Österreich macht Druck! Streit um Doi Suthep Seilbahn

Österreich macht Druck! Streit um Doi Suthep Seilbahn
The Nation

Streit um Doi Suthep: Seilbahn-Projekt nach 30 Jahren wiederbelebt

Ein jahrzehntealter Streit ist in Chiang Mai neu entbrannt: Soll eine Seilbahn auf den heiligen Berg Doi Suthep gebaut werden? Das umstrittene Projekt wurde jetzt wiederbelebt – und spaltet die Stadt in Befürworter und Gegner. Die einen versprechen sich Tourismus-Boom, die anderen fürchten Umweltschäden und Respektlosigkeit.

Österreichische Firma macht Druck

Im Juni 2025 hat Nicholas Prachensky, der österreichische Honorarkonsul in Chiang Mai, das Projekt offiziell wieder auf den Tisch gebracht. Die österreichische Firma Doppelmayr Group – seit 1893 im Seilbahn-Geschäft – präsentierte einen konkreten Plan: Eine Strecke von nur 2,2 Kilometern statt der bisherigen 11 Kilometer serpentinenreicher Straße.

Die Versprechung klingt verlockend: Statt 30 Minuten dauert die Fahrt zum Wat Phra That Doi Suthep dann nur noch 9,8 Minuten. Die Befürworter argumentieren mit modernster Technologie: „Die Seilbahn reduziert Verkehr und Abgase auf der Bergstraße dramatisch“, so ein Projektvertreter.

Nicht nur für Touristen gedacht

Die Befürworter betonen die vielseitigen Vorteile: Die Seilbahn könnte Notfallpatienten transportieren, bei Waldbrandüberwachung helfen und die Müllabfuhr erleichtern. Es handele sich um eine kohlenstoffarme Lösung mit minimaler Bauzeit und ohne massive Abholzung.

„Seilbahnen sind kein reines Tourismus-Produkt mehr“, argumentieren die Projektvertreter und verweisen auf Städte wie London und Paris, wo Seilbahnen bereits Teil des öffentlichen Nahverkehrs sind. Besonders stolz ist man auf das Beispiel La Paz in Bolivien, wo ein Seilbahnnetz das Hauptverkehrsmittel ist.

Gegner fürchten um kulturelles Erbe

Doch die Gegner bleiben skeptisch. Ihre Hauptsorge: Die kulturelle Unvereinbarkeit einer modernen Seilbahn mit dem heiligen Tempel. „Wat Doi Suthep ist kein Freizeitpark, sondern ein spiritueller Ort“, empört sich ein lokaler Aktivist.

Zweite Sorge: Der Ansturm von Touristen. Könnte Chiang Mai einen weiteren Besucherstrom bewältigen? Fragen nach Müllmanagement und Parkplätzen bleiben unbeantwortet. Die Gegner fürchten eine Kommerzialisierung des heiligen Ortes.

Wettbewerb mit Nachbarländern

Die Befürworter kontern mit wirtschaftlichen Argumenten: „Chiang Mai verliert gegenüber Wettbewerbern wie Vietnam an Boden.“ Die Seilbahn könnte das Doi Suthep-Pui Nationalpark zu einem Zentrum für Outdoor-Aktivitäten machen – von Wandern über Trailrunning bis Mountainbiken.

Gleichzeitig betonen sie die Sicherheit: Die Seilbahn sei die sicherste und nachhaltigste Transportmöglichkeit für große Menschenmengen. Eine Alternative – die Verbreiterung der bestehenden Straße auf vier Spuren – wäre umweltschädlicher.

30 Jahre Debatte – und kein Ende

Das Seilbahn-Projekt für Doi Suthep wird seit drei Jahrzehnten diskutiert. Jetzt scheint der Druck größer denn je. Die österreichische Firma argumentiert: „Angesichts des Erfolgs ähnlicher Projekte in Asien ist jetzt der richtige Zeitpunkt für die Umsetzung in Thailand.“

Doch die Gegner geben nicht auf. Für sie ist der heilige Berg unantastbar – und keine Seilbahn der Welt wird sie davon überzeugen, dass Fortschritt wichtiger ist als Tradition.

Wie stehen Sie zur Doi Suthep Seilbahn?

Würden Sie eine moderne Seilbahn am heiligen Doi Suthep unterstützen, um den Tourismus zu fördern und Verkehrsprobleme zu lösen, oder halten Sie den Bau für eine Störung des kulturellen und spirituellen Erbes? Teilen Sie Ihre Meinung zu diesem umstrittenen Projekt.

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Quelle: The Nation

2 Kommentare zu „Österreich macht Druck! Streit um Doi Suthep Seilbahn

  1. Typisch Thailand, alles haben wollen, aber nichts dafür geben. Am besten ist es gar nichts in Thailand investieren, erspart viel Ärger und Geld.

  2. Dann werden sie wohl die Straße auch bald rückbauen, -der Berg ist ja „unantastbar“!
    Wird Der Berg mit einige finanziellen Zuwendungen „antastbarer“?

Kommentare sind geschlossen.