BANGKOK – Ein australischer Journalist wird am 22. Dezember in Thailand vor Gericht stehen. Sein Vergehen: Er hat die malaysische Regierung auf seinem Blog kritisiert. Der Fall entpuppt sich als internationaler Justiz-Skandal.
Festnahme am Flughafen Suvarnabhumi
Murray Hunter, ein in Hat Yai lebender Australier, wurde am 29. September am Suvarnabhumi Airport verhaftet. Er wollte gerade einen Flug nach Hongkong antreten.
Die Verhaftung erfolgte auf Ersuchen malaysischer Behörden. Hunter verbrachte eine Nacht im Gefängnis, bevor er gegen eine Kaution von 20.000 Baht (ca. 500 Euro) freikam.
Sein Pass wurde beschlagnahmt, er darf Bangkok nicht verlassen. Der Fall wirft ein grelles Licht auf Thailands umstrittene Rolle in internationalen Zivilklagen.
Kritische Blog-Posts als Auslöser
Der Konflikt begann im April 2024. Die malaysische Kommunikationsbehörde MCMC zeigte Hunter wegen vier kritischer Artikel auf seinem Substack-Blog an.
In den Posts warf Hunter der Behörde vor, überschreite ihre Befugnisse aus persönlichen Interessen und sei politisch beeinflusst von der Pakatan-Harapan-Regierung.
Die MCMC wies alle Vorwürfe als „haltlose Anschuldigungen“ zurück. Ein malaysisches Gericht erkannte bereits auf zivile Verleumdung – ohne Hunters Wissen.
Aktivisten sprechen von Skandal
Menschenrechtsaktivisten sind alarmiert. Thai Lawyers for Human Rights (TLHR) bezeichnet den Fall als „transnationale SLAPP-Klage“.
Damit sind strategische Klagen gemeint, die Kritiker einschüchtern und zum Schweigen bringen sollen, anstatt rechtliche Ansprüche durchzusetzen.
Phil Robertson von Asia Human Rights & Labour Advocates warnt: „Malaysia betreibt offene transnationale Unterdrückung.“
Thailand als Handlanger?
Der Fall wirft die brisante Frage auf: Missbraucht Thailand sein Justizsystem als Handlanger für ausländische Regierungen?
Bereits seit langem kritisieren Aktivisten Thailands Rolle im sogenannten „Swap Mart“-System – der Zusammenarbeit mit Nachbarländern gegen Dissidenten.
Dies ist jedoch der erste bekannte Fall, in dem thailändisches Recht auf diese Weise gegen Journalisten eingesetzt wird.
Zwei Jahre Haft drohen
Aus der ursprünglichen Zivilklage wurde in Thailand eine strafrechtliche Verleumdungsklage. Hunter drohen jetzt bis zu zwei Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 200.000 Baht.
Der Journalist selbst sagte nach seiner Festnahme: „Jetzt sind Journalisten in Thailand nicht mehr sicher.“
Die thailändische Außenministerium steht unter Druck, in den Fall einzugreifen. Die internationale Pressefreiheit wird hier mit Füßen getreten.
Pressefreiheit vor Gericht – Was bedeutet das?
🧠 Die Anklage löst weltweit Diskussionen aus: Darf ein Land im Auftrag einer anderen Regierung gegen Journalisten vorgehen?
Kritiker sprechen von „transnationaler Unterdrückung“ und warnen vor einem gefährlichen Präzedenzfall.
Aktivisten fordern, Thailand müsse seine Glaubwürdigkeit schützen – sonst drohe ein Schatten über der Medienfreiheit.
👉 Was meinst du – ist das noch Rechtsprechung oder bereits politischer Druck? Schreib deine Meinung!




Die Rechtsprechung in Thailand ist eh für die Katz. Wer da noch an Recht glaubt, glaubt auch noch an den Weihnachtsmann.