Das Berufungsgericht hat dem Office of the Attorney General (OAG) bis zum 22. Oktober mehr Zeit eingeräumt, um im Majestätsfall gegen den ehemaligen Premierminister Thaksin Shinawatra vorzugehen. Die Entscheidung folgt auf die Freisprechung Thaksins durch das Strafgericht am 22. August. Die OAG hatte offiziell um mehr Vorbereitungszeit für eine mögliche Berufung gebeten.
Aktivisten fordern Ausweitung der Anklagen
Am selben Tag übergaben Vertreter des People and Student Network for the Reform of Thailand sowie des Dhamma Teams eine Petition an das OAG-Hauptquartier in Chaeng Wattana. Sie fordern, neben der Majestätsanklage auch Verstöße gegen das Computer Crime Act zu verfolgen. Die Petition wurde von Pichit Chaimongkol und Puangtip Boonsanong angeführt.
OAG bestätigt Frist bis Oktober
OAG-Sprecher Sakkasem Nisaiyok bestätigte den Eingang der Petition und die Verlängerung der Berufungsfrist bis zum 22. Oktober. Die Anliegen der Aktivisten werden zur weiteren Prüfung an den Generalstaatsanwalt weitergeleitet.
Gesundheitszustand Thaksins
Thaksin befindet sich weiterhin in der Standardunterbringung für ältere Insassen im Klong Prem Central Prison. Sein Anwalt Winyat Chartmontree berichtete, dass der Ex-Premier unter Bluthochdruck und Stress leidet, jedoch Maßnahmen zur Kontrolle seiner Gesundheit ergreift. Am 19. September wurde Thaksin kurzzeitig zur Untersuchung ins Corrections Hospital verlegt, kehrte aber noch am selben Tag zurück. Die Behörden bestätigten, dass sein Zustand stabil sei, trotz zervikaler Spondylose und leichter Angstzustände.
Politischer Hintergrund und Druck
Thaksin Shinawatra ist eine polarisierende Figur in der thailändischen Politik. Seine Freisprechung im Majestätsfall hat sowohl Unterstützer als auch Kritiker auf den Plan gerufen. Aktivisten und Oppositionsgruppen nutzen die juristischen Möglichkeiten, um zusätzlichen Druck auf die OAG auszuüben und die Verfahren auszuweiten. Dies könnte zu einem längeren Rechtsstreit führen, der die politische Debatte in Thailand weiter anheizt.
Mögliche Szenarien für die Berufung
Mit der Fristverlängerung hat die OAG nun Zeit, die Erfolgsaussichten einer Berufung sorgfältig abzuwägen. Sollten weitere Anklagen wegen Computerkriminalität oder anderer Verstöße folgen, könnte sich Thaksins juristische Lage erheblich verschärfen. Beobachter rechnen damit, dass die kommenden Wochen entscheidend dafür sein werden, ob der Ex-Premier erneut vor Gericht steht oder sich die Angelegenheit langfristig zieht.



