Iris-Scan-Skandal in Thailand

Iris-Scan-Skandal in Thailand
Photo by Nahel Hadi on Unsplash

Biometrie-Skandal in Thailand: Iris-Scans für Kriminelle?

Ein massiver Biometrie-Skandal in Thailand: Iris-Scans von über einer Million Menschen könnten in die Hände krimineller Netzwerke gelangt sein. Die Daten wurden angeblich für Cryptocurrency-Betrügereien missbraucht – mit einem geschätzten Schaden von über 2 Milliarden Baht (50 Millionen Euro)!

Dörfer verkaufen ihre Iris-Daten

Rangsiman Rome, Vorsitzender des nationalen Sicherheitsausschusses, enthüllt schockierende Details: Ganze Dörfer ließen sich für kleines Geld Iris-Scannen – oft ohne die Risiken zu verstehen. „Viele Teilnehmer sind in prekären finanziellen Verhältnissen und daher anfällig für Ausbeutung“, so der Politiker.

Die gesammelten Biometrie-Daten sollen mit Unternehmen in Verbindung stehen, die mit Yim Leak verbunden sind – einer Schlüsselfigur der BIC-Gruppe. Diese wiederum soll mit Benjamin Mauerberger (alias Ben Smith) zusammengearbeitet haben, einem umstrittenen Südafrikaner, der als Strippenzieher für südostasiatische Eliten gilt.

Connection zu kambodschanischen Betrugszentren

Die Ermittlungen deuten auf Verbindungen zu chinesischen Betrugszentren in Kambodscha hin. Eine thailändische Firma unter Mauerbergers Kontrolle soll Iris-Scans in Bangkok durchgeführt haben, während KuCoin-Mitarbeiter halfen, betrügerische Kryptowährungen in das Finanzsystem einzuschleusen.

Rangsiman warnt: „Dies geht über Geldwäsche hinaus – hier geht es um biometrischen Betrug.“ Die Iris-Scans seien besonders sensibel, da sie viel mehr persönliche Informationen erfassen als Gesichtserkennung.

Globale Dimension des Skandals

Das Problem ist nicht nur national, sondern global: Multinationale Konzerne und grenzüberschreitende Netzwerke machen die Verfolgung der Täter extrem schwierig. Der Politiker fordert die thailändische Börsenaufsicht (SEC) auf, mit Cyber-Polizei, der Geldwäsche-Behörde (AMLO) und internationalen Regulierern zusammenzuarbeiten.

Unterdessen hat das Digitalministerium unter Ministerin Chaichanok Chidchob bereits Gegenmaßnahmen eingeleitet. Die Datenschutzkommission hat Tools for Humanity (TFH) und andere Partner angewiesen, Daten nach Gebrauch zu löschen und klare Einwilligungen einzuholen.

Was bedeutet das für die Betroffenen?

Die Gefahr ist real: Gestohlene Iris-Daten können für Identitätsdiebstahl missbraucht werden. Da sich Iris-Muster – anders als Passwörter – nicht ändern lassen, wäre ein einmaliger Diebstahl fatal.

Investigativ-Journalist Tom Wright berichtet, dass TFH unwissentlich mit kriminellen Netzwerken verflochten war. Die Firma soll jetzt alle Daten vernichten – doch ist das bereits zu spät?

Wie geht es weiter?

Die Aufsichtsbehörden stehen unter Druck: Sie müssen nicht nur die Schuldigen finden, sondern auch verhindern, dass weitere biometrische Daten in falsche Hände geraten. Für die über eine Million Betroffenen beginnt eine Zeit der Ungewissheit – und die Angst vor Identitätsdiebstahl.

Was meinen Sie?

Wie sicher fühlen Sie sich bei der Weitergabe biometrischer Daten in Thailand? Vertrauen Sie staatlichen Stellen und privaten Firmen, wenn es um den Schutz Ihrer Iris- oder Gesichtsdaten geht – oder sollten solche Programme komplett gestoppt werden, bis volle Transparenz gewährleistet ist? Ihre Meinung zählt.

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Quelle: Thai Enquirer