Flugpreise in Thailand steigen!

Suvarnabhumi Airport - Wichtiges Drehkreuz in Asien
The Nation

Thailand erhöht die Preise – Airlines und Touristen im Visier
Die thailändische Regierung setzt auf höhere Gebühren im Luftverkehr. Doch was bedeutet das für Urlauber, Airlines und die gesamte Tourismusbranche? Die geplanten Erhöhungen sorgen für Diskussionen – und werfen viele Fragen auf.

Gebühren: Was kommt auf Reisende zu?

Die Airports of Thailand wollen die Passagiergebühr von bisher 730 Baht anheben. Gleichzeitig plant die Civil Aviation Authority of Thailand eine Erhöhung der internationalen Reiseabgabe von 15 Baht. Zusätzlich steht die Einführung einer Tourismussteuer von 300 Baht im Raum. Auch die Aeronautical Radio of Thailand Ltdund die Immigration Bureau denken über höhere Navigations- und Inspektionsgebühren nach.

Diese Maßnahmen könnten die Reisekosten für Thailand-Urlauber spürbar steigen lassen. Besonders für preisbewusste Touristen und Familien wird der Trip nach Bangkok, Phuket oder Chiang Mai damit deutlich teurer. Experten warnen: „Die zusätzlichen Gebühren treffen vor allem Reisende mit knappem Budget“, so ein Branchenkenner.

Airlines unter Druck: Margen schrumpfen weiter

Nicht nur die Passagiere, auch die Fluggesellschaften geraten durch die neuen Gebühren ins Schwitzen. Die International Air Transport Association (IATA) schlägt Alarm: Die ohnehin geringen Gewinnspannen der Airlines könnten weiter schrumpfen. Sheldon Hee, IATA-Vizepräsident für Asien-Pazifik, betont: „Jede zusätzliche Gebühr schränkt die Möglichkeiten der Airlines ein, neue Strecken zu eröffnen oder günstige Tickets anzubieten.“

Laut IATA liegt die durchschnittliche Gewinnmarge der Airlines in der Region bei gerade einmal 1,9 Prozent – das entspricht etwa 2,60 US-Dollar pro Passagier. Steigen die Kosten, könnten Airlines gezwungen sein, Flüge zu streichen oder die Preise zu erhöhen. Die Folge: Weniger Auswahl und höhere Preise für die Kunden.

Tourismus-Zahlen rückläufig: Alarmstufe Rot für Thailand?

Thailand verzeichnete im laufenden Jahr bereits über 25 Millionen ausländische Besucher. Doch im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang von sieben Prozent. Die neuen Gebühren könnten diesen Trend verstärken und die ehrgeizigen Ziele der Regierung gefährden, das Vorkrisenniveau beim Tourismus wieder zu erreichen.

Insbesondere Billigflugreisende und Familien könnten sich künftig für andere Reiseziele entscheiden. „Thailand lebt von einem Mix aus Luxus- und Budget-Touristen. Die Balance ist jetzt in Gefahr“, warnt ein Insider aus der Tourismusbranche. Die Sorge: Das Land könnte an Attraktivität für preisbewusste Urlauber verlieren.

Neue Flugrouten als Hoffnungsschimmer

Um den Negativtrend zu stoppen, setzt Thailand auf neue Impulse. Die Tourism Authority of Thailandkündigte für das vierte Quartal 80 neue internationale Flugrouten an. Besonders im Fokus: der chinesische Markt. Im Rahmen der Initiative „Thailand Summer Blast“ werden allein aus China 731 Charterflüge erwartet, darunter viele aus Macau.

Diese neuen Verbindungen sollen den Einbruch bei den Besucherzahlen abfedern. Doch Branchenexperten mahnen: „Neue Routen allein reichen nicht, wenn die Gesamtkosten für Reisende weiter steigen“, so ein Vertreter der Luftfahrtbranche.

Regierung sucht nach Lösungen – Gebührensenkungen möglich?

Die thailändische Regierung zeigt sich alarmiert. Vizepremier Thamanat Prompow hat angekündigt, mit den Airports of Thailand über niedrigere Lande- und Parkgebühren zu verhandeln. Ziel ist es, die Belastung für Airlines zu reduzieren und so mehr Flüge ins Land zu holen.

Ob diese Maßnahmen ausreichen, bleibt abzuwarten. Die Branche fordert mehr Zusammenarbeit zwischen Regierung, Flughäfen und Airlines. „Nur gemeinsam kann die Wettbewerbsfähigkeit Thailands erhalten bleiben“, betont die IATA.

Flugzeug-Engpässe verschärfen die Lage

Ein weiteres Problem: Die internationale Luftfahrt kämpft mit einem Rekord-Auftragsstau. Über 17.000 neue Flugzeuge sind weltweit bestellt, doch die Auslieferungen ziehen sich bis in die 2030er Jahre. Schon jetzt fehlen vielen Airlines die nötigen Kapazitäten, um neue Strecken zu bedienen.

Die IATA meldet zwar einen Anstieg der Passagiernachfrage um 9,8 Prozent im asiatisch-pazifischen Raum. Doch das Angebot wächst nur langsam mit. „Die Kapazitätsengpässe könnten die Ticketpreise weiter steigen lassen“, so ein Branchenanalyst.

Thailand steht vor großen Herausforderungen

Die geplanten Gebührenerhöhungen, rückläufige Touristenzahlen und Engpässe bei den Flugzeugen stellen Thailand vor eine echte Bewährungsprobe. Ob die angekündigten Maßnahmen der Regierung und die neuen Flugrouten ausreichen, um die Wende zu schaffen, bleibt offen. Die nächsten Monate werden zeigen, wie sich die Lage für Urlauber, Airlines und die Tourismusbranche entwickelt.

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Quelle: Asean Now