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Halb-Halb-Plus treibt Konsum in Thailand an

BANGKOK, THAILAND – Das neue thailändische Konjunkturprogramm „Half-Half Plus“ hat nach nur fünf Tagen landesweit Käufe im Wert von über 10 Milliarden Baht ausgelöst – ein deutliches Zeichen für die Dynamik des Binnenkonsums.

Rasanter Start für ein Schlüsselprojekt der Regierung

Am 29. Oktober gestartet, gilt das Programm als zentrale Maßnahme der Regierung unter Premierminister Anutin Charnvirakul, um nach Jahren wirtschaftlicher Unsicherheit den Inlandskonsum zu stärken. Nach Angaben des Finanzministeriums beteiligten sich bis Anfang November bereits rund 790.000 Händler – vom Straßenstand bis zum kleinen Friseursalon.

Das Prinzip ist einfach: Bürgerinnen und Bürger erhalten über zwei Monate hinweg digitale Gutscheine im Wert von bis zu 2.000 Baht, die sie im Alltag einsetzen können. Bei jedem Einkauf von maximal 200 Baht pro Tag übernimmt der Staat die Hälfte der Summe. Die Abwicklung erfolgt über die beliebte „Paotang“-App, die während der Pandemie zu einem zentralen Instrument staatlicher Hilfen wurde.

Milliarden-Bilanz nach fünf Tagen

Einen Überblick über die Entwicklung gab Winij Visetsuwanphun, Sprecher des Finanzministeriums. „Bis 17 Uhr am 2. November überstiegen die Transaktionen 10 Milliarden Baht, davon rund 5 Milliarden Baht staatliche Zuschüsse“, erklärte er gegenüber dem Onlineportal Matichon.

Ein Blick auf den Verlauf zeigt den raschen Anstieg: Am ersten Tag verzeichnete das System Käufe über 84 Millionen Baht von rund 470.000 Nutzern, am zweiten Tag waren es bereits über 2 Milliarden, und am dritten Tag stieg die Summe auf 5,4 Milliarden Baht. Besonders stark beteiligte sich die Nordostregion, die etwa 20 Prozent aller Transaktionen ausmachte – vor allem für Lebensmittel und Getränke, die insgesamt über die Hälfte der Ausgaben ausmachten. In den westlichen Landesteilen blieb der Effekt schwächer, da sich dort weniger Händler registrierten.

Zielgruppe und geplante Reichweite

Insgesamt richtet sich „Half-Half Plus“ an 20 Millionen Berechtigte, aufgeteilt in rund 8 Millionen Steuerzahler und 12 Millionen Nicht-Steuerzahler. Ziel ist es, bis Jahresende 44 Milliarden Baht in den Konsumkreislauf zu bringen.

Anders als klassische Bargeldzahlungen steuert das Programm die Unterstützung gezielt in lokale Wirtschaftskreisläufe: Gefördert werden Ausgaben für nicht lebensnotwendige Güter und Dienstleistungen, etwa Mahlzeiten, Spa-Angebote, Friseurbesuche, Maniküren oder öffentliche Verkehrsmittel. Ausgeschlossen sind Alkohol, Tabakwaren, Lotterielose und Geschenkkarten.

Erweiterung um Lieferdienste und Ausblick

Ab dem 7. November sollen zudem Essenslieferdienste teilnehmen, allerdings ausschließlich für Restaurantbestellungen – Liefergebühren sind nicht Teil der Subvention. Damit reagiert die Regierung auf den starken Trend zum Onlinekonsum, der in den Städten weiter zunimmt.

Für Händler im ganzen Land bedeutet das Programm eine dringend benötigte Umsatzsteigerung nach Zeiten knapper Nachfrage. Kleine Straßencafés, Märkte und Dienstleister spüren bereits erste Entlastung. Viele Beobachter werten das Programm als erfolgreichen Auftakt für eine breiter angelegte Konsumförderung, auch wenn die langfristige Wirkung noch offen ist.

„Die Menschen gönnen sich wieder kleine Dinge, und das belebt unsere Gemeinden“, hieß es von einem Marktverkäufer in Bangkok – ein Stimmungsbild, das derzeit viele teilen.

Bedeutung für die Wirtschaft

Mit dem kräftigen Start sendet Thailand ein deutliches Signal: Durch gezielte Konsumanreize will die Regierung den Binnenmarkt als Stütze der Gesamtwirtschaft festigen. Ob die Maßnahme bis zum Jahresende das anvisierte Ziel von 44 Milliarden Baht Umlaufvolumen erreicht, dürfte maßgeblichen Einfluss auf die Haushalts- und Beschäftigungspolitik 2026 haben.

Für den Moment wirkt das Programm wie ein Stimmungsaufheller – für Verbraucher, Händler und das wirtschaftspolitische Selbstvertrauen des Landes gleichermaßen.

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Quelle: The Pattaya News

Dieser Artikel ist auch auf Englisch verfügbar. (This article is also available in English.) → English version

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