Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
letzte Woche habe ich mit den Vorbereitungen für die Verlängerung meines Non-O-Visums (Ehe) begonnen. Dazu habe ich bei der Bangkok Bank einen 12-Monats-Kontoauszug angefordert, der die erforderlichen finanziellen Nachweise für die thailändischen Einwanderungsbehörden erfüllen soll. Gemäß den aktuellen Regelungen der thailändischen Immigration muss für eine Non-O-Verlängerung ein Bankauszug vorgelegt werden, der einen Mindestbetrag von 400.000 THB über mindestens drei Monate zeigt, oft ergänzt durch ein offizielles Bestätigungsschreiben der Bank. Dieses Schreiben bestätigt den Saldo und die Herkunft der Mittel und ist in vielen Fällen zwingend erforderlich, wie es in den offiziellen Anweisungen der Immigration steht.
Gestern habe ich die Bank kontaktiert, und der Auszug war tatsächlich fertiggestellt. Ich bin hingegangen, um ihn abzuholen, und alles schien zunächst in Ordnung. Allerdings habe ich nach dem üblichen Bestätigungsschreiben gefragt, das ich in der Vergangenheit für eine Gebühr von etwa 300 THB erhalten habe. Zu meiner Überraschung teilte man mir mit, dass die Bank dieses Schreiben derzeit nicht ausstellt, da der Auszug allein ausreichen solle. Tatsächlich ist der Auszug detailliert und korrekt, aber die polizeilichen und immigrationsrechtlichen Vorgaben in Thailand fordern explizit ein solches Schreiben, um die Authentizität der Finanzdaten zu gewährleisten.
Weiterhin erfuhr ich, dass die Bank nur für Konten mit einem Saldo über 400.000 THB, der mindestens vier Monate lang eingefroren war, ein Bestätigungsschreiben ausstellen würde. Diese Regelung scheint eine neue interne Richtlinie der Bangkok Bank zu sein, die seit Juli 2025 gilt und die Mittelherkunft und dauer streng prüft, um Missbrauch zu vermeiden. Leider wurde mir diese Änderung weder bei der Kontoeröffnung noch bei früheren Beratungen mitgeteilt, trotz umfangreicher Identitätsprüfungen und wiederholter Nachfragen zu den Visumanforderungen. Ich hatte die Mittel in gutem Vertrauen transferiert, oft über Dienste wie Wise, und nun erschwert dies den gesamten Prozess unnötig.
Am Nachmittag desselben Tages bin ich zur lokalen Einwanderungsbehörde gegangen, um den Auszug vorzulegen. Der Beamte dort war äußerst hilfsbereit und hat alles genau geprüft. Dennoch wurde mir bestätigt, dass ein Bestätigungsschreiben der Bank zwingend benötigt wird, um den Antrag zu bearbeiten. Ich habe Alternativen vorgeschlagen, wie z. B. Kopien der Überweisungsbestätigungen von meiner deutschen Bank an Wise und weiter an die Bangkok Bank. Leider wurde mir mitgeteilt, dass dies in anderen Provinzen wie Korat oder Surin ähnliche Probleme verursacht hat und nicht immer akzeptiert wird. Der Beamte hat sein Bestes getan, um mir Tipps zu geben, und betonte, dass eine klare Kommunikation zwischen Banken und Behörden hier entscheidend wäre.
Diese Situation wirft ein Licht auf breitere Herausforderungen für Ausländer in Thailand. Banken passen ihre Richtlinien an, um regulatorische Anforderungen zu erfüllen wie die strengeren Kontrollen zur Geldwäscheprävention, informieren Kunden aber nicht ausreichend. Es ist verständlich, dass thailändische Behörden strenge Finanznachweise verlangen, um die Integrität des Visumsystems zu wahren, doch eine bessere Abstimmung würde vielen helfen. In meinem Fall habe ich bis zum 30. September Zeit, den Antrag einzureichen, und suche nun nach Lösungen. Hier sind einige Optionen, die ich in Betracht ziehe:
Ich könnte vorübergehend nach Deutschland reisen, um von dort aus die Finanztransfers neu zu organisieren und die Anforderungen frisch zu erfüllen. Dies ist jedoch zeitaufwendig und kostspielig, da es Flüge, Unterkünfte und Verzögerungen im Visumprozess bedeutet. Es wäre keine erste Wahl, da ich bereits in Thailand etabliert bin.
Viele spezialisierte Agenturen in Thailand bieten Unterstützung bei Visumanträgen an. Sie kennen die lokalen Nuancen und könnten bei der Bank verhandeln oder alternative Nachweise beschaffen. Die Kosten liegen typischerweise bei 5.000–10.000 THB, und es ist wichtig, nur zertifizierte Anbieter zu wählen, um Betrug zu vermeiden. Dies könnte der effizienteste Weg sein, ohne selbst zu reisen.
Ein thailändischer Anwalt mit Expertise in Immigrationsrecht könnte die Situation prüfen und ggf. einen formellen Brief an die Bank richten. Sie kennen die gesetzlichen Grundlagen und könnten argumentieren, dass der Auszug allein nicht ausreicht.
Es scheint, dass ich nicht der Einzige bin, der betroffen ist. Foren und Communities berichten von ähnlichen Fällen bei der Bangkok Bank. Eine Sammelklage oder eine Beschwerde über die Bank of Thailand (die Zentralbank) könnte Druck ausüben, um bessere Informationspflichten zu fordern. Allerdings ist dies langwierig und erfordert Koordination mit anderen Betroffenen, es wäre eher eine langfristige Option, falls ich in ein anderes Land wechsle.
Ich hoffe, dass die Bangkok Bank ihre Richtlinien bald transparenter kommuniziert, damit solche Situationen vermieden werden. Bis dahin rate ich allen, die ein Non-O-Visum planen, im Voraus bei ihrer Bank nachzufragen und mehrere Quellen zu konsultieren, etwa die offizielle Website der Thai Immigration oder Beratungsstellen. Hat jemand von Ihnen ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich freue mich über Tipps in den Kommentaren.
Mit freundlichen Grüßen,
Herbert R. (Resident in Thailand)
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So viel ich weiß, muss der Betrag 400.000/800.000, 2 Monate vor Antragstellung bzw. 3 Monate vor Ablauf der Aufenthaltsgenehmigung auf dem Konto sein und hierüber ist eine Bank Bescheinigung erforderlich. Eine 4 Monatsregelung mag eine Bankregelung sein, aber die stammt nicht von der Immi. Fernerhin Nachweise ueber die Herkunft der Gelder sind mir unbekannt.
Der Leserbriefschreiber vermittelt den Eindruck, dass er über ein entsprechendes Einkommen verfügt. Warum den Nachweis dann nicht über eine entsprechende Konsulatsbestätigung erbringen? Schon wäre man dem ganzen lokalen Bankenirrsinn entkommen.
400000/800.000 und dann noch nach 3 Monaten erneut zur Kontrolle, das ergibt doch keinen Sinn. Eine Einkommensbescheinigung vom Konsulat/Botschaft kuerzt alles ab und ist klarer.
Oskar, das ist keine gute Idee. Denn damit legt man einen Nachweis über sein Einkommen offen. Diese Information wird in unserer vernetzten Welt ganz sicher auch das Fiananzamt bekommen, wenn es dann wieder ab 2027 Einkommensteuer von uns einziehen möchte.
Was hat die nicht ausgestellte Bescheinigung mit der Herkunft der Mittel zu tun?
So schön ist dieses Land nicht um sich so einem Stress auszusetzen.Beschissen wird man sowieso und wenn keine Kohle mehr da ist gibt’s den Arschtritt.By By Thailand.
👍👍👍
ich bekomme jährlich von der bangkok bank meine bescheinigung wegen den 800k. da steht aber nie etwas drin woher das geld kommt und das ist der immigration auch egal, da es nicht im gesetz steht wo das geld herkommen muß. seit ca. 6 jahren habe ich meine 800k auf dem festgeldkonto und hole mir nur die zinsen in bar ab, wenn ich wieder den nachweis für die immigration benötige.
dito. ich überweise lediglich vor der EoS ein paar Baht auf das „800k“ Depositkonto…Was geht die Immigration an wie hoch meine monatlichen Einkünfte sind? Konsulatsbescheinigung fällt daher aus.Auch transferiere ich nur Beträge nach Thailand, die im steuerfrei Bereich liegen.
Ich mach es auch wie Romano.
Bisher ohne Probleme.
Da das Guthaben im Kalenderjahr unter 400.000 baht fiel,
entspricht es nicht mehr den Mindestanforderungen für die visaverlängerung