Schleuser-Ring gesprengt: Afrikaner mit gefälschten Pässen in Thailand
Thailändische Einwanderungsbehörden haben einen internationalen Schleuser-Ring zerschlagen, der afrikanische Migranten mit gefälschten Einreisestempeln nach Thailand schmuggelte. Insgesamt 13 Personen aus Kenia, Uganda und Nigeria wurden festgenommen – der Schleuser kassierte seine Bezahlung in Kryptowährung!
Großfahndung in Südthailand
Die Festnahmen erfolgten am Freitagabend nach einer koordinierten Aktion von Einwanderungsbehörden und Touristenpolizei. Zuerst stoppten Beamte einen Van mit neun afrikanischen Passagieren an einer Tankstelle des Asian Highway Route 2 im Bezirk Hat Yai in Songkhla.
Durch sofortige Alarmierung gelang es, weitere vier Verdächtige in einem nach Bangkok fahrendem Bus im Bezirk Cha-uat in Nakhon Si Thammarat zu stellen. Alle 13 Personen reisten mit Pässen, die gefälschte thailändische Einreisestempel enthielten.
Schleuser kassierte 175.000 Baht in Krypto
Der mutmaßliche Organisator, der 52-jährige Thailänder Naserkan, gestand den Ermittlern, von einem malaysischen Broker angeheuert worden zu sein. Seine Bezahlung: 4.920 USDT – umgerechnet etwa 175.000 Baht in der Kryptowährung Tether.
„Das war nicht sein erster Job“, bestätigte ein Polizeisprecher. Naserkan gab zu, bereits mehrmals afrikanische Staatsbürger geschmuggelt zu haben. Sein Ziel war es, die Migranten von der malaysischen Grenze nach Bangkok zu bringen – von wo aus sie weiter nach Myanmar transportiert werden sollten.
Raffinierte Tarnung mit gefälschten Stempeln
Um Einwanderungskontrollen zu umgehen, besorgte Naserkan über Kontakte im Bezirk Tak Bai in Narathiwat gefälschte Einreisestempel. In Songkhla teilte er die Gruppe dann auf – einige im Van, andere im öffentlichen Bus – um keinen Verdacht zu erregen.
Doch die Fälschungen waren offenbar nicht perfekt: Den scharfen Augen der Einwanderungsbeamten fielen die unechten Stempel sofort auf. Ein Offizier lobte seine Mitarbeiter: „Sie erkannten die gefälschten Stempel und koordinierten die schnellen Festnahmen.“
„Wir sind nur Touristen“ – die dreiste Ausrede
Trotz der erdrückenden Beweise beharrten alle 13 Festgenommenen auf ihrer Unschuld. Sie behaupteten, lediglich Touristen zu sein, die Thailand für zwei bis drei Tage besuchen wollten.
Die Ermittler sind skeptisch und prüfen jetzt, ob es sich möglicherweise um Opfer von Menschenhandel handelt. „Wenn es Anzeichen gibt, dass sie Opfer sind, müssen wir strikt den Nationalen Überweisungsmechanismus befolgen“, so ein hochrangiger Einwanderungsbeamter.
Thailand als Transitland für internationale Migration
Dieser Fall zeigt Thailands Rolle als Transitland für internationale Migration. Die porösen Grenzen im Süden des Landes werden immer wieder von Schleuser-Netzwerken ausgenutzt, um Migranten aus Afrika und anderen Regionen nach Südostasien zu schmuggeln.
Während Naserkan jetzt wegen Beherbergung illegaler Einwanderer angeklagt wird, müssen sich die 13 Afrikaner wegen illegaler Einreise und Urkundenfälschung verantworten. Für alle Beteiligten könnte dieser Fehlschlag schwerwiegende Konsequenzen haben.
Illegale Migration oder Menschenhandel?
Wie sollte Thailand mit Fällen umgehen, in denen Migranten gefälschte Visa benutzen – als Kriminelle bestrafen oder als mögliche Opfer schützen? Ihre Meinung zählt.



