Elefantenbaby in Kanchanaburi gerettet

Elefantenbaby in Kanchanaburi gerettet
KhaoSod

Rettungsaktion in Kanchanaburi: Baby-Elefant von Mutter verlassen!

Ein herzzerreißendes Tierdrama spielt sich im Lam Khlong Ngu Nationalpark ab: Ein nur einen Tag alter weiblicher Elefant wurde von seiner Mutter zurückgelassen, nachdem es zu schwach zum Weiterziehen war. Jetzt kämpfen Wildhüter um das Überleben des kleinen „Khao Tom“.

Mutter muss brutale Entscheidung treffen

Am 21. September um 14:30 Uhr erblickte das Elefantenbaby das Licht der Welt. Doch die Freude währte kurz: Die mutmaßlich 20-jährige Elefantenmutter „Mae Suksant“ erkannte schnell, dass ihr Neugeborenes zu schwach war, um mit der Herde mitzuhalten. Sie traf eine schwere Entscheidung und zog weiter in Richtung Thungyai Naresuan Wildlife Sanctuary.

Elefantenexperte Prathom Han Klang erklärt dieses natürliche Verhalten: „Mutterelefanten lassen ihre Jungen zurück, wenn sie erkennen, dass sie den Strapazen der Herdenwanderung nicht gewachsen sind.“ Ein Überlebensmechanismus, der in der Wildnis zwar sinnvoll, aber für das Einzeltier oft tödlich endet.

Großangelegte Rettungsaktion gestartet

Am 22. September entdeckten Dorfbewohner das verlassene Kalb im Wald bei Huai Suea Village. Sofort startete eine Rettungsmission mit Nationalpark-Mitarbeitern, buddhistischen Mönchen, Dorf-Freiwilligen und Elefanten-Beobachtern.

Parkleiter Akkanit Klangpraphan koordinierte den Einsatz persönlich. Das Baby – liebevoll „Khao Tom“ (Reisbrei) getauft – wurde zur Forest Protection Unit gebracht. Die Untersuchung ergab: Schwäche und eine Verletzung am rechten Hinterbein verhindern das Aufstehen.

Kampf um jeden Milliliter Milch

Die Überlebenschancen sind gering, doch das Team gibt nicht auf. Mit Unterstützung von Kanchana Silpa-archa, Beraterin der Chartthaipattana-Partei, wurde spezielle Elefantenmuttermilch vom Wang Chang Lae Paniat Elefantencamp in Ayutthaya organisiert.

Die Pflege ist extrem aufwändig: Alle paar Stunden erhält „Khao Tom“ 600-700 ml Milch oder Reismilch. Bei 3:00 Uhr morgens waren es 300 ml – ein Zeichen, dass die Verdauung funktioniert. „Jeder Milliliter muss perfekt temperiert und hygienisch sein“, betonen die Pfleger.

Erste kleine Fortschritte

Langsam zeigen sich Erfolge: Das Kalb kann bereits selbstständig sitzen und versucht immer wieder aufzustehen. Doch das verletzte Bein trägt noch kein Gewicht. Tierärzte entwickeln einen Behandlungsplan, um „Khao Tom“ irgendwann das Laufen zu ermöglichen.

Die Rettung zeigt die Herausforderungen im thailändischen Artenschutz: Immer wieder müssen Menschen eingreifen, wenn die Natur grausame Entscheidungen trifft. Doch ob „Khao Tom“ überlebt, ist noch ungewiss.

Sollte das Elefantenbaby überleben, wird es wohl dauerhaft in menschlicher Obhut bleiben. Auswilderung ist bei Tieren, die nie Herdenverhalten lernten, kaum möglich. Doch zunächst geht es ums nackte Überleben – und dafür kämpfen die Retter mit ganzer Kraft.

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Quelle: KhaoSod