Thailändische Masseurin in Japan tot aufgefunden – Tochter fordert Aufklärung
Eine 47-jährige thailändische Masseurin ist unter mysteriösen Umständen in einem Spa in Japan gestorben. Ihre Tochter, eine 20-jährige Veterinärstudentin, fordert jetzt mit Hilfe der Pavena Stiftung eine gründliche Untersuchung des Todesfalls – und kämpft darum, den Leichnam ihrer Mutter nach Thailand zurückzuholen.
Letztes Gespräch vor dem Tod
Die 20-jährige Kanyawee „Mint“ Nanongthum berichtete der Pavena Stiftung für Kinder und Frauen von den erschütternden Umständen. Ihr letztes Gespräch mit ihrer Mutter Nongnaphat „Toon“ fand am 4. Oktober per Videoanruf statt. In diesem Gespräch erzählte die Mutter von einem beunruhigenden Vorfall: Ein offenbar psychisch instabiler japanischer Kunde habe sie am Tag zuvor gewürgt.
Die 47-Jährige drohte damit, die Polizei zu rufen, woraufhin der Mann sie freiließ. Nach diesem Gespräch brach der Kontakt ab – Nachrichten blieben ungelesen, Anrufe unbeantwortet.
Lügen und Vertuschungsversuche
Als Mint besorgt nach ihrer Mutter suchte, log der Besitzer des Spa sie zunächst an: Er behauptete, ihre Mutter sei mit einem Mann weggegangen – obwohl er bereits wusste, dass sie tot auf der Massageliege aufgefunden worden war.
Noch schockierender: „Der Besitzer löschte die Fotos meiner Mutter von der Shop-Seite und forderte mich auf, meine Vermissten-Posts zu löschen, weil es seinem Geschäft schadete“, berichtete Mint empört. Der Körper war am 5. Oktober entdeckt worden – unbekleidet und unter äußerst verdächtigen Umständen.
Mutter arbeitete für die Ausbildung ihrer Tochter
Nongnaphat hatte seit etwa sechs Monaten in dem thailändischen Spa in Yuki, Ibaraki Präfektur, gearbeitet. Sie schickte Geld nach Hause, um die tierärztliche Ausbildung ihrer Tochter zu finanzieren. Mint lebt mit ihrer 73-jährigen Großmutter und ist auf Studienkredite angewiesen.
„Meine Mutter war die Stütze unserer Familie. Sie ging nach Japan, um Geld zu verdienen, damit ich mein Tiermedizinstudium beenden kann“, erklärte die sichtlich mitgenommene Tochter. „Sie war vorher nicht krank. Sie nackt und tot auf einer Massageliege zu finden, ist komplett abnormal.“
Internationale Ermittlungen eingeleitet
Pavena Hongsakul, Präsidentin der Stiftung, hat bereits Kontakt mit Polizeioberst Suraphan Thaiprasert, Kommandeur der Auslandsabteilung der königlich thailändischen Polizei, sowie mit dem Außenministerium aufgenommen. Gemeinsam mit den japanischen Behörden und der thailändischen Botschaft soll der Tod aufgeklärt werden.
Die Rückführung der Leiche wird voraussichtlich 200.000 Baht (ca. 5.000 Euro) kosten. Das Außenministerium hat einen Kredit angeboten, den Mint zurückzahlen müsste. Die Stiftung sammelt Spenden und hat zugesagt, Mints Ausbildung bis zum Abschluss zu unterstützen.
Kampf um Gerechtigkeit
Während die Tochter um ihre Mutter trauert, beginnt der Kampf um Gerechtigkeit. Die thailändischen Behörden müssen klären, ob es sich um einen Unfall, natürlichen Tod oder ein Verbrechen handelt.
Dieser tragische Fall zeigt die Gefahren, mit denen thailändische Arbeiter im Ausland konfrontiert sind – und die Bedeutung von Organisationen wie der Pavena Stiftung.
Rätselhafter Tod in Japan
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War Nongnaphats Tod das Ergebnis eines schrecklichen Unfalls oder steckt mehr dahinter? Sollte Thailand stärker auf Aufklärung drängen, wenn thailändische Arbeiterinnen im Ausland unter mysteriösen Umständen sterben? Ihre Meinung ist gefragt.



