BANGKOK, THAILAND â Ein abendlicher Polizeieinsatz im Bangkoker Bezirk Bung Kum hat eine internationale Gruppe mutmaĂlicher Krypto-BetrĂźger auffliegen lassen. Insgesamt 15 Ausländer wurden festgenommen, nachdem Ermittler ein verdächtiges Gebäude in einer kleinen SeitenstraĂe durchsucht hatten.
Beschwerden aus der Nachbarschaft fĂźhrten zur Razzia
Der Einsatz hatte am Freitag gegen 20.30 Uhr begonnen, wie Pol Lt Col Siam Boonsom, Kommissar des Metropolitan Police Bureau, am Samstag bestätigte. Anwohner hatten sich zuvor mehrfach ßber laute Stimmen und ein ungewÜhnliches Treiben hinter den Häusern zwischen Soi 36 und 38 in Soi Nuanchan beschwert.
Das Gebäude habe von auĂen eher wie ein Lagerhaus mit angrenzendem Parkplatz gewirkt, erklärte Boonsom. Als die Beamten eintrafen, standen zwei Ausländer vor dem Eingang. Die Kommunikation sei schwierig gewesen, da die Männer kaum Englisch gesprochen hätten. Kurz darauf sei der EigentĂźmer erschienen und habe den Polizisten Zutritt gewährt.
Ăberraschung hinter verschlossenen TĂźren
Im Inneren bot sich den Ermittlern ein ungewĂśhnliches Bild: Ein groĂer fensterloser Raum mit mehreren Computerarbeitsplätzen, dazu eine weitere abgeschlossene Kammer mit Sichtschlitz in der TĂźr. Als die Polizei eintrat, versuchten mehrere Personen durch eine HintertĂźr zu fliehen, wurden jedoch rasch gestoppt.
Insgesamt 15 Verdächtige â darunter neun Aserbaidschaner, fĂźnf Georgier und ein Ukrainer â wurden festgenommen. Die Beamten beschlagnahmten zahlreiche elektronische Geräte, darunter Computer, Mobiltelefone und Internetrouter, sowie Skripte, mit denen offenbar Gespräche mit potenziellen Opfern vorbereitet wurden.
Falsche Investment-Seite im Visier der Ermittler
Nach den bisherigen Erkenntnissen betrieb die Gruppe eine Website, die Anleger zu vermeintlich lukrativen Investitionen in Kryptowährungen verleiten sollte. Ăber gefälschte Handelsplattformen seien Opfer dazu gebracht worden, Geld in digitale Währungen zu stecken â ohne reale Gegenwerte.
Die Festgenommenen wurden zur weiteren Vernehmung auf die Polizeiwache Khok Khram gebracht. Die Untersuchungen dauern an, insbesondere soll geprßft werden, welche internationalen Verbindungen hinter der Operation stehen und wie viele Geschädigte betroffen sind.
PolizeibehĂśrden warnen vor Online-Investmentfallen
Die thailändische Polizei betonte erneut, dass Online-Investmentangebote sorgfältig geprßft werden mßssten.
⢠Misstrauen bei unrealistisch hohen Renditen
⢠Keine Zahlungen an unbekannte Plattformen
⢠ĂberprĂźfung offizieller Lizenzen von Finanzdienstleistern
âWir nehmen digitale Betrugsfälle sehr ernst. Wer glaubt, Opfer geworden zu sein, sollte umgehend Anzeige erstatten,â erklärte Pol Lt Col Boonsom.
Thailand registriert seit Jahren eine steigende Zahl solcher Fälle â vor allem mit internationalen Tätern, die das Land als StĂźtzpunkt fĂźr Online-Betrug nutzen.
Die Ermittler kĂźndigten an, weitere digitale Spuren zu sichern und die HintergrĂźnde der Gruppe detailliert auszuwerten.
Die Untersuchung läuft â und sie dĂźrfte noch weitere Namen zutage fĂśrdern.



