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Anutins Frau: „Warum so gemein?“ sorgt für Wirbel

Anutins Frau: „Warum so gemein?“ sorgt für Wirbel
Government House

Eklat um First Lady! Anutins Frau entschuldigt sich für „gemeine Reporter“-Aussage

Die Ehefrau von Premierminister Anutin Charnvirakul hat einen Shitstorm ausgelöst. Die 32-jährige Thananon Niramit beschwerte sich bei Reportern, sie seien „so gemein“ zu ihrem Mann gewesen. Ihre drohend klingende Ansage „Nächstes Mal werde ich mich erinnern“ sorgte für massive Kritik von Politikern und in den Sozialen Medien. Jetzt rudert die First Lady zurück und hat sich in einem Instagram-Post offiziell für ihre unbedachten Worte entschuldigt. Sie beteuert, niemals die Arbeit der Medien herabsetzen zu wollen.

So kam es zum Eklat am Flughafen

Der Vorfall ereignete sich bereits am 28. Oktober, als Premier Anutin vom einem Trip aus Malaysia am Don Mueang Flughafen eintraf. Wie üblich wartete eine Gruppe von Reportern auf den Regierungschef, um ihm aktuelle Fragen zu stellen. Die Themen waren brisant: Es ging um thailändisch-kambodschanische Beziehungen, Abkommen über kritische Mineralien und Handelsrahmen sowie um brisante Vorwürfe, dass ein Koalitions-Abgeordneter Geld von Betrügern erhalten haben soll.

Anutin beantwortete einige der Fragen, brach das Gespräch dann aber wegen seines engen Zeitplans ab. In diesem Moment mischte sich seine Frau ein. Als sie die Journalisten verließ, grüßte sie zwar mit einem respektvollen Wai und einem Lächeln, doch ihre Worte saßen: „Warum seid ihr so gemein zum Premierminister? Nächstes Mal werde ich mich erinnern. … Das ist zu viel.“

Politiker und Öffentlichkeit reagieren empört

Das Video der kurzen Begegnung machte schnell in den Sozialen Medien die Runde und entfachte sofort eine Welle der Empörung. Die Abgeordnete Pukkamon Nunarnan von der People’s Party brachte die öffentliche Kritik auf den Punkt. Sie und viele andere waren der Meinung, dass das Verhalten von Frau Thananon als Bedrohung für die Reporter ausgelegt werden könnte, die nur ihre berufliche Pflicht erfüllten.

Die implizite Drohung „Nächstes Mal werde ich mich erinnern“ wurde weithin als Versuch interpretiert, die Pressefreiheit einzuschüchtern und kritische Fragen künftig zu unterbinden. In einer Demokratie, so der Tenor, müsse die Familie des Regierungschefs auch harte journalistische Nachfragen aushalten können, ohne die Medien persönlich anzugehen.

Die offizielle Entschuldigung auf Instagram

Unter dem Druck der öffentlichen Reaktionen sah sich Thananon Niramit schließlich gezwungen, Stellung zu beziehen. Am Samstag veröffentlichte sie einen offiziellen Entschuldigungstext auf ihrer Instagram-Seite. Darin schrieb sie: „Es war als scherzhafte Bemerkung gemeint, aber ich verstehe, dass sie als unangemessen wahrgenommen worden sein könnte oder einige unwohl fühlen ließ.“ 

Sie beteuerte, absolut keine Absicht gehabt zu haben, Journalisten zu bedrohen oder die Arbeit der Medien herabzuwürdigen. Die 32-Jährige zeigte Einsicht: „Ich nehme das Feedback und die Ratschläge von allen wahr und versichere, stets Respekt vor der Presse zu haben.“ Diese Entschuldigung wurde allgemein als notwendiger und richtiger Schritt aufgenommen, um den entstandenen politischen Schaden zu begrenzen.

Eine Lektion in Medienkompetenz

Der kleine Eklat ist eine wichtige Lektion in Medienkompetenz für die Familie des Premierministers. Die Szene zeigt, wie schnell ein unbedachter Satz, selbst mit einem Lächeln gesagt, die öffentliche Wahrnehmung negativ beeinflussen kann. Für die Ehefran eines der mächtigsten Männer Thailands gelten andere Maßstäbe. Jedes Wort wird gewogen und kann als politisches Signal interpretiert werden.

Die entschuldigenden Worte von Thananon Niramit deuten darauf hin, dass sie diese Lektion gelernt hat. Die Presse wird die Entwicklung weiter aufmerksam verfolgen – ganz sicher ohne „gemein“ sein zu wollen, aber mit der nötigen kritischen Distanz, die zu ihrer Aufgabe gehört.

Politiker & Medien – Ihre Meinung

Sind spontane Bemerkungen wie die von Thananon Niramit harmlos oder respektlos gegenüber der Pressefreiheit? Sollte die politische Elite in Thailand sensibler mit Kritik umgehen – oder werden ihre Worte überbewertet?

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Quelle: Bangkok Post

Dieser Artikel ist auch auf Englisch verfügbar. (This article is also available in English.) → English version

2 Kommentare zu „Anutins Frau: „Warum so gemein?“ sorgt für Wirbel

  1. Die Pressemacher, -oh, pardon, die sakrosankten Medien-, sind immer „gemein“, so man ihnen
    nicht in den Allerwertesten kriecht!
    An die 4 Presse-B’s hält sich sowieso kein Medien
    Die Presse hat zu beobachten und zu berichten,
    nicht aber zu bewerten und zu beurteilen.
    Und wenn es dann doch mal eine „drauf“ gibt,
    dann ist wehleidiges Geheule angesagt……
    Aber die gute Frau hat ja eh schon „gekatzbuckelt“, und die Schnecke gemacht…….

    1. Sehr geehrter Leser

      Vielen Dank für Ihren Kommentar und Ihre ehrliche Meinung zu unserem Bericht. Kritik an den Medien ist selbstverständlich legitim und auch wichtig – Pressefreiheit bedeutet nicht nur das Recht zu berichten, sondern schliesst ebenso das Recht auf öffentliche Diskussion über den Journalismus selbst ein.

      Gestatten Sie uns dennoch eine kurze Einordnung:
      Die Aufgabe unabhängiger Medien besteht darin, zu beobachten, zu berichten – aber auch einzuordnen und zu hinterfragen. Reine Faktenvermittlung ist ein wichtiger Bestandteil journalistischer Arbeit, doch die Einordnung – also das Bewerten von Relevanz, Kontext und möglichen Folgen – gehört untrennbar dazu. Das unterscheidet Journalismus von reiner Informationsweitergabe.

      Wenn öffentliche Personen Kritik an der Berichterstattung üben, ist auch das Teil einer offenen Gesellschaft. Ebenso gehört es aber zur Medienfreiheit, auf solche Kritik zu reagieren und den eigenen Standpunkt darzulegen.

      Wir danken Ihnen, dass Sie sich die Zeit genommen haben, Ihre Sicht zu äussern. Solche Rückmeldungen tragen zu einer lebendigen, vielfältigen Diskussion über den Wert und die Verantwortung freier Medien bei.

      Mit freundlichen Grüssen
      Ihre Redaktion
      Wochenblitz

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