Streit, Alkohol und tragisches Ende

Streit, Alkohol und tragisches Ende
The Pattaya News

LAEM CHABANG, THAILAND – Ein 39-jähriger Mitarbeiter der Stadtverwaltung von Laem Chabang ist am Montagmorgen tot auf einer Hängematte hinter dem Verwaltungsgebäude aufgefunden worden. Erste Ermittlungen deuten darauf hin, dass der Mann bereits viele Stunden zuvor verstorben war. Hinweise auf ein Fremdverschulden ergaben sich nicht.

Fundort und erste Erkenntnisse

Gegen 8.30 Uhr erhielten Rettungskräfte der Sawang Prateep Sri Racha Foundation einen Notruf über einen Todesfall auf dem Gelände der Stadtverwaltung im Unterbezirk Thung Sukhla. Beamte der Polizeistation Laem Chabang trafen wenig später gemeinsam mit einem Ermittlerteam ein.

Der Verstorbene, See Thongphao, arbeitete als Techniker in der Ingenieurabteilung der Kommune. Seine Leiche lag mit überkreuzten Beinen in einer Hängematte neben einem Sitzbereich, der linke Arm hing herab. Nach Angaben der Polizei hatte bereits Totenstarre eingesetzt; der Tod war demnach mindestens zehn Stunden zuvor eingetreten. Äußere Verletzungen oder Anzeichen eines Kampfes wurden nicht festgestellt.

Aussagen von Kollegen und Angehörigen

Am Fundort befanden sich neben den Einsatzkräften auch seine Ehefrau, Nit Suriya (60), sowie mehrere Arbeitskollegen.

Ein Kollege, Sakda Chaimueang (42), schilderte, er habe den Verstorbenen am Morgen zunächst für schlafend gehalten. „Ich rief seinen Namen und berührte ihn – da merkte ich, dass er kalt und steif war,“ sagte er den Ermittlern. Er alarmierte umgehend die Vorgesetzten.

Sakda berichtete, dass See Thongphao seit Freitag auf dem Gelände übernachtet hatte, nachdem er wegen eines Streits mit seiner Frau nicht nach Hause durfte. „Er hatte kein Geld mehr für Alkohol, also blieb er hier,“ sagte der Kollege. Er selbst habe ihm noch 100 Baht für das Wochenende gegeben.

Mitarbeiter tot in Hängematte hinter Rathaus gefunden
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Konflikt zu Hause und mögliche Todesursache

Ehefrau Nit bestätigte, dass ihr Mann seit Jahren stark trank. Immer wieder sei es zu Streit gekommen, weil er tagelang mit Freunden unterwegs gewesen sei. „Ich fragte ihn, warum er nicht nach Hause komme – wir haben alles da, sogar Reis und Schnaps,“ erklärte sie. Schließlich habe sie seine Kleidung gepackt und ihm am Freitag hinter dem Rathaus übergeben. Danach habe sie ihn nicht mehr gesehen, da sie am Wochenende auf dem Markt gearbeitet habe.

Laut ihren Angaben hatte ihr Mann in der Vergangenheit mehrfach abrupt mit dem Trinken aufgehört. Nit vermutete, dass das plötzliche Absetzen nach längeren Trinkphasen einen Schock ausgelöst haben könnte.

Polizeiliche Einschätzung und weitere Schritte

Die Polizei führte noch am selben Tag Befragungen von Angehörigen und Kollegen durch. Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass der Mann entweder an einer körperlichen Vorerkrankung oder infolge eines plötzlichen Alkoholentzugs gestorben ist.

Da keine Verdachtsmomente auf Fremdeinwirkung bestanden und die Angehörigen keine Einwände erhoben, wurde der Leichnam an Rettungshelfer übergeben, die ihn zur medizinischen Untersuchung in ein Krankenhaus brachten. Das Ergebnis der Autopsie soll endgültige Klarheit zur Todesursache bringen.

Im Anschluss wollen die Hinterbliebenen die traditionellen religiösen Bestattungsrituale durchführen – ein üblicher Schritt in der Region Chonburi, wo familiäre und spirituelle Verbundenheit auch im Tod eine zentrale Rolle spielen.

Hintergrund

Laem Chabang, etwa 25 Kilometer nördlich von Pattaya gelegen, ist einer der wichtigsten Industrie- und Hafenstandorte Thailands. Die Stadtverwaltung beschäftigt zahlreiche technische Mitarbeiter, die an Infrastrukturprojekten und kommunalen Wartungsarbeiten beteiligt sind. Fälle wie dieser zeigen die oft unterschätzten sozialen Spannungen, die Alkoholmissbrauch und familiäre Konflikte in der thailändischen Arbeitswelt mit sich bringen können.

Warnhinweis: Alkoholabhängigkeit gilt als ernstzunehmende Erkrankung. Plötzlicher Entzug ohne medizinische Betreuung kann lebensgefährlich sein.

Langjähriger Alkoholkonsum kann zu schweren Organschäden führen.
Abrupte Abstinenz birgt insbesondere bei Gewohnheitstrinkern akute Gesundheitsrisiken.
Medizinische Aufsicht ist in solchen Fällen dringend empfohlen.

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Quelle: The Pattaya News

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