„Big Joke“ verklagt Polizeichef

„Big Joke“ verklagt Polizeichef
Bangkok Post

Big Joke schlägt zurück: Ex-Polizeichef verklagt aktuellen Polizeichef

Ein  Polizei-interner Konflikt erreicht die Gerichte: Der ehemalige stellvertretende Polizeichef Polizeigeneral Surachate Hakparn, besser bekannt als „Big Joke“, hat seinen Vorgesetzten Polizeigeneral Kittharath Punpetch wegen Verleumdung verklagt. Der Streit entzündet sich an angeblichen Verbindungen zu einem Prüfungsskandal an der Chulalongkorn Universität.

Verleumdungsklage vor Verwaltungsgericht

Die Klage wurde am Mittwoch am Songkhla Verwaltungsgericht eingereicht und wirft dem nationalen Polizeichef vor, irreführende Informationen veröffentlicht zu haben. Diese hätten den Eindruck erweckt, dass Polizeigeneral Surachate in den Diebstahl von Prüfungsunterlagen der juristischen Abendstudiengänge der Chulalongkorn Universität verwickelt gewesen sei.

„Ich habe Strafanzeige wegen Verleumdung gegen den nationalen Polizeichef erstattet, weil falsche Informationen veröffentlicht wurden, die mich mit dem Prüfungsskandal in Verbindung bringen“, erklärte Surachate. Obwohl sein Name nicht direkt erwähnt worden sei, hätten die Berichte eindeutig seine Beteiligung impliziert und so seinen Ruf und seine Ehre geschädigt.

Hintergrund: Der Prüfungsskandal

Die Kontroverse begann im März dieses Jahres, als Cyber-Polizisten Figuren des Betflik Online-Glücksspielnetzwerks festnahmen. Dabei wurden Kommunikationen unter Beamten über die Entfernung von Prüfungsunterlagen aufgedeckt.

Eine Schlüsselfigur war Kanittha Lertbanjerdwong, auch bekannt als „Dr. Nid“, die behauptete, als persönliche Sekretärin von Polizeigeneral Surachate zu handeln. Untersuchungen zufolge lieferte sie gestohlene Prüfungsunterlagen an Surachates Anwaltsteam, die diese ausfüllten und an die Prüfungsbehörden zurückgaben. Surachate beteuert, die Papiere nie persönlich berührt zu haben.

Beweise und Verhaftungen

Ermittler der Technology Crime Suppression Division 1 sammelten genügend Beweise, um Haftbefehle für drei Verdächtige einschließlich Ms. Kanittha zu erwirken, die im April festgenommen wurde.

Auf dem Handy von Polizeioberleutnant Karit Pariyaket, einem engen Mitarbeiter Surachates, fanden sich Line-Chats, die die Aufgabenverteilung beim Prüfungsbetrug detailliert beschrieben. Einige Nachrichten erwähnten Polizeigeneral Surachate, während drei andere Beamte an der Vorbereitung und Rückgabe der Prüfungen beteiligt waren. Auch finanzielle Transaktionen wurden identifiziert.

Disziplinarmaßnahme und berufliche Konsequenzen

Im März wurde Polizeigeneral Surachate von einem polizeilichen Disziplinarausschuss entlassen – wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung an einem Online-Glücksspielnetzwerk. Doch der aktuelle Vorwurf des Prüfungsbetrugs wiegt noch schwerer.

Surachate besteht darauf, dass er nie offiziell in dem Fall angeklagt wurde, sein Name aber wiederholt damit in Verbindung gebracht wird. „Ich muss das Gesetz nutzen, um mich selbst zu schützen“, begründete er seine Klage.

Was bedeutet das für die thailändische Polizei?

Dieser Rechtsstreit zwischen zwei der höchsten Polizeibeamten Thailands offenbart tiefe Gräben innerhalb der Organisation. Während Polizeigeneral Kittharath die Ermittlungen vorantreibt, wehrt sich sein ehemaliger Stellvertreter mit juristischen Mitteln.

Experten befürchten, dass dieser öffentliche Konflikt das Ansehen der thailändischen Polizei weiter beschädigen könnte. Für die Öffentlichkeit ist es ein seltener Einblick in die Machtkämpfe an der Spitze der Strafverfolgungsbehörden.

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Quelle: Bangkok Post