Pick-up versperrt Krankenwagen – Patient stirbt

Pick-up versperrt Krankenwagen – Patient stirbt
Khaosod

Drama in Krabi, Thailand! Ein Pick-up-Fahrer blockiert einen Krankenwagen, während Ärzte um das Leben eines schwerkranken Patienten kämpfen. Tränen, Bitten, Chaos – und am Ende: ein tödliches Versagen durch Egoismus.

Minuten des Grauens vor der Notaufnahme

In der Nacht zum 16. Oktober 2568 (2025) spielt sich im Krankenhaus Plai Phraya eine Szene ab, die kaum zu fassen ist. Ein Mann parkt seinen braunen Toyota-Pick-up direkt hinter einem Rettungswagen – just in dem Moment, als Ärzte einen Herzinfarktpatienten mit Atemstillstand in die Notaufnahme bringen und dringend in ein größeres Krankenhaus nach Krabi verlegen wollen.

Während die Mediziner alles daransetzen, den Patienten zu stabilisieren, versperrt der Wagen den einzigen Weg. Sekunden entscheiden über Leben und Tod – doch der Fahrer reagiert nicht sofort. Stattdessen kommt es zu lautstarken Auseinandersetzungen und wertvollen Minuten, die verrinnen.

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Verzweifelte Bitte auf Knien

Zeugen berichten von herzzerreißenden Szenen: Angehörige des Patienten knien weinend auf dem Boden, flehen den Fahrer an, das Auto wegzufahren. „Bitte, nur ein paar Sekunden!“, soll eine Frau geschrien haben.

Doch der Mann, offenbar aufgebracht, weil seine eigene Mutter im Krankenhaus warten musste, schimpft stattdessen auf die Krankenschwestern und die angeblich „schlechte Organisation“. Erst nach mehreren Bitten, Tränen und lauten Worten bewegt er sich – doch jede Sekunde zählt.

Als der Weg endlich frei ist, hasten Ärzte und Sanitäter mit der Trage zum Rettungswagen. Der Patient wird angeschlossen, intubiert, überwacht – aber sein Herz gibt auf dem Weg nach Krabi auf.

Krankenhaus verteidigt Personal – und mahnt Respekt an

In einer offiziellen Erklärung drückt das Krankenhaus sein tiefes Beileid aus. „Wir haben alles nach medizinischen Standards getan“, heißt es in dem Schreiben. Die Klinik betont, dass die Mitarbeiter in jener Nacht unter enormem Druck standen und keine Zeit für Diskussionen hatten.

Die Leitung des Krankenhauses nennt den Vorfall „eine tragische Erinnerung daran, wie wichtig Kooperation und Mitgefühl sind“. Das Verhalten des Pick-up-Fahrers habe den Rettungseinsatz massiv behindert – und damit möglicherweise den Tod des Patienten begünstigt.

Gleichzeitig ruft die Klinik die Öffentlichkeit zu mehr Rücksichtnahme in Notsituationen auf. „Ein paar Meter können über Leben und Tod entscheiden“, mahnt ein Sprecher.

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Wut und Trauer in den sozialen Medien

Nach Bekanntwerden des Falls explodieren die sozialen Netzwerke: Tausende Thais zeigen sich fassungslos. Unter den Thai Hashtags fordern Nutzer harte Konsequenzen für den Fahrer. Viele teilen persönliche Geschichten über ähnliche Situationen – von blockierten Einsatzfahrzeugen, über ignorierte Sirenen, bis hin zu Fällen, bei denen Hilfe zu spät kam.

„Wie kann man so etwas tun?“, schreibt eine Nutzerin. „Ein Herzinfarkt kennt keine Geduld.“ Andere loben die medizinischen Teams, die trotz Chaos „bis zur letzten Sekunde gekämpft“ hätten.

Viele fragen sich: Wie viel ist ein Leben wert?

Der Tod des Patienten wird nun auch behördlich untersucht. Laut thailändischem Recht kann das Blockieren eines Rettungsfahrzeugs als Behinderung staatlicher Arbeit gelten – und mit empfindlichen Strafen geahndet werden.

Doch über juristische Fragen hinaus bleibt die moralische. Wie konnte Rücksichtslosigkeit so weit führen? Der Fall von Krabi ist längst mehr als nur eine Schlagzeile – er ist ein Spiegelbild gesellschaftlicher Gleichgültigkeit.

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Quelle: Khaosod

9 Kommentare zu „Pick-up versperrt Krankenwagen – Patient stirbt

  1. Es ist leider so, das, obwohl Thailand als das „Land des Laechelns“ bezeichnet wird, sehr stark Egoismus und Ruecksichtslosigkeit verbreitet ist, besonders im Strassenverkehr.
    Habe schon sehr oft gesehen – und einmal selbst im Rettungswagen liegend und an lebenserhaltenden Geraeten angeschlossen erlebt – das sich keiner darum kuemmert wenn ein RTW mit Sirene und Blaulicht angefahren kommt. Es faehrt niemand an die Seite um Platz zu schaffen. Solche Personen sollten angezeigt und wegen „unterlassener Hilfeleistung und vorsaetzlicher Koerperverletzung“ abgestraft werden.
    Ich hoffe das dieser unverantwortliche PickUp-Fahrer hinter Gittern verschwindet – und das das publik gemacht wird um allen zu zeigen das es sich nicht um ein Kavaliersdelikt handelt, RTW und Aerzte zu behindern. Hinterher laecheln und mit den Schultern zucken reicht nicht.

  2. Das ist die Thai Mentalität und die Ablehnung von offener Kritik. Mir sagt keiner, was ich tun soll! Ohne zu fragen, ist die Aufforderung oder Kritik richtig und gerechtfertigt. Das ist sogar mit das Gefährlichste, was dir in Thailand passieren kann, wenn sie vollkommen durchdrehen.

  3. Vollkommen normal in diesem Land. Ein „echter Thai“ scheißt auf jede (Verkehrs-) Regel.

    Direkt auf der anderen Seite der Thai-Lao Freunschaftsbrücken ein absolut gegensätzliches Verhalten. Min. 99% der Verkehrsteilnehmer fahren regelkonform, vorsichtig und rücksichtsvoll. Kommt irgendetwas mit Sirene und Blaulicht fährt alles und jeder sofort auf die Seite.

    Warum hat Thailand wohl seit Jahrzehnten den Titel des gefährlichsten Landes mit dem tödlichsten Strassenverkehr? Ok, ok, ok, in einigen Jahren sind die angeblich auf Platz 2 „abgerutscht“. Wie aber mein alter Mathelehrer schon vor 50 Jahren sagte: Ich glaube nur der Statistik, die ich selber gefälscht habe.

  4. Bei uns in Europa lernt man in der Fahrschule, wie man eine Rettungsgasse bildet und wie man sich verhalten muss, wenn sich ein Fahrzeug mit Blaulicht und Sirene nähert. Vor drei Jahren war ich selbst auf eine Ambulanz angewiesen. Bei Stau an der Kreuzung stand das Fahrzeug mit eingeschaltetem Blaulicht und Sirene geschlagene 3 Minuten! Niemand gab den Weg frei! Fahrunterricht bei einem Fahrlehrer, mit Betonung auf Fahrlehrer, sollte obligatorisch sein, damit wenigstens ein Grundwissen vermittelt wird, wie man sich auf der Strasse zu verhalten hat. Es ist nicht damit getan, ein blödsinniges Video anzuschauen. Auto- und Motorradfahren sind immer noch Charaktersache und bedürfen gesundem Menschenverstand!

  5. Die Thais würden es vielleicht lernen wenn man bei so einem Fall eine Anklage wegen Mordes bekommt. Würde solche rücksichtslosen Menschen 20 Jahre ins Gefängnis.

    Egal wo auf dieser Welt, solche Menschen braucht niemand

  6. Die Kommentare sprechen eine deutliche Sprache. Es offenbart einmal mehr die thailändische Mentalität. Ein Wunder, dass die Beiträge der Kommentatoren nicht vom WB als Thai-Bashing beurteilt und zensiert wurden.

  7. Derlei Dinge gibt es leider immer wieder einmal. Sind diese Leute generell dumm und stur, oder aus Bosheit
    einfach Querulanten?
    Kenne mich juristisch nicht besonders aus, -Thai-Justiz sowieso nicht-, und bleibt die Frage,
    ob in so einem Fall nicht Zivilcourage oder „Selbsthilfe“ durch mehrere anwesende Personen
    gerechtfertigt, oder sogar gesetzlich gedeckt wäre…….?
    Geht ja wirklich um Menschenleben………

Kommentare sind geschlossen.