Trump erwägt Rückkehr zu Atomtests
US-Präsident Donald Trump erwägt eine Rückkehr zu Atomtests – blieb dabei aber auffallend vage. Unklar ist, ob er echte Nuklearsprengköpfe zünden lassen will oder lediglich Trägersysteme wie Raketen testet. Auf Truth Social erklärte Trump: „Wir testen nicht mehr. Aber jetzt, wo es andere wieder tun, sollten wir es auch machen.“ Experten halten dagegen: Derzeit führt kein Land reguläre Nuklear-Explosionsversuche durch. Die Botschaft wirkt wie ein Schlag mit dem Presslufthammer – laut, aber inhaltlich unklar.
Sicherheitsanalyst Jon Wolfsthal kritisiert die Verwirrung: Selbst Trumps eigene Berater müssten interpretieren, was gemeint sei. Fakt ist: In den USA gab es seit 1992 keinen Atomwaffentest mehr, das Moratorium gilt als Grundpfeiler amerikanischer Zurückhaltung nach dem Kalten Krieg. Eine Wiederaufnahme wäre technisch wie politisch aufwendig – und gilt als unwahrscheinlich. Hintergrund: Russlands Präsident Wladimir Putin meldete jüngst Tests einer atomgetriebenen Marschflugrakete und eines Unterwasser-Torpedos. Laut Experten wurden dabei jedoch keine Atomsprengköpfe gezündet.
Risiko eines neuen Wettrüstens wächst
Sollten die USA tatsächlich wieder echte Atomtests durchführen, droht ein gefährlicher Dominoeffekt. Russland und China könnten nachziehen – und ein neues nukleares Wettrüsten wäre da. Der demokratische Senator Ed Markey warnt: Trumps Leichtsinn könnte eine Spirale anheizen, die niemand kontrollieren kann. Brisant: Fachleute sagen, der US-Technologievorsprung könnte durch globale Testserien am Ende eher schrumpfen als wachsen.
Dazu kommt der Preis: Milliardenkosten, internationale Protestwellen, wachsender Druck auf Testgelände und Behörden. Eine Rückkehr zu Nuklearexplosionen würde das fragile Sicherheitsgefüge erschüttern und weltweit Gegenreaktionen provozieren. Anstatt Stärke zu zeigen, riskieren die USA, die Schwelle für Atomwaffeneinsätze zu senken – genau das Szenario, das Rüstungskontrolle seit Jahrzehnten zu verhindern versucht.
Internationale Partner reagieren alarmiert
Die Ankündigung stieß international auf Kritik – besonders aus Russland und China. Auch wenn Putins jüngste Tests von atomgetriebenen Systemen Schlagzeilen machten: Experten betonen, dass keine Nuklearsprengköpfe gezündet wurden. Trumps Vorstoß wirkt wie eine Reaktion auf Moskaus Muskelspiele – doch der Schritt könnte die Lage weiter eskalieren, statt sie zu beruhigen.
Partner und Beobachter sehen die Gefahr wachsender Unsicherheit. Eine neue Testwelle würde Vertrauen zerstören, Inspektionsregime unterlaufen und die diplomische Lage vergiften. Statt kalkulierbarer Abschreckung droht ein Wettlauf um Schockeffekte. Ergebnis: Mehr Risiko, weniger Transparenz, und ein weiterer Rückschritt von den mühsam errungenen Abrüstungsstandards seit Ende des Kalten Kriegs.
Rüstungskontrolle und Verträge unter Druck
Der Abrüstungsvertrag New START läuft bald aus – ein Kernpfeiler der strategischen Stabilität. Der ehemalige US-Botschafter Michael McFaul fordert, die Verlängerung müsse jetzt Priorität haben. Ohne verbindliche Obergrenzen und Verifikation droht ein Wettrennen bei Sprengköpfen und Trägersystemen. Trumps Test-Rhetorik setzt genau jene Regeln unter Stress, die Eskalationen verhindern sollen.
Historisch gilt seit 1992 ein starkes US-Moratorium für Nukleartests. Ein Bruch damit wäre ein symbolischer und praktischer Tabubruch – mit weltweiten Folgen. Fachleute warnen: Jede Abkehr von Abrüstung und Dialog schwächt die Sicherheit aller. Stattdessen braucht es klare Zusagen zur Rüstungskontrolle, um Missverständnisse zu vermeiden und gefährliche Fehlkalkulationen zu verhindern.
Debatte im Kongress und Pentagon
Im Kongress wächst der Widerstand. Senator Ed Markey warnt vor einem „neuen nuklearen Wettrüsten“ und verlangt, die Regierung solle Diplomatie vor militärische Symbolpolitik stellen. Kritiker sehen hinter Trumps Vorstoß mögliche innenpolitische Motive: Härte zeigen, die eigene Basis mobilisieren, außenpolitisch Stärke signalisieren. Doch der Preis dieser Show könnte enorm sein.
Auch im Pentagon sorgt die Unschärfe für Stirnrunzeln: Meint Trump Tests von Trägersystemen – oder echte Nuklearexplosionen? Seit 1992 blieb es bei der Linie, auf neue Atomtests zu verzichten, deren Wiederaufnahme wäre technisch und politisch heikel. Sicherheitsexperten wie Jon Wolfsthal warnen, dass vor allem Russland, China und Nordkorea profitieren könnten – weil sie den Abstand zu den USA schneller verringern würden als umgekehrt.



