BRN-Rebellen hinter Gold-Raub: 36 Millionen Baht Beute nach Malaysia
Verteidigungsminister Nattapon Nakpanich macht die muslimische Rebellengruppe BRN für den spektakulären Goldraub in Narathiwat verantwortlich. Die Täter erbeuteten Gold im Wert von 36 Millionen Baht (ca. 900.000 Euro) und flohen nach Malaysia – ausgerechnet während laufender Friedensgespräche!
Raub während sensibler Übergangsphase
Laut Verteidigungsminister Nattapon nutzten die BRN-Rebellen eine schwache Phase für ihren Coup: den Übergang während der Neubesetzung des Kommandos des 4. Armeebereichs. „Sie haben vielleicht diese Gelegenheit genutzt“, so Nattapon am Dienstag.
Der neue Kommandant für den Süden ist erst seit sieben Tagen im Amt und benötige Zeit, um sich einzuarbeiten. Genau diese Phase der Unsicherheit hätten die Rebellen ausgenutzt, um den Goldladen im Bezirk Sungai Kolok zu überfallen.
Internationale Fahndung läuft
Die Täter sind nach Angaben des Ministers bereits nach Malaysia geflüchtet – mitsamt der goldenen Beute. Die thailändische Regierung koordiniert jetzt mit den malaysischen Behörden, um die Verdächtigen zu lokalisieren, festzunehmen und die gestohlenen Wertgegenstände zurückzuholen.
Armeechef General Pana Klaewplodthuk wird demnächst Sungai Kolok besuchen, um die Ermittlungen zu verfolgen. Auch Verteidigungsminister Nattapon plant eine Reise nach Narathiwat.
Minister weist interne Streitigkeiten zurück
Gleichzeitig dementierte Nattapon Gerüchte, der Raub stehe im Zusammenhang mit Unzufriedenheit unter Armeeoffizieren über die Ernennung des neuen Südkommandeurs. „Sagt so etwas nicht. Alle Militäroffiziere haben Disziplin und sind für ihre Pflichten verantwortlich“, betonte er.
Ähnliche Vorfälle habe es bereits früher in den südlichen Grenzprovinzen gegeben. Der Raub solle nicht als Folge interner Unzufriedenheit gesehen werden.
Friedensgespräche gehen trotzdem weiter
Trotz des dreisten Überfalls sollen die Friedensgespräche mit der BRN fortgesetzt werden. Die National Security Council (NSC) hat General Somsak Rungsita, den ehemaligen NSC-Generalsekretär, zum Chefunterhändler ernannt.
Allerdings hat die derzeitige Regierung nur eine kurze Amtszeit von vier Monaten. Die Unterhändler wurden angewiesen, sich auf realisierbare Ziele zu konzentrieren.
BRN: Kampf für Unabhängigkeit im Süden
Die Barisan Revolusi Nasional (BRN) ist die aktivste und bestorganisierte Rebellengruppe im tiefen Süden Thailands. Sie kämpft entweder für Unabhängigkeit oder substantiale Selbstverwaltung der mehrheitlich muslimischen Provinzen.
Trotz mehrerer Runden von Friedensgesprächen – oft mit Malaysia als Vermittler – gab es nur begrenzte Fortschritte. Der jüngste Goldraub zeigt: Der Konflikt im Süden ist noch lange nicht gelöst.
Eins ist sicher: Mit 36 Millionen Baht Beute haben sich die Rebellen eine stattliche Kriegskasse beschafft – und die thailändisch-malaysische Grenzregion bleibt ein gefährliches Pflaster.
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Der spektakuläre Goldraub in Narathiwat, bei dem Täter 36 Millionen Baht erbeuteten und nach Malaysia flohen, wirft viele Fragen zur Sicherheit an der Südgrenze auf. Wie denken Sie: Sollte die Regierung den Fokus stärker auf die Bekämpfung von Grenzkriminalität legen, oder stehen Friedensgespräche mit der BRN weiterhin im Vordergrund? Diskutieren Sie Ihre Meinung in den Kommentaren.
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