Was Expats beim Arbeiten auf dem eigenen Grundstück beachten sollten
Wer als Expat in Thailand lebt und ein eigenes Grundstück pflegt, sei es ein großer Garten, eine kleine Plantage oder ein Stück Land im Grünen, kommt früher oder später mit dem Gedanken in Berührung, eine Motorsäge zur Hand zu nehmen. Die handliche Säge ist ein praktisches Werkzeug und ist beispielsweise beim Rückschnitt von Bäumen, zum Fällen von Palmen oder zur Verarbeitung von Brennholz besonders hilfreich. Doch gerade für Menschen, die aus Deutschland kommen, stellt sich oft die Frage: Gibt es in Thailand ähnliche Vorschriften wie den Kettensägenschein? Und worauf sollte man beim Umgang mit der Motorsäge in tropischem Klima achten?
Keine Kettensägenschein-Pflicht in Thailand – aber Vorsicht ist geboten
In Deutschland ist der sogenannte Motorsägenführerschein Pflicht, wenn man außerhalb des eigenen Grundstücks mit der Säge arbeitet. In Thailand hingegen existieren keine vergleichbaren Vorschriften für den privaten Gebrauch. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Umgang mit der Motorsäge ungefährlich oder unreguliert ist, ganz im Gegenteil. Unfälle mit Motorsägen sind auch in Thailand keine Seltenheit, vor allem im landwirtschaftlichen Bereich. Wer Arbeiter mit der Säge beschäftigt, sollte deren Erfahrung und Qualifikation kennen und im Zweifel eine Einweisung geben. Auch Versicherungen (sofern vorhanden) können im Schadensfall nachfragen, ob sachgemäß gearbeitet wurde.
Tropische Bedingungen – besondere Herausforderungen
Arbeiten mit der Motorsäge in Thailand unterscheidet sich in einigen Punkten deutlich von mitteleuropäischen Bedingungen:
- Feuchtigkeit & Hitze:
Die hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen über 30 Grad belasten nicht nur den Körper, sondern auch das Werkzeug. Eine regelmäßige Wartung der Motorsäge ist essenziell, insbesondere was den Luftfilter, Vergaser und Kettenölung angeht - Vegetation:
Tropische Pflanzen wie Bananenstauden, Palmen oder Bambus stellen andere Anforderungen an Schnitttechnik und Werkzeug. Nicht jede Motorsäge eignet sich gleich gut, eine Beratung im Fachhandel ist daher sinnvoll. - Insekten & Tiere:
Bei Arbeiten im Freien kann man auf Schlangen, Skorpione oder aggressive Insekten treffen, insbesondere beim Fällen größerer Bäume oder beim Arbeiten in hohem Gras. Feste Kleidung und Handschuhe schützen in Thailand nicht nur vor der Säge.
Schutzausrüstung: sinnvoll, aber schwer erhältlich
Während in Deutschland Schutzkleidung wie Schnittschutzhosen, Helm mit Visier und Gehörschutz vorgeschrieben oder empfohlen sind, ist diese Ausrüstung in Thailand nicht immer leicht zu finden. In ländlichen Gegenden arbeiten viele Menschen ohne jeglichen Schutz. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte Ausrüstung aus Deutschland mitbringen oder in spezialisierten Shops danach suchen. Die besten Chancen hat man dabei in größeren Städten wie Bangkok, Chiang Mai oder Pattaya. Zur Mindestausrüstung für private Arbeiten gehören:
- Schnittfeste Handschuhe
- Schutzbrille oder Visier
- Festes Schuhwerk (ideal: Sicherheitsschuhe)
- Eng anliegende Kleidung, kein lockerer Stoff
Vorsicht bei Arbeiten im öffentlichen Raum
Auch wenn das eigene Grundstück bearbeitet wird, kann es zu Problemen kommen. Beispielsweise wenn Bäume gefällt werden, die auf oder an öffentlichen Straßen stehen,
wenn Lärm zu Belästigung der Nachbarn führt oder wenn ohne Genehmigung größere Rodungen vorgenommen werden. Im Zweifel sollte man vorher mit der örtlichen Verwaltung oder dem Grundstücksnachbarn sprechen, um Missverständnisse oder Beschwerden zu vermeiden.
Eigenverantwortung statt Bürokratie
In Thailand müssen Expats keinen Kettensägenschein machen, um mit der Motorsäge auf ihrem Grundstück zu arbeiten. Dennoch sollten Sicherheit, Gesundheit und gegenseitiger Respekt im Vordergrund stehen, gerade bei einem so gefährlichen Gerät wie der Motorsäge. Wer sich unsicher ist, kann auch lokale Fachkräfte engagieren, die Erfahrung im Umgang mit tropischer Vegetation und Werkzeug haben.
Tipp: Wer noch keine eigene Motorsäge besitzt, findet gute Modelle in Baumärkten wie HomePro, Thai Watsadu oder Makro. Diese sind oft günstiger als in Europa, aber mit begrenzter Beratung. Für komplexere Arbeiten lohnt sich der Gang zum Fachhandel oder der Kauf in Deutschland mit anschließender Mitnahme nach Thailand.



