Lizenzprobleme: Piloten fehlen

Lizenzprobleme: Piloten fehlen
Bangkok Post

Thailands Airlines in der Krise: Pilotenschwund bedroht Luftfahrt!

Eine alarmierende Warnung erschüttert Thailands Luftfahrtbranche: In den nächsten 2-3 Jahren droht ein massiver Pilotenschwund, der den gesamten Flugverkehr gefährden könnte. Schuld sind Lizenzprobleme und mangelnde Rückkehr von Piloten nach der Pandemie – nur 20-30 Prozent sind zurück im Cockpit!

Pilotenschwund: Die Zahlen sprechen eine klare Sprache

Woranate Laprabang, CEO von Vietjet Thailand, schlägt Alarm: „Nur 20-30 Prozent der Piloten wurden von den Airlines zurückgerufen.“ Das Unternehmen betreibt derzeit 18 Flugzeuge, plant aber die Anschaffung von neun neuen Maschinen bei gleichzeitiger Ausmusterung von vier alten. Dafür benötigt Vietjet allein in diesem Jahr 50 zusätzliche Piloten.

Die langfristige Vision ist noch ambitionierter: Bis 2028 soll die Flotte auf 50 Flugzeuge wachsen, unterstützt von 500 Piloten. Dafür müssten 320 neue Cockpit-Crews eingestellt werden, ein Drittel davon Flugschüler. Eine gewaltige Herausforderung angesichts des aktuellen Pilotenschwunds.

Lizenzprobleme blockieren Rückkehr erfahrener Piloten

Das Kernproblem: Viele thailändische Piloten können nicht einfach zurückkehren. Lizenzen erfordern regelmäßige Flugstunden und jährliche medizinische Untersuchungen. Wer während der Pandemie am Boden blieb, verlor seine Berechtigungen.

Teerawat Angkasakulkiat, Präsident der Thai Pilots Association, unterscheidet zwei Gruppen betroffener Piloten: Diese mit kommerziellen Lizenzen aber ohne Berufserfahrung, und jene, die während COVID entlassen wurden. Beide Gruppen benötigen teure Umschulungen – doch wer soll das bezahlen?

Pay-to-Fly: Umstrittenes Modell als Lösung?

Vietjet Thailand setzt auf das in Europa verbreitete Pay-to-Fly-System, bei dem Piloten ihre Ausbildung selbst finanzieren. Die Kosten: Bis zu 6 Millionen Baht (ca. 150.000 Euro) pro Pilot. Kritiker warnen vor Sicherheitsrisiken, wenn finanzielle Notwendigkeiten über professionelle Standards gestellt werden.

Die thailändische Luftfahrtbehörde steht vor einer Zwickmühle: Einerseits müssen dringend Piloten ausgebildet werden, andererseits dürfen Sicherheitsstandards nicht leiden. Regulatorische Aufsicht und finanzielle Unterstützung für Umschulungen könnten Schlüssel zur Lösung sein.

Branchenweite Anstrengungen notwendig

Die gesamte Luftfahrtindustrie ist gefordert. Airlines müssen eigene Ausbildungsprogramme entwickeln, um unabhängig von externen Piloten zu werden. Gleichzeitig müssen Anreize geschaffen werden, damit erfahrene Piloten zurückkehren.

Experten fordern:
• Subventionierte Umschulungen für pandemiebetroffene Piloten
• Standardisierte Anerkennung von Lizenzverlängerungen
• Transparente Regelungen für Pay-to-Fly-Programme
• Branchenübergreifende Zusammenarbeit bei der Ausbildung

Was bedeutet das für Passagiere?

Der Pilotenschwund könnte spürbare Folgen haben: Flugausfälle, höhere Ticketpreise und möglicherweise längere Wartezeiten bei der Personalplanung. Airlines stehen unter Druck, das Problem schnell zu lösen – bevor es zum Ernstfall kommt. Thailands Himmel wird in den kommenden Jahren mehr Piloten brauchen. Ob die Branche rechtzeitig reagiert, wird über ihre Zukunft entscheiden.

Diskutieren Sie mit!

Wie sollte die thailändische Luftfahrtbranche den Pilotenmangel lösen? Sollten Airlines für Training bezahlen, Pay-to-Fly zulassen oder staatlich regulierte Hilfen einführen? Teilen Sie Ihre Meinung in den Kommentaren!

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Quelle: Bangkok Post

7 Kommentare zu „Lizenzprobleme: Piloten fehlen

  1. Tja, so ist das eben wenn man Leute raus wirft weil man sie im Moment gerade nicht brauchen kann. Jetzt sind deren Lizenzen verfallen und es ist ziemlich teuer diese wieder zu erneuern. Das sollen jetzt die zahlen, die man vorher ohne Wasser in die Wüste geschickt hat? Geht’s noch? Und vielleicht auch nicht besonders hilfreich, dass ausländische Piloten gar keine Inlandsflüge machen dürfen. Aber die würden ja auch richtig bezahlt werden wollen. Erinnert mich irgendwie an die Schrotthaufen der A380 von der Thai. Die hat man auch einfach so mal stehen lassen und kriegt sie jetzt nicht mehr in die Luft. Kommt davon wenn man immer nur von 12:00 Uhr bis Mittags denkt.

    1. Die Zustände wurden durch die Corona Zwangsmassnahmen / Lockdowns der Regierungen weltweit verursacht. Die Privatunternehmen haben sich der Nachfrage angepasst, ihre Kapazitäten stark eingeschränkt um wirtschaftlich überleben zu können. Fast jedes Business war betroffen.

      1. So ziemlich alle Airlines in Europa haben während der Pandemie darauf geachtet, dass die meisten ihrer arbeitslosen Piloten zumindest so viel fliegen konnten, dass ihre Lizenzen erhalten blieben. Hier hat man sie größtenteils einfach nur nach Hause geschickt und jetzt sollen sie die Lizenzen auf eigene Kosten wieder erwerben. Eine größere Unverschämtheit gibt es ja fast nicht mehr.

  2. Die würden oder müssten ja ein höheres Gehalt bekommen, weil das Niveau in Thailand gegenüber Europa etc. niedriger ist. Dann wäre der Ärger vorprogrammiert, deshalb bleibt man SO Asien.

  3. Das ist wieder mal Thailand, Leute in die Wüste schicken und dann merken das man genau diese Leute wieder braucht, kennt man von den Thais🤦. Ich fliege nicht mehr mit Thailands Flieger auch keine Inlandsflüge.

  4. Es wäre vermutlich die beste Lösung, dass die Airline, die Aus- oder Weiterbildung zahlt aber mit einer Verpflichtung 3-5 Jahre bei der Airline zu bleiben, wenn die Piloten früher kündigen, müssen diese bei 3 Jahren Verpflichtung 33% pro verbleibendem Jahr zurückzahlen.

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