auf Eis, weil er sich mit CP Groups Flughafen-Hochgeschwindigkeitsverbindung (Don MueangâSuvarnabhumiâU-Tapao) ĂŒberschneidet. Die Arbeiten sind ausgesetzt, bis eine ĂŒberarbeitete Joint-Venture-Vereinbarung erreicht ist.
Noch kritischer: Contract 4-5 (Ban PhoâPhra Kaew, 13,3 Kilometer, 9,91 Milliarden Baht). Hier sorgt die geplante Ayutthaya-Station fĂŒr massive Proteste. Kritiker fĂŒrchten Auswirkungen auf das UNESCO-Welterbe. Der ursprĂŒngliche Contractor Boonchai Panich (1979) Co Ltd zog sich zurĂŒck â die State Railway of Thailand (SRT) muss nun neu ausschreiben.
Phase 2 in Gefahr:
Nakhon RatchasimaâNong Khai
Trotz der Probleme bereiten Behörden bereits Phase 2 vor: Die 357,12 Kilometer lange Strecke von Nakhon Ratchasima nach Nong Khai (Budget: 341,35 Milliarden Baht). Das Kabinett genehmigte den Plan im Februar 2025, die Ausschreibung soll noch dieses Jahr starten, Fertigstellung ist fĂŒr 2031 geplant.
Doch Verkehrsexperten warnen: Der Erfolg von Phase 2 hĂ€ngt davon ab, ob die Heritage-Streitigkeiten gelöst und die offenstehenden VertrĂ€ge abgeschlossen werden. „Die Verzögerungen zeigen die KomplexitĂ€t, Entwicklung mit Kulturerbe-Pflege und privaten Investitionen in Einklang zu bringen“, so The Nation.
China-Connection:
Warum das Projekt so wichtig ist
Die Hochgeschwindigkeitsstrecke soll Bangkok ĂŒber Laos mit China verbinden â eine SchlĂŒsselader fĂŒr Handel, Tourismus und regionale KonnektivitĂ€t. Schnellere Reisezeiten und verbesserte Logistik wĂŒrden Thailands Position als regionales Drehkreuz stĂ€rken. Doch die aktuellen Verzögerungen gefĂ€hrden diese Ambitionen. Transportminister Phiphat muss nun zeigen, ob er die Bremsen lösen kann â oder ob Thailands Zug nach China auf absehbare Zeit im Bahnhof bleiben wird.



