Führerschein Thailand: Strafen für Ausländer

Führerschein Thailand: Strafen für Ausländer
KI-generiert mit Grok von xAI

Die Sonne brennt über den kurvigen Küstenstraßen Phukets, während sich Motorroller durch den dichten Verkehr schlängeln. Für viele Ausländer gehört das Mieten eines Rollers oder Autos zum Urlaubserlebnis auf der beliebten thailändischen Insel. Doch die Zeiten, in denen man sich entspannt auf einen Roller schwingen konnte, ohne sich um Formalitäten zu kümmern, sind endgültig vorbei. Die thailändische Polizei hat ihre Kontrollen massiv verschärft und geht mittlerweile mit bemerkenswerter Konsequenz gegen Verkehrssünder vor.

Die neue Realität auf Thailands Straßen

Die Entwicklung ist kein Zufall. In den vergangenen Jahren haben sich die Unfallzahlen mit Beteiligung ausländischer Fahrer dramatisch erhöht. Besonders tragische Vorfälle, bei denen Touristen ohne gültige Fahrerlaubnis in schwere Unfälle verwickelt waren, haben die Behörden zum Handeln gezwungen. Das Resultat ist eine neue Verkehrspolitik, die keine Ausnahmen mehr duldet und deren Auswirkungen jeden Besucher des Landes betreffen können.

Drastische Strafen als Weckruf

Die rechtlichen Konsequenzen bei Verstößen gegen die Führerscheinpflicht haben eine Dimension erreicht, die viele Reisende überrascht. Wer ohne gültige Fahrerlaubnis erwischt wird, muss mit einer Geldstrafe von mindestens eintausend Baht rechnen. Das mag auf den ersten Blick moderat erscheinen, doch damit ist es längst nicht getan. Die Behörden können zusätzlich das Fahrzeug einziehen, und die Auslösung kostet weitere zweitausend Baht. In besonders gravierenden Fällen droht sogar eine Haftstrafe von bis zu einem Monat.

Diese Strafen sind keine leeren Drohungen mehr. An neuralgischen Punkten in touristischen Hochburgen wie Patong, Karon und Kata hat die Polizei feste Kontrollpunkte eingerichtet, die täglich besetzt sind. Die Beamten überprüfen systematisch Führerscheine, Helmpflicht und den technischen Zustand der Fahrzeuge. Dabei machen sie keinen Unterschied zwischen Kurzzeitbesuchern und langfristigen Residenten.

Die Besonderheiten des internationalen Führerscheins

Ein häufiges Missverständnis betrifft den internationalen Führerschein und seine Anerkennung in Thailand. Thailand verlangt seit dem 1. Mai 2021 den internationalen Führerschein nach dem Wiener Übereinkommen von 1968 (nur zusammen mit dem nationalen Führerschein) oder eine thailändische Fahrerlaubnis. Ein internationaler Führerschein nach dem Pariser Abkommen von 1926 ist nicht mehr ausreichend; deutsche nationale Führerscheine allein werden nicht anerkannt.

Welche Arten und Gültigkeit: In Deutschland gibt es zwei internationale Führerscheine:
– IDP 1968 (Wien): bis zu 3 Jahre gültig.
– IDP 1926 (Paris)1 Jahr gültig, in Thailand nicht mehr ausreichend.

Wer stellt aus: In Deutschland stellt den internationalen Führerschein die zuständige Fahrerlaubnisbehörde (Führerscheinstelle) am Wohnsitz aus.
In Österreich erfolgt die Ausstellung bei den Automobilclubs wie ÖAMTC und ARBÖ.
In der Schweiz ist das Straßenverkehrsamt des jeweiligen Kantons zuständig.

Für Österreicher und Schweizer: Die Anforderungen sind identisch – auch österreichische und schweizer nationale Führerscheine werden in Thailand nicht allein anerkannt. Es gilt die gleiche Regelung: IDP 1968 (Wien) zusammen mit dem nationalen Führerschein erforderlich, bei Aufenthalt über drei Monate thailändische Fahrerlaubnis notwendig. 
Besonderheit Österreich: Auch der internationale Führerschein nach dem Genfer Abkommen von 1949 wird in Thailand anerkannt.

Rechtsgrundlage Thailand / Praxis: Grundlage ist das thailändische Straßenverkehrs- und Fahrerlaubnisrecht (u. a. Land Transport Act B.E. 2522); maßgeblich ist die behördliche Vorgabe, dass Besucher zum Fahren den IDP 1968 mit nationalem Führerschein vorzeigen müssen; bei längerem Aufenthalt (über drei Monate) ist grundsätzlich eine thailändische Fahrerlaubnis erforderlich.

Der Weg zum thailändischen Führerschein
Grundlegende Voraussetzungen und Dokumentation

Der Erwerb eines thailändischen Führerscheins erscheint auf den ersten Blick unkompliziert, erfordert jedoch sorgfältige Vorbereitung. Die wichtigste Hürde für die meisten Ausländer ist die Aufenthaltsbescheinigung der Einwanderungsbehörde. Dieses Dokument bestätigt den legalen Aufenthalt und die registrierte Wohnadresse in Thailand. Ohne diese Bescheinigung wird kein Antrag bearbeitet.

Die Ausstellung der Aufenthaltsbescheinigung erfolgt beim örtlichen Einwanderungsbüro. Antragsteller müssen ihren Reisepass mit einem gültigen Visum vorlegen, auch ein Touristenvisum ist in vielen Provinzen ausreichend. Zusätzlich wird die Meldebestätigung benötigt, die bestätigt, dass die Unterkunft ordnungsgemäß bei den Behörden registriert wurde. Diese Regelung gilt für Hotels ebenso wie für private Unterkünfte. Die Bearbeitung dauert in der Regel wenige Stunden, die Gebühr beträgt meist zwischen dreihundert und fünfhundert Baht.

Neben der Aufenthaltsbescheinigung verlangt das Department of Land Transport ein ärztliches Attest. Die medizinische Untersuchung ist weniger umfangreich als in Deutschland. Geprüft werden Sehvermögen, Farberkennung und Reflexe. Zahlreiche Kliniken in touristischen Regionen haben sich auf diese Untersuchungen spezialisiert und stellen das Attest innerhalb weniger Minuten aus. Die Kosten liegen zwischen hundert und zweihundert Baht.

Der Ablauf der Führerscheinprüfung

Wer bereits einen ausländischen Führerschein besitzt, genoss lange Zeit Privilegien im Antragsverfahren. Diese Zeiten neigen sich jedoch dem Ende zu. Neue Regelungen, die sich derzeit in der Konsultationsphase befinden, sehen vor, dass künftig alle ausländischen Antragsteller eine theoretische Prüfung ablegen müssen. Bislang konnten Inhaber eines gültigen ausländischen Führerscheins direkt einen temporären thailändischen Führerschein erhalten, ohne Tests absolvieren zu müssen.

Die praktische Prüfung findet auf einem abgesperrten Gelände beim Department of Land Transport statt. Für Motorradführerscheine müssen Kandidaten einen Parcours mit niedrigen Geschwindigkeiten bewältigen, Slalomfahrten durchführen und sicheres Bremsen demonstrieren. Die Anforderungen sind deutlich niedriger als bei deutschen Fahrprüfungen. Viele Prüflinge bestehen beim ersten Versuch, solange sie grundlegende Fahrkenntnisse nachweisen können.

Die theoretische Prüfung erfolgt computergestützt und ist in englischer Sprache verfügbar. Fünfzig Fragen aus den Bereichen Verkehrsregeln, Verkehrszeichen und Verhalten in Gefahrensituationen müssen beantwortet werden. Die Bestehensgrenze liegt bei fünfundvierzig richtigen Antworten, was einer Quote von neunzig Prozent entspricht. Wer durchfällt, kann die Prüfung am Folgetag wiederholen. Viele Fahrschulen bieten Vorbereitungskurse an und stellen Übungsmaterialien zur Verfügung.

Kosten und Gültigkeitsdauer

Die finanzielle Belastung für einen thailändischen Führerschein bleibt überschaubar. Der temporäre Führerschein, der eine Gültigkeit von zwei Jahren besitzt, kostet lediglich dreihundertfünf Baht. Diese erste Lizenz dient als Eingewöhnungsphase und kann nach Ablauf in einen regulären Führerschein mit fünfjähriger Gültigkeit umgewandelt werden. Die Verlängerung erfordert erneut eine medizinische Untersuchung.

Ein bedeutender Vorteil des thailändischen Führerscheins liegt in seiner Vielseitigkeit. Das Dokument dient gleichzeitig als offizieller Ausweis und kann anstelle des Reisepasses bei Inlandsflügen oder Hotelregistrierungen verwendet werden. Zudem berechtigt er zum Führen von Fahrzeugen in allen zehn Ländern des südostasiatischen Staatenbundes, ohne dass ein separater internationaler Führerschein erforderlich wäre.

Aktuelle Entwicklungen und geplante Verschärfungen
Neue Regelungen in der Diskussion

Die thailändische Straßenverkehrsbehörde arbeitet derzeit an umfassenden Reformen, die das Führerscheinwesen für Ausländer grundlegend verändern könnten. Der vorliegende Verordnungsentwurf sieht vor, dass internationale Führerscheine künftig nicht mehr als Nachweis für die Beantragung einer vorläufigen thailändischen Fahrerlaubnis akzeptiert werden. Auch wer bereits einen gültigen ausländischen Führerschein besitzt, muss sich auf neue Anforderungen einstellen.

Die Begründung der Behörden klingt nachvollziehbar. Man wolle die Verkehrssicherheit erhöhen und die thailändischen Standards an internationale Normen angleichen. Bislang war es üblich, dass Ausländer mit gültigem Führerschein ihres Heimatlandes relativ unkompliziert eine thailändische Lizenz erhielten, ohne jegliche Prüfung ablegen zu müssen. Diese Praxis führte dazu, dass manche Fahrer die thailändischen Verkehrsregeln nie wirklich kennenlernten.

Der neue Ansatz bedeutet eine vollständige Gleichbehandlung aller Antragsteller. Künftig müssen alle ausländischen Bewerber eine theoretische Prüfung bestehen, unabhängig von ihrem Herkunftsland oder dem Besitz eines ausländischen Führerscheins. Praktische Prüfungen sind im aktuellen Entwurf noch nicht vorgesehen, könnten aber bei weiteren Reformen folgen. Die Regelungen befinden sich derzeit in der öffentlichen Konsultationsphase, ein konkretes Datum für das Inkrafttreten wurde noch nicht genannt.

Verschärfte Kontrollen in touristischen Regionen

Die Polizei in Phuket hat ihre Kontrollstrategie in den vergangenen Monaten merklich intensiviert. Mehrere schwere Unfälle, bei denen ausländische Fahrer ohne gültige Lizenz beteiligt waren, haben die Behörden zum Handeln veranlasst. An strategisch wichtigen Punkten wurden permanente Kontrollstellen eingerichtet, die zu Stoßzeiten durchgehend besetzt sind. Die Beamten gehen dabei methodisch vor und überprüfen systematisch alle Verkehrsteilnehmer.

Besonders auffällig ist die verstärkte Ahndung von Verstößen gegen die Helmpflicht. Während thailändische Fahrer häufig mit Verwarnungen davonkommen, müssen ausländische Verkehrsteilnehmer mit der vollen Strafe von bis zu zweitausend Baht pro Person rechnen. Diese unterschiedliche Behandlung sorgt regelmäßig für Unmut, ist jedoch gängige Praxis. Die Behörden argumentieren, dass Besucher sich an die lokalen Gesetze halten müssen und keine Ausnahmen beanspruchen können.

Auch Fahrzeugvermieter stehen zunehmend im Fokus der Behörden. Wer Motorräder oder Autos an Personen ohne gültigen Führerschein vermietet, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Die Geldbuße beträgt zweitausend Baht pro Fall und kann bei Wiederholung deutlich höher ausfallen. Diese Regelung soll Vermieter dazu bewegen, die Dokumente ihrer Kunden gründlicher zu prüfen und keine Fahrzeuge an unqualifizierte Fahrer auszuhändigen.

Praktische Tipps für den Alltag
Vorbereitung vor der Reise

Die beste Strategie besteht darin, sich bereits vor der Abreise um die notwendigen Dokumente zu kümmern. Der internationale Führerschein nach dem Abkommen von neunzehnhundertsechsundzwanzig kann bei der zuständigen Führerscheinstelle beantragt werden. Die Bearbeitung dauert in der Regel wenige Tage, die Gebühr liegt bei etwa fünfzehn Euro. Wichtig ist der explizite Hinweis auf das alte Abkommen, da sonst automatisch der Standard-Führerschein nach dem neueren Abkommen ausgestellt wird.

Wer plant, länger als drei Monate in Thailand zu bleiben, sollte die Beantragung eines thailändischen Führerscheins von Anfang an einplanen. Die Prozedur lässt sich innerhalb von zwei bis drei Tagen abwickeln, sofern alle Dokumente vorliegen. In größeren Städten wie Bangkok kann es durch hohen Andrang zu längeren Wartezeiten kommen. Hier empfiehlt es sich, bereits früh morgens beim Department of Land Transport zu erscheinen oder die Dienste spezialisierter Agenturen in Anspruch zu nehmen.

Eine sorgfältige Übersetzung des deutschen Führerscheins kann hilfreich sein, ist aber nicht in allen Provinzen zwingend erforderlich. Das deutsche Konsulat in Bangkok bietet entsprechende Beglaubigungen an, die Kosten belaufen sich auf etwa zweitausendeinhundertfünfundvierzig Baht. Die Übersetzung sollte maximal einen Monat alt sein, wenn sie beim Department of Land Transport vorgelegt wird.

Verhalten bei Verkehrskontrollen

Bei Verkehrskontrollen gilt es, Ruhe zu bewahren und kooperativ zu sein. Die Polizisten haben klare Anweisungen und folgen einem standardisierten Ablauf. Wer die geforderten Dokumente vorzeigen kann und freundlich auftritt, wird in der Regel zügig abgefertigt. Wichtig ist, immer sowohl den nationalen als auch den internationalen Führerschein mitzuführen, da beide Dokumente in Kombination verlangt werden.

Bestechungsversuche sind strikt zu vermeiden. Die Zeiten, in denen sich Verkehrsverstöße durch kleine Zahlungen regeln ließen, gehören weitgehend der Vergangenheit an. Die Behörden gehen mittlerweile hart gegen korrupte Beamte vor, und Touristen, die Bestechung anbieten, machen sich strafbar. Die offiziellen Strafen müssen bei der zuständigen Polizeistation bezahlt werden, wo eine ordnungsgemäße Quittung ausgestellt wird.

Wer trotz gültiger Dokumente ein Bußgeld aufgebrummt bekommt, sollte sich die Quittung geben lassen und gegebenenfalls bei der Touristenpolizei nachfragen. Diese spezielle Einheit ist auf die Bedürfnisse ausländischer Besucher ausgerichtet und kann bei Problemen vermitteln. Die Touristenpolizei ist telefonisch unter einer landesweiten Hotline erreichbar und verfügt über englischsprachige Mitarbeiter.

Die richtige Versicherung

Ein oft übersehener Aspekt betrifft den Versicherungsschutz. Viele Fahrzeugvermieter bieten Haftpflichtversicherungen an, die jedoch im Schadensfall nur greifen, wenn der Fahrer über einen gültigen Führerschein verfügt. Wer ohne gültige Lizenz einen Unfall verursacht, muss sämtliche Kosten selbst tragen. Diese können bei Personenschäden schnell sechsstellige Beträge erreichen.

Reiseversicherungen decken Unfälle mit selbst gelenkten Fahrzeugen häufig nicht ab oder schließen Motorräder und Roller grundsätzlich aus. Wer regelmäßig in Thailand Fahrzeuge nutzt, sollte eine spezielle Auslandsversicherung abschließen, die explizit auch motorisierte Zweiräder einschließt. Die Prämien variieren je nach Versicherungsumfang, liegen aber deutlich unter den möglichen Schadenskosten.

Bei Unfällen mit Personenschäden ist es zwingend erforderlich, die Polizei zu rufen und einen offiziellen Bericht erstellen zu lassen. Dieser Bericht ist später für Versicherungsansprüche unverzichtbar. Selbst bei kleineren Blechschäden sollte eine polizeiliche Dokumentation erfolgen, um spätere Streitigkeiten zu vermeiden. Die thailändische Polizei nimmt Unfallberichte sehr ernst und erstellt detaillierte Protokolle.

Kulturelle Besonderheiten im Straßenverkehr
Linksverkehr und lokale Gepflogenheiten

Der Linksverkehr stellt für viele europäische Fahrer die größte Umstellung dar. Besonders in Stresssituationen oder beim Abbiegen besteht die Gefahr, instinktiv auf die gewohnte rechte Seite zu wechseln. Anfänger sollten sich Zeit nehmen, um sich an die neue Fahrsituation zu gewöhnen, und zunächst nur auf wenig befahrenen Straßen üben. In dichtem Verkehr kann die Umstellung überfordernd wirken.

Die thailändische Fahrweise unterscheidet sich grundlegend von europäischen Standards. Verkehrsregeln werden flexibler ausgelegt, Abstände sind oft geringer, und spontane Fahrmanöver gehören zum Alltag. Defensives Fahren ist unerlässlich. Wer mit der Mentalität deutscher Straßen an thailändische Verkehrssituationen herangeht, wird schnell überfordert sein. Die Fähigkeit, vorauszuschauen und mit unerwarteten Aktionen anderer Verkehrsteilnehmer zu rechnen, ist überlebenswichtig.

Ampeln funktionieren in Thailand nach einem anderen System als in Deutschland. Es gibt keine gelbe Übergangsphase. Die Ampel schaltet direkt von grün auf rot. Eine blinkende rote Ampel signalisiert keine Fahrterlaubnis mit Vorsicht, sondern bedeutet eindeutig Halt. Diese Unterschiede mögen trivial erscheinen, führen aber regelmäßig zu gefährlichen Situationen, wenn ausländische Fahrer sie nicht kennen.

Besonderheiten bei Motorradfahrten

Motorräder und Roller nehmen in Thailand eine Sonderstellung ein. Sie werden nicht nur als Fortbewegungsmittel, sondern als Lebensader für Millionen Menschen genutzt. Entsprechend dicht ist der Verkehr auf zwei Rädern, und entsprechend hoch sind die Unfallzahlen. Wer in Deutschland nur gelegentlich Motorrad fährt, sollte sich der erhöhten Risiken bewusst sein.

Die Helmpflicht gilt für Fahrer und Beifahrer gleichermaßen. Viele Vermieter stellen Helme zur Verfügung, deren Qualität jedoch oft fragwürdig ist. Wer häufiger fährt, sollte in einen hochwertigen Helm investieren. Die Strafen für Verstöße gegen die Helmpflicht wurden in den vergangenen Jahren mehrfach erhöht und können bis zu zweitausend Baht pro Person betragen. Bei Unfällen ohne Helm verweigern Versicherungen zudem regelmäßig die Leistung.

Leben und Arbeiten in Thailand

Für Ausländer, die dauerhaft in Thailand leben und arbeiten möchten, ist der thailändische Führerschein faktisch unverzichtbar. Er erleichtert nicht nur die Mobilität, sondern dient auch als offizielles Ausweisdokument und kann bei verschiedenen behördlichen Vorgängen vorgelegt werden. Viele Dienstleister verlangen den thailändischen Führerschein als Identitätsnachweis, da sie mit ausländischen Dokumenten nicht vertraut sind.

Die Verlängerung des thailändischen Führerscheins nach Ablauf der zweijährigen Probezeit erfolgt unkompliziert. Eine erneute Prüfung ist nicht erforderlich, lediglich die medizinische Untersuchung muss wiederholt werden. Die Kosten für den Fünfjahresführerschein liegen bei etwa sechshundert Baht. Wer seinen Führerschein rechtzeitig verlängert, vermeidet die Notwendigkeit, das gesamte Prozedere erneut zu durchlaufen.

Ein oft übersehener Vorteil betrifft Ermäßigungen bei Eintrittspreisen. Viele Sehenswürdigkeiten, Nationalparks und Museen gewähren thailändischen Staatsbürgern deutlich niedrigere Preise als ausländischen Besuchern. Wer einen thailändischen Führerschein vorzeigt, wird manchmal ebenfalls als Resident behandelt und erhält den günstigeren Tarif. Dies funktioniert nicht überall, kann aber erhebliche Einsparungen bedeuten.

Das Punktesystem und seine Auswirkungen

Seit Anfang zweitausenddreiundzwanzig verfügt Thailand über ein Punktesystem für Führerscheininhaber. Jeder Fahrer startet mit zwölf Punkten, die bei Verkehrsverstößen abgezogen werden. Geschwindigkeitsüberschreitungen, das Überfahren roter Ampeln, Fahren unter Alkoholeinfluss und andere schwere Verstöße führen zum Punkteabzug. Bei Erreichen von null Punkten wird der Führerschein entzogen.

Die Wiedererlangung eines entzogenen Führerscheins erfordert eine erneute vollständige Prüfung inklusive Schulung und Tests. Für Ausländer kann dies besonders problematisch werden, da die meisten Schulungen nur auf Thailändisch angeboten werden. Wer seinen Führerschein durch Verstöße verliert, steht vor erheblichen bürokratischen Hürden und zeitlichem Aufwand.

Das Fahren ohne gültigen Führerschein kann mittlerweile mit bis zu drei Monaten Gefängnis und Geldstrafen von bis zu zehntausend Baht geahndet werden. Bei Wiederholungstätern erhöhen sich die Strafen drastisch. Wer unter Alkoholeinfluss erwischt wird, muss mit bis zu zwei Jahren Haft und Geldstrafen von bis zu hunderttausend Baht rechnen. Diese Strafen werden auch tatsächlich verhängt und sind keine theoretischen Drohungen.

Fazit und Ausblick

Die Zeiten, in denen Ausländer in Thailand ohne größere Konsequenzen die Verkehrsregeln ignorieren konnten, sind endgültig vorbei. Die Behörden haben erkannt, dass nachlässige Kontrollen zu einer inakzeptablen Zahl von Unfällen führen und setzen nun konsequent auf Durchsetzung der bestehenden Gesetze. Diese Entwicklung mag für manche unbequem erscheinen, dient letztendlich aber der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer.

Wer sich rechtzeitig informiert und die notwendigen Dokumente beschafft, kann Thailand weiterhin problemlos auf eigene Faust erkunden. Der Aufwand für einen internationalen oder thailändischen Führerschein hält sich in Grenzen und zahlt sich durch die gewonnene Mobilität vielfach aus. Die Investition in Vorbereitung und korrekte Papiere erspart nicht nur Ärger mit den Behörden, sondern ermöglicht auch ein entspannteres Reiseerlebnis.

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Die geplanten Verschärfungen zeigen, dass Thailand seine Verkehrssicherheit ernst nimmt und sich an internationale Standards angleichen möchte. Ausländische Besucher und Residenten sollten diese Entwicklung als Chance begreifen, sich intensiver mit den lokalen Gepflogenheiten auseinanderzusetzen. Wer die Verkehrsregeln kennt und respektiert, wird Thailand als faszinierendes Reiseland mit großartigen Möglichkeiten zur individuellen Mobilität erleben können.

Die wichtigste Empfehlung lautet: Vorbereitung ist alles. Wer sich vor der Reise um die notwendigen Dokumente kümmert, aktuelle Informationen einholt und sich der Unterschiede im Straßenverkehr bewusst ist, wird Thailand sicher und legal bereisen können. Die Einhaltung der Vorschriften ist keine lästige Pflicht, sondern die Grundlage für einen unbeschwerten Aufenthalt in einem der schönsten Länder Südostasiens.

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13 Kommentare zu „Führerschein Thailand: Strafen für Ausländer

  1. Klar, jeder Thai hat einen Führerschein 555. Wenn nicht ist es auch egal, Bussen können sie eh nicht bezahlen. Also hält man sich wieder mal an die Ausländer, ist doch logisch.

  2. Kradi, bin ganz Deiner Meinung! Aber das größte Problem hier auf Phuket ist die Polizei. Es geht nicht um Unfallvermeidung, sondern um Abkassieren. Das beginnt mit „Teegeld“ kassieren bei den Shops, welche die Motorräder mit illegalen Auspuffanlagen und Tuning aufrüsten. Und somit kommen junge Touristen nur wegen dieser Aspekte nach Thailand. Damit ungestört die Raserei stattfinden kann. Und das ist leider nicht meine Meinung, das sind die Fakten. Ich erlebe es täglich, mit eigenen Augen, wenn ich hier unterwegs bin. Auch die Schmiergeldbezahlung habe ich schon miterleben dürfen und nicht nur in Motorrad-Shops. Die Raser fahren oben ohne und Helm an der Polizeikontrolle vorbei. Wer will sich schon sein eigenes Geschäft kaputt machen.

  3. bin kein engel und habe bestimmt auch den einen o. anderen fehler AAAABER,
    ich bin 16j. durchweg im land , war die ersten 4j.in phuket mit dem bic bike unterwegs ,
    habe mir dann einen pik up zugelegt .
    seit nunmehr 16j. nehme ich fast taeglich am strassenverkehr teil und ich habe bisher nicht
    eine einzige busse erhalten !!!
    WIE KOMMT DAS ???
    ganz einfach , ich halte mich so gut es geht an recht und ordnung , helm , gurt usw usw usw.
    ich bin auch noch kein einziges mal abgezockt wurden.
    wie schon oben geschrieben ,die unfallzahlen mit farangs nehmen zu , landesweit .
    die auswaertigen aemter schreiben noch etwas human das man aufpassen soll im verkehr !
    was glaubt ihr was passiert wenn eine reisewarnung einhergeht , ja das ist ein scharfes schwert
    und auf dieses hat thailand kein bock ,und deshalb nehmen sie farangs ins visier.
    und wisst ihr was , es ist richtig so, wenn thais im verkehr zu tode kommen ist das thailand seine angelegenheit
    wie es damit umgeht, und das interessiert auch andere laender nicht.
    haltet euch einfach an recht und ordnung und ihr werdet nicht gebuesst o. wie ihr sagt abgezockt .
    mal in ruhe drueber nachdenken .
    p.s. glaube das ich schon mal im parkverbot geparkt habe 🤫

  4. Frank, ich stimme Dir zu! Aber der Weg der hauptsächlich hier auf Phuket eingeschlagen wird ist falsch. In anderen Regionen läuft das etwas besser. Die Unfallzahlen steigen ja auch dadurch, durch das fahren mit illegalen Motorrädern und durch Fahrer, die in ihrem Land vielleicht 3 Monte fahren können und hier auf nie vorher gesehene Verkehrssituationen treffen. Diese jungen Leute spielen Lotterie und fahren um ihr und der anderen Leben im öffentlichen Straßenverkehr. Ich bin jetzt seid 15 Jahren hier auf Phuket. Der Anstieg dieser Situation ist ab Covid zu verzeichnen. Du kannst hier froh sein, ohne Unfall wieder nach Hause zu kommen.

  5. Leider trifft es NICHT zu, dass der Thailändische Führerschein zum Führen von Fahrzeugen in allen zehn Ländern des südostasiatischen Staatenbundes berechtigt, ohne dass ein separater Internationaler Führerschein erforderlich wäre. Bei all meinen Reisen mit dem Motorrad in Südostasien wurde ich im Fall einer polizeilichen Verkehrskontrolle IMMER nach meinem Internationalen Führerschein gefragt, mit dem Hinweis, dass der Thailändische Führerschein alleine nicht ausreicht… 🌏🇲🇾🇻🇳🇱🇦🇰🇭🏍️

  6. Ihr schreibt nur von Europäer, was ist mit Thais ab 12 Jahren bis zum hohem Alter ohne Führerschein??
    Mit Inder, Chinesen Russen usw. ohne Fahrunterricht

  7. in Thailand gibt es meiner Kenntnis nach separate Führerscheine für 2-Räder („Motorrad“) und Auto.
    In D ist – bei der alten Klasse 3 – es ebenfalls erlaubt, dass Roller bis 50 ccm gefahren werden dürfen.

    Beantragt man nun einen internationalen Führersschein, wird dort nicht die Klasse A bescheinigt („Motorrad“), so dass dort keine Roller gefahren werden dürfen???
    Oder habe ich einen Denkfehler…..

  8. Hallo Swen, in Thailand gibt es wie Du sagst, zwei Führerscheine, einmal PKW und einmal Motorrad. Kommst Du mit Deinem Internationalen Führerschein, wird der nach einem Seh.- Reaktionstest, sowie einem im Internet stattfindenden Test auf diese zwei Führerscheine umgeschrieben. Ich kann jetzt obwohl ich in Deutschland keinen Motoradführerschein hatte, jetzt hier alle Motorräder fahren. So war es jedenfalls bei mir.

  9. ….Zudem berechtigt er zum Führen von Fahrzeugen in allen zehn Ländern des südostasiatischen Staatenbundes, ohne dass ein separater internationaler Führerschein erforderlich wäre….
    es wäre schön wenn ihr vom wochenblitz einmal diese länder nennen könntet. aber wie Harry schreibt: Bei all meinen Reisen mit dem Motorrad in Südostasien wurde ich im Fall einer polizeilichen Verkehrskontrolle IMMER nach meinem Internationalen Führerschein gefragt, mit dem Hinweis, dass der Thailändische Führerschein alleine nicht ausreicht…
    was denn nun???

    …. Der internationale Führerschein nach dem Abkommen von neunzehnhundertsechsundzwanzig kann bei der zuständigen Führerscheinstelle beantragt werden….
    was soll denn dieser absolut überflüssige satz? ? ? ganz zu anfang habt ihr vom wochenblitz geschrieben, daß genau dieses abkommen in thailand nicht mehr gültig ist und jetzt erwähnt ihr das noch. ist euch die thai-mentalität zu kopfe gestiegen?

    ….Die Touristenpolizei ist telefonisch unter einer landesweiten Hotline erreichbar und verfügt über englischsprachige Mitarbeiter…..
    und warum veröffentlicht ihr diese telefonnummer nicht in diesem beitrag?

    zur verlängerung des thai führerscheines benötigt man zusätzlich zum ärtzlichen attest auch noch den seh- und reaktionstest der beim LTO gemacht wird. und natürlich die wohnsitzbescheinigung von der immigration

    ich wurde diese jahr in pattaya bei einer ganz normalen verkehrskontrolle angehalten. leider sprach der polizist absolut kein englisch und so zeigte er mir auf 3 farbigen kopien diverse europäische führerscheine und zusätzlich die internationalen. ich schüttelte den kopf und er sah sehr erfreut aus und stellte einen strafzettel aus. da ich den nicht lesen konnte bat ich mit hilfe von anderen angehaltenen um ein gespräch mit einem polizisten der englisch sprechen konnte. daraufhin kam einer ( sein jacket war voller abzeichen) und erklärte mir in sehr gutem englisch, daß ich, da ich keinen internationalen führerschein hatte, eine strafe zu zahlen hätte. ich zeigte ihm dann meinen thaiführerschein und er lachte nur. wir sprachen dann noch bestimmt 15 minuten über das verkehrsgeschehen und ich erkläre ihm daß sein kollege mir nur kopien von europäischen und den dazugehörigen internationalen führerschein zeigte und die hatte ich ja wirklich nicht dabei. nach einem thai schein hatte er nicht gefragt

  10. Am besten Thailand am Internationalen Gerichtshof auf Diskriminierung verklagen?

    Was sagt die thailändische Wochenblitz Redaktion?

    Schreibe ich negativ über die Thais werde ich blockiert wegen diskriminierenden Komentar.

    Aber die Thailändische Regierung darf Ausländer diskriminieren.

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